Werbung
Mit dem ROG Thor 1000W Platinum II von ASUS haben wir heute ein erstes Netzteil erhalten, welches vom Hersteller hinsichtlich der Stromversorgung mit seiner PCIe-5.0-Kompatibilität beworben wird. Mitte Januar hatte ASUS dieses Modell vorgestellt.
ASUS legt dem Netzteil ein Kabel bei, welches auf Seiten des Netzteils über 2x 8-Pin versorgt wird und auf der anderen Seite über den bekannten 12-Pin-Anschluss verfügt. Im Vorfeld war offenbar nicht ganz klar, dass dieser 12-Pin-Anschluss identisch zum dem ist, was NVIDIA mit den Founders Editionen eingeführt hat. Wir können nun bestätigen: Der als PCIe-5.0-Anschluss beworbene Stecker passt in den entsprechenden Anschluss der Founders-Edition-Karten.
Vor dem Start der GeForce-RTX-30-Serie im Sommer 2020 versorgte uns Seasonic mit einem entsprechenden Adapter, der ebenfalls auf der einen Seite mit dem modularen Netzteil verbunden wird und auf der anderen Seiten über den 12-Pin-Anschluss verfügt. Den Founders-Edition-Karten von NVIDIA liegt auch immer ein Adapter bei, der einen oder zwei PCI-Express-Anschlüsse mit 8-Pins in 12-Pins überführt.
Neben Seasonic haben auch noch andere Netzteil-Hersteller solche Adapter angeboten. So kann bereits seit geraumer Zeit jeder Hersteller mit einem Netzteil und einem solchen Adapter im Angebot behaupten, ein PCIe-5.0-kompatibles Netzteil im Angebot zu haben.
Mehr oder weniger offiziell ist die PCIe-5.0-Stromversorgung aber erst seit einigen Wochen. Neben dem ROG Thor 1000W Platinum II präsentierte ASUS zur CES auch eine neue SFX-L-Serie namens ROG Loki. Auch hier war schon die Rede von einer PCIe-5.0-Kompatibilität. Auf den Bildern ist hier aber sogar eine Erweiterung des Anschlusses mit vier zusätzlichen Pins zu erkennen. Bereits im Oktober tauchten die ersten Details dazu auf. Die eigentliche Stromversorgung erfolgt allerdings auch hier weiterhin über 12 Pins. Die Datenleitungen werden vermutlich zur Kommunikation zwischen dem Netzteil und der verbundenen Grafikkarte verwendet. Bei bis zu 600 W kann dies durchaus Sinn machen, um bei entsprechender Last bzw. einer vermeintlichen Überlast Vorkehrungen treffen zu können.
Videocardz hat die verfügbaren Informationen zu den Datenleitungen wie folgt zusammengefasst: Pin S1(CARD_PWR_STABLE) und S2 (CARD_CBL_PRES) dienen einer irgendwie gearteten Kommunikation zwischen Netzteil und Verbraucher. S3 wird als SENSE0 dazu verwendet vorzugeben, ob 450 W oder 600 W an die Karte geführt werden können. Liegt S3 auf Masse ist dies der Fall.
Während ASUS für das ROG Thor 1000W Platinum II also einfach nur ein Adapter-Kabel beigelegt hat, welches in die bereits verfügbaren 8-Pin-Anschlüsse des Netzteils eingesteckt wird, verfügt das ROG Loki über einen dedizierten Anschluss zur PCIe-5.0-Stromversorgung.
Bereits mit der Einführung der ersten Founders-Edition-Karen der GeForce-RTX-30-Serie hat NVIDIA den 12-Pin-Anschluss anhand der Vorgaben für PCI-Express 5.0 entwickelt und entsprechend kompatibel gestaltet. Als Mitglied der PCI SIG ist dies auch nicht weiter verwunderlich bzw. man kann NVIDIA in dieser Hinsicht eine gewisse Weitsicht attestieren.
Update:
Offenbar hat ASUS den Beschreibungstext für die Kompatibilität zur PCIe-5.0-Spezifikation geändert (via Videocardz). Nun heißt es hier:
"Each ROG Thor 1000W Platinum II PSU is bundled with a 12-pin PCIe cable that can pipe up to 450W of power to PCIe Gen 5.0 graphics cards." – bisher war hier die Rede von "bis zu 600 W".
Demnach hat ASUS die Angaben zur maximalen Leistungsaufnahme von 600 auf 450 W reduziert, was für alle aktuellen Founders-Edition-Karten kein Problem darstellt. Für die volle Einhaltung der PCIe-5.0-Spezifikation sind neben den 12-Pins offenbar die zusätzlichen 4-Datenpins notwendig, um somit auch bis zu 600 W über eine solche Verbindung liefern zu können.