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AMDs AM1-Plattform geht offiziell an den Start

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AMDs AM1-Plattform geht offiziell an den Start
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Auch wenn der AMD Athlon 5350 mit seinen drei Geschwistermodellen schon seit einigen Tagen im Handel erhältlich ist, ließ AMD erst heute das Embargo für die Presse auslaufen. Mit dem heutigen Tag finden die „Kabini“-APUs ganz offiziell ihren Weg in gesockelter Form in den Desktop. Zum Start der neuen AM1-Plattform wird es insgesamt vier verschiedene Modelle geben, die sich der Athlon- und Sempron-Familie anschließen und nicht nur innerhalb der Taktfrequenzen Unterschiede machen. Angekündigt wurde die Plattform bereits Anfang März

Das schnellste Modell stellt der AMD Athlon 5350 dar. Er kann mit vier „Jaguar“-Kernen, die sich jeweils mit einer Geschwindigkeit von 2,05 GHz ans Werk machen, aufwarten und lässt sich mit 1.600 MHz schnellem DDR3L-Speicher bestücken. Etwas langsamer ist der AMD Athlon 5150, dessen Takt bei nur noch 1,6 GHz liegt. Beide Modelle verfügen aber über exakt die gleiche integrierte Grafiklösung, die wie bei den aktuellen „Kaveri“-Modellen bereits auf der GCN-Architektur aufbaut, aber mit deutlich weniger Recheneinheiten als beispielsweise noch beim AMD A10-7850K auskommen muss. Statt der 512 Streamprozessoren sind es nur noch 128 ALUs, die sich bei den beiden Athlon-Modellen mit einer Geschwindigkeit von 600 MHz ans Werk machen. Beschnitten in ihrer Grafiklösung, zumindest aber mit niedrigeren Taktraten ausgestattet, werden erst die beiden Sempron-Modelle, die sich hier mit 450 MHz bzw. 400 MHz begnügen müssen. Über 128 Recheneinheiten der Radeon R3 verfügen aber auch sie.

Der AMD Sempron 3850 ist ebenfalls noch mit vier „Jaguar“-Kernen ausgestattet, die mit einem Takt von 1,3 GHz allerdings ein klein wenig langsamer unterwegs sind. Der AMD Sempron 2650 ist der kleinste gesockelte „Kabini“, den AMD heute offiziell vom Stapel lässt. Er ist mit nur noch zwei „Jaguar“-Cores bestückt, die mit 1,45 GHz takten. Damit einher geht auch eine Reduzierung des L2-Caches, der sich auf 1.024 KB halbiert. Außerdem bietet der kleine Sempron nur noch Support für DDR3L-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 1.333 MHz. Unterstützt werden jeweils zwei Speichermodule (im Single-Channel-Betrieb). Alle vier Modelle schließen sich der 25-Watt-TDP-Klasse an und sollen sich damit besonders energieeffizient zeigen.

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Die neuen Kombiprozessoren, die im FS1b-Sockel Platz nehmen werden, haben einige Chipsatz-Funktionen integriert bekommen, weshalb ein zusätzlicher Chipsatz für die Mainboard-Hersteller hinfällig wird. Sie unterstützen auf der I/O-Seite zwei SATA-Ports mit einer Geschwindigkeit von 6 Gbps, zwei USB-3.0-Schnittstellen und acht USB-Ports der zweiten Generation. Die integrierte Radeon-R3-Grafik lässt sich wahlweise über einen DisplayPort-Anschluss, einen VGA-Ausgang oder einen HDMI-Port ansteuern. Alternativ kann die Grafikkarte auch über DVI mit dem Monitor kommunizieren.

56 US-Dollar für APU und Mainboard

Mainboards soll es zum Start sowohl von ASRock wie auch von ASUS, MSI, Gigabyte und Biostar geben. Elitegroup wird ebenfalls entsprechende Untersätze bereitstellen. Je nach Hersteller soll es wahlweise Mini-ITX-Platinen oder Micro-ATX-Boards geben, die laut AMD zwischen 25 und 35 US-Dollar kosten sollen. Für die APUs veranschlagt AMD hingegen Preise von 31 bis 55 US-Dollar. Insgesamt lässt sich damit ab 56 US-Dollar das Grundgerüst für einen alltagstauglichen Rechner zusammenstellen, der vielleicht das alte Windows-XP-System beerbt.

AMD positioniert seine neuen Modelle im Übrigen gegen Intels  „BayTrail“-Modelle wie den Intel Pentium J2900 und dessen kleinere Schwestermodelle. Vor allem die Grafiklösung soll laut AMD eine deutlich höhere Leistung abliefern als die Intel-Konkurrenz. Die US-amerikanische Grafikschmiede spricht hier von einem Performance-Anstieg von 2,8x. Hersteller-Benchmarks zufolge soll es der AMD Athlon 5350 im PCMark-8-v2-Benchmark auf über 1.900 Punkte gebracht haben, während der Intel Pentium J2900 hier nur auf 1.380 Punkte kam. Im Komprimierungs-Test von WinRar lag die AMD-APU mit 2.134 zu 1.872 KB/Sek. ebenfalls deutlich vor dem Intel-SoC. Im neusten Cinebench-Benchmark war der Unterschied mit 159 zu 153 Punkten nicht ganz so stark. Die Stärken der neuen AM1-Plattform sollen in LibreOffice, TrueCrypt, Peacekeeper und im Videodecoding liegen.

In unserem Preisvergleich sind die APUs der neuen AM1-Plattform ab sofort ab 26,50 Euro zu haben. Passende Mainboards gibt es hingegen schon für rund 23,83 Euro.

Desktop-Modelle der AM1-Plattform (Kabini)
ProzessorAthlon 5350Athlon 5150Sempron 3850Sempron 2650
Preis ab 47 Euro ab 39 Euro ab 31 Euro ab 27 Euro
TDP 25 Watt 25 Watt 25 Watt 25 Watt
CPU-Kerne 4 4 4 2
CPU-Frequenz 2,05 GHz 1,6 GHz 1,3 GHz 1,45 GHz 
Turbo-Takt - - - -
Speicherinterface DDR3L-1600 DDR3L-1333
L2-Cache 2 MB 2 MB 2 MB 1 MB
Grafik 128 SPs, 600 MHz 128 SPs, 600 MHz 128 SPs, 450 MHz 128 SPs, 400 MHz

 

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