Werbung
Bisher schweigt sich NVIDIA zu den überhitzenden 12VHPWR/12V-2x6-Steckern und vermeintlichen Design-Schwächen in der Strom- und Spannungsversorgung, vor allem der GeForce RTX 5090, noch aus. Aber in unserer Community ist bereits zu erkennen, dass Käufer der Karten auf der Suche nach Lösungen für die Problematik sind. Diese reichen von einer Reduzierung des Power-Limits, über den ausschließlich überwachten Betrieb des Gaming-Systems, über den Einsatz eines Zwischensteckers wie dem Thermal Grizzly WireView Pro bis hin zum kompletten Verzicht auf eine neue Grafikkarte.
Die Netzteil-Experten von Hardware Busters sind ebenfalls auf der Suche nach einer Lösung und präsentierten am Wochenende beispielsweise eine Funktion einiger Netzteile von ASRock, welche über einen Thermistor am Stecker verfügen und das Netzteil bei Überschreiten der Marke von 110 °C abschalten.
Schon im Video zum Streit oder dem Missverständnis, ob ein Kabelstrang eines 12VHPWR/12V-2x6-Kabels Ströme von 20 A aushalten kann, kündigte Hardware Busters an, dass man an einer Lösung zu den Problemen mit dem Stecker arbeitet. Diese Lösung kann natürlich nur das Symptom in der Problematik dieses Steckertyps beseitigen. Über die Ursache(n) haben wir uns bereits ausführlich ausgelassen.
Die Lösung soll wie oben abgebildet aussehen: Das Design und vor allem die Abmessungen sollen noch verändert werden. Zwar wird keine Längenangabe gemacht, aber gerade bei Karten, die über dem PCI-Express-Steckplatz auf eine Höhe von 140 mm und mehr kommen, würden mit einem derart weit ausladenden Stecker wohl nicht mehr in das Gehäuse passen bzw. könnten den minimalen Biegeradius für das Kabel nicht mehr einhalten. Eine GeForce RTX 5090 Founders Edition führt den 12V-2x6 schräg nach hinten aus, sodass dies hier weniger ein Problem wäre. Aber das Design soll wie gesagt noch angepasst werden.
In der Funktion soll das Custom-Kabel eine Over Temperature Protection (OTP) oder eine Over Current Protection (OCP) bieten. Für die OTP sollen sechs Thermistoren für jede der 12-V-Leitungen verbaut werden, die so nahe wie möglich an den Pins sitzen. So sollen sie eine eventuelle Überlastung schnellstmöglich registrieren können. Erkennt einer der Thermistoren eine zu hohe Temperatur, werden die Sense-Pins 0 und 1 geöffnet, sodass die Grafikkarte in eine Art Safe Mode überführt wird.
Die OCP funktioniert über Shunt-Widerstände auf jeder Leitung. So messen die Ströme und sollen ab einer gewissen Schwelle ebenfalls die Sense-Pins 0 und 1 öffnen. Ab wann die OCP greifen soll, ist noch nicht bekannt. Aktuell angedacht sind 10 bis 12 A bei einer Dauer von zwei bis drei Sekunden. Allerdings muss hier erst getestet werden, ob die Transient-Spitzen nicht dazu führen, dass die OCP ausgelöst wird. Allerdings sind diese mit weniger als 100 ms extrem kurze Spitzen, die in dieser Hinsicht kein Problem darstellen sollen.
Sowohl eine OTP als auch eine OCP in das Kabel zu integrieren, wird wohl nicht möglich sein. Dies würde die Kosten für ein solches Kabel in die Höhe treiben. Aktuell arbeitet Hardware Busters noch an einer finalen Lösung. Bis zu einem konkreten Produkt oder einer eventuellen Zusammenarbeit mit einem Netzteil-Hersteller wird es noch einige Zeit dauern.
Die Ankündigung zur Arbeit an einem solchen Prototypen findet ihr direkt bei Hardware Busters.
Dies kann nicht die Lösung sein
Wir wollen an dieser Stelle aber auch gleich anführen, dass eine solche Lösung eigentlich gar nicht notwendig sein sollte. Auch wenn die Probleme rund um den 12VHPWR/12V-2x6 aktuell hochgekocht und teilweise übertrieben behandelt werden, so zeigen allein schon unsere Messungen von mehr als 11 A auf einem der Kabel, dass es hier in der Praxis schnell zu Problemen kommen kann. Aktuell ist nicht absehbar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird.
Für die GeForce RTX 4090 rückte das Thema irgendwann in den Hintergrund und verschwand mehr oder weniger. Sollten nun aber mehr und mehr GeForce RTX 5090 in die Hände der Käufer gelangen und vermehrt Berichte über beschädigte 12VHPWR/12V-2x6 aufkommen, dürfte dies für NVIDIA noch zu einem größeren Problem werden.