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Gigabyte B650 AORUS Elite AX

AMDs günstigere Plattform für Ryzen 7000 ausprobiert

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AMDs günstigere Plattform für Ryzen 7000 ausprobiert
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Am vergangenen Montag gingen in einer zweiten Runde die Mainboards mit B650-Chipsatz an den Start. Aufgrund des darauf folgenden Starts der GeForce RTX 4090 konnten wir darauf allerdings nicht so genau eingehen, wie wir das gerne getan hätten. Das soll uns jedoch nicht davon abhalten, dies nachzuholen. Also haben wir uns ein Gigabyte B650 AORUS Elite AX geschnappt und darauf einen Ryzen 9 7950X samt schnellem DDR5-Speicher geschnallt, um einmal zu ergründen, wozu es den X670E überhaupt braucht und ob es nicht ein Mainboard mit B650-Chipsatz tut.

Auch wenn AMD mit dem Start der Ryzen-7000-Prozessoren hauptsächlich auf die Mainboards mit X670(E)-Chipsatz verwiesen hat, das Brot-und-Butter-Geschäft sollte der B650(E) sein. Die Extreme-Chipsätze (X670E und B650E) müssen PCI-Express 5.0 sowohl auf einem PCIe- als auch an mindestens einem M.2-Steckplatz anbieten. Für X670 werden zwei der Promotory21 getauften Chips auf dem Mainboard verbaut und hintereinander geschaltet, für B650 eben nur ein Chip. Die Chips als solches sind komplett identisch. Die Mainboardhersteller können aber verschiedene Konfigurationen wählen.


Die Anbindung zwischen dem Prozessor und dem ersten Promotory21-Chip erfolgt über vier PCI-Express-4.0-Lanes. Ein Promotory21-Chip stellt als X670-Chipsatz folgende I/O-Funktionen zur Verfügung:

  • 12x PCIe 4.0
  • 8x PCIe 3.0 oder 6x PCIe 3.0 + 2x SATA oder 4x PCIe 3.0 + 4x SATA oder 2x PCIe 3.0 + 6x SATA oder 8x SATA
  • 2x USB 3.2 Gen 2x2 oder 1x USB 3.2 Gen 2x2 + 2x USB 3.2 Gen 2x1 oder 4x USB 3.2 Gen 2x1
  • 8x USB 3.2 Gen 2x1
  • 12x USB 2.0

Als B650 und B650E kann er folgende Konfigurationen anbieten:

  • 8x PCIe 4.0
  • 4x PCIe 3.0 oder 2x PCIe 3.0 + 2x SATA oder 4x SATA
  • 1x USB 3.2 Gen 2x2 oder 2x USB 3.2 Gen 2x1
  • 4x USB 3.2 Gen 2x1
  • 6x USB 2.0

Aber kommen wir nun zum Gigabyte B650 AORUS Elite AX, auf Basis dessen wir uns die günstigere AM5-Plattform einmal anschauen wollen. Etwa 300 Euro werden aktuell für dieses Mainboard aufgerufen.

Das B650 AORUS Elite AX bietet als AM5-Mainboard natürlich die Unterstützung für sämtliche Ryzen-7000-Prozessoren. Daneben vorhanden sind vier DIMM-Steckplätze für den auf Seiten von AMD neuen DDR5-Speicher. Offiziell werden hier laut Gigabyte Speicherkits mit bis zu 6.600 MT/s unterstützt. Der Sweet Spot liegt bei 6.000 MT/s. Das EXPO-Profil unseres Speichers wurde problemlos geladen und angewendet.

Der primäre Erweiterungsslot verfügt über vier PCI-Express-4.0-Lanes. PCI-Express 5.0 wird hier also nicht unterstützt. Für die Grafikleistung hat dies allerdings einen vernachlässigbaren Einfluss. Ein schneller Test unsererseits ergab im Extremfall um bis zu 3 % weniger FPS. Meistens war gar kein Unterschied feststellbar. Außerdem werden noch zwei PCIe 3.0 x16 angeboten.

Bei den M.2-Steckplätzen gibt es ebenfalls einen primären, der per PCI-Express 5.0 über vier Lanes an den Prozessor angebunden ist. Die beiden weiteren M.2-Slots hingegen kommen auf ebenfalls vier Lanes, allerdings verwenden diese nur PCI-Express 4.0. Daneben über den Chipsatz angeboten werden 4x SATA sowie zahlreiche interne USB-Anschlüsse (1x USB-C 3.2 Key-A Header (20 GBit/s), 1x USB 3.0 Header (5 GBit/s, 2x USB 3.0), 2x USB 2.0 Header (480 MBit/s, 4x USB 2.0)).

An der I/O-Blende zur Verfügung stehen: 1x HDMI 2.0 sowie 1x DisplayPort 1.4 für die integrierte Grafikeinheit, 1x USB-C 3.1 (10 GBit/s), 2x USB-A 3.1 (10 GBit/s), 5x USB-A 3.0 (5 GBit/s), 4x USB-A 2.0 (480 MBit/s), 1x 2.5GBase-T und 3x Klinke für das Audio.

Daneben bietet das B650 AORUS Elite AX noch WiFi 6E, zwei Lüfter-Anschlüsse für den CPU-Lüfter, einen AiO-Pumpenanschluss und drei weitere für Gehäuselüfter. Die Stromversorgung des Mainboards erfolgt per 24-Pin ATX + 1x 8-Pin EPS12V + 1x 4-Pin ATX12V.

Ein nettes Gimmick sind die werkzeuglosen Installationsmöglichkeiten, bzw. Mechanismen, die dies vereinfachen sollen. So verfügt der primäre PCI-Express-Steckplatz über einen Quick-Release. Damit lässt sich die Grafikkarte besser aus dem Slot, bzw. der Arretierung lösen.


Beim M.2-Steckplatz gibt es ebenfalls einen einfachen Mechanismus, der die kleinen Schrauben überflüssig macht. Allzu häufig werden die meisten Nutzer ihre Hardware nicht wechseln, dennoch kann es helfen und ist einfach bequem.


Gigabyte stattet das B650 AORUS Elite AX 14+2 Spannungsphasen aus. Sieben Phasen werden gedoppelt, sodass es keine echten 14 Spannungsphasen sind, sondern eben zweimal sieben. Jede dieser Spannungsphasen kann 70 A liefern. Mithilfe des Ryzen 9 7950X unter Dauerlast haben wir die Spannungsversorgung getestet. Wärmer als 47 °C wurden die VRMs nicht. Dies liegt wohl am guten und massiven Kühler, den Gigabyte in L-Form auf der Spannungsversorgung einsetzt.

Kurzfazit

Das Gigabyte B650 AORUS Elite AX darf als solides Mainboard bezeichnet werden. Auch der schnellste 16-Kerner läuft hier problemlos zusammen mit schnellem DDR5-6000. Die Temperaturen der VRMs sind niedrig und dürften für keinerlei Probleme sorgen. Bei einem Preis von 300 Euro stellt das Mainboard eine gute Basis für die Ryzen-7000-Serie dar. Die B650E-Variante ist mit 475 Euro schon deutlich teuerer und dann kann man auch gleich zu einer X670(E)-Variante greifen. Auf die Anbindung per PCI-Express 5.0 für die Grafikkarte muss verzichtet werden, in der Praxis spielt dies allerdings keine Rolle. Kommen die schnellen M.2-SSDs mit PCI-Express 5.0 auf den Markt, können diese hingegen verwendet werden.

Zum Abschluss noch ein kurzer Hinweis: Gigabyte gewährt beim Kauf eines B650-Mainboards bis zum 15. November entweder 70 Euro Cashback oder einen Steam-Gutschein über 70 Euro. Weitere Details dazu finden sich auf der Promo-Seite.