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Für die kommende AM5-Plattform wird AMD eine neue Chipsatz-Serie verwenden. Für den X670E und X670 setzt AMD auf gleich zwei Chips auf dem Mainboard. Mainboards mit B650-Chipsatz kommen mit einem Promontory getauften Chip. AMD weitet das Chiplet-Design von den Prozessoren und GPUs (hier die Instinct GPU-Beschleuniger) auf die Chipsätze aus.
Allerdings sitzen die beiden Chips nicht in einem Package, sondern getrennt voneinander auf dem PCB der Mainboards. Einerseits haben wir dies schon in technischen Zeichnungen des PCBs für ein solches Mainboard gesehen, kurz nach dem Start hielt MSI ein solches allerdings schon in die Kamera.
Nach dem Preisschock der Z690-Mainboards für den Sockel LGA1700 der aktuellen Intel-Prozessoren wurden kurz nach der Vorstellung der X670E-Mainboards bereits erste Bedenken laut, dass ein solch komplexes Design sich auf den Preis auswirken könne. Nun meldet sich YouTuber Moore's Law Is Dead zu Wort. Seinen Quellen zufolge sollen zwei Promontory-Chips für die Hersteller günstiger sein, als ein X570-Chip der letzten Generation.
Es ist durchaus möglich, dass die eigentlichen Chips für den Chipsatz günstiger sein werden, als dies für X570 der Fall war. Aber dies beutet nicht, dass die Mainboards im Preis ähnlich gelagert sein werden – ganz im Gegenteil. Die Hersteller haben mit steigenden Preisen der weiteren Komponenten zu kämpfen. Grundsätzlichen werden die AM5-Mainboards im direkten Vergleich (X670E zu High-End X570, X670 zu X570 und B650 zu B550) eher teurer sein – so unsere Einschätzung.
Die Gründe dafür sind ganz einfach: DDR5 und PCI-Express 5.0 sind die eigentlichen Preistreiber. Das Routing der Datenleitungen für DDR5 ist alles andere als trivial. Die Anforderungen im Design sind deutlich höher als bei DDR4. Noch extremer ist dies für PCI-Express 5.0. Mainboards mit X670E und X670 werden PCIe 5.0 für die Grafikkarte und M.2-SSDs unterstützen – im Falle des X670 ist PCIe 5.0 für die Grafikkarte hier allerdings optional. Für den B650 ist PCIe 5.0 für M.2 ebenfalls Pflicht und entsprechend müssen die Hersteller die Datenleitungen umsetzen. Dies ist bei PCIe 5.0 eine besondere Herausforderung, wie aus Insider-Kreisen zu erfahren ist.
In gewisser Weise belegen können wir dies aus Gesprächen mit Server-Herstellern auf der International Supercomputing Conference. Hier sprechen die Hersteller durch die Bank von einem extremen Aufwand durch den Einsatz von DDR5 und PCIe 5.0 auf den zukünftigen Server-Plattformen. Retimer-Chips für PCIe 5.0 werden zu einem echten Kostentreiber. Aber auch der Mehraufwand im Design des PCBs spielt eine Rolle. Durch die Vielzahl an DDR5-Speicherkanälen und PCI-Express-5.0-Lanes sind die Server vom höheren Aufwand und den gestiegenen Preisen natürlich stärker betroffen, als dies bei der AM5-Plattform der Fall ist. Günstigere Chipsätze bedeuten auf der anderen Seite aber nicht, dass die Mainboards nicht auch teurer werden können.