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AMDs „Kaveri“-APU im Kurzvergleich

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In den letzten Wochen und Monaten hat AMD kräftig die Werbetrommel für seine neuen „Kaveri“-APUs gerührt - und das eigentlich schon seit kurz nach dem Start der ersten „Richland“-Modelle. Immer wieder versorgte man die breite Öffentlichkeit mit neuen Informationshäppchen. Zuletzt enthüllte man in der vergangenen Woche im Rahmen der Consumer Electronics Show in Las Vegas weitere Details. Damit die Vorstellung der neuen Kombiprozessoren aber nicht zwischen den zahlreichen Messe-Highlights versinkt, hat AMD den Starttermin auf ein späteres Datum gelegt. Mit dem heutigen Tag und damit exakt eine Woche nach dem Start der CES 2014 entlässt die Chipschmiede offiziell die ersten zwei „Kaveri“-Modelle in den Handel – versorgt mit einer komplett überarbeiteten Architektur und einer Vielzahl von neuen Features. Wir stellen in dieser Maxi-News die neue Generation kurz vor und liefern erste Vergleichs-Messungen.

Als AMD am 5. Juni 2013 seine neuen Kombiprozessoren auf „Richland“-Basis präsentierte, lief die Marketing-Maschine schon wenige Stunden später für den Nachfolger an. Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Computex 2013 versprach Lisa Su, Senior Vice President und General Manager der Global-Business-Unit, die ersten „Kaveri“-Modelle schon gegen Ende des Jahres in den Handel zu schicken und „Richland“ damit schon nach knapp einem halben Jahr wieder zu beerben. Wie wir nun wissen, hat AMD dieses Ziel knapp verfehlt und die neuen APUs erst im neuen Jahr ins Rennen geschickt. Dafür bringt „Kaveri“ eine völlig neue Architektur und eine Vielzahl an neuen Features mit sich – sowohl was den CPU- wie auch Grafik-Part anbelangt. Auch setzt man jetzt auf das fortschrittliche 28-nm-SHP-Verfahren bei Globalfoundries. Während bei „Richland“ kein neues Mainboard angeschafft werden musste und alles beim alten Sockel FM2 blieb, sieht es eine Generation später wieder anders aus. Wer sich für „Kaveri“ entscheidet, braucht den neuen Sockel FM2+. Dieser ist aber abwärtskompatibel zu den „Richland“- und „Trinity“-Modellen. Eine neue Chipsatzflotte mit kleineren Änderungen gibt es ebenfalls.

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Insgesamt wirft „Kaveri“ auf einer Fläche von 246 mm² eine deutlich größere Anzahl an Transistoren in die Waagschale als sein Vorgänger. Waren es bei „Richland“ noch 1,3 Milliarden Schalteinheiten sind es jetzt 2,41 Milliarden. Die „Kaveri“-Familie bzw. die 7000er-Reihe anführen wird zunächst der AMD A10-7850K. Zunächst deswegen, da ein 50er-Modell bei AMD noch nie eine Produktserie angeführt hat, bislang war dies immer ein Ableger 70er-Reihe. Man vergleiche hierzu die AMD Radeon HD 7970 mit der Radeon HD 7950 oder die Radeon HD 6870 mit der Radeon HD 6850. Ein höher getakteter A10-7870K wäre also durchaus denkbar.

Bis dahin bleibt der A10-7850K das schnellste Modell. Dieses verfügt über insgesamt zwölf Compute-Cores. Während die CPU-Kerne und GPU-Einheiten bislang separat ausgewiesen wurden, kombiniert AMD nun diese nun in der Nomenklatur. Insgesamt gibt es vier Prozessor-Cores und acht GPU-Cores. In der Praxis sind das vier „Steamroller“-Kerne und 512 GCN-Shadereinheiten. Die Taktraten beziffert AMD auf einen Basis- und Turbo-Takt von 3,7 bzw. 4,0 GHz. Die Grafikeinheit macht sich hingegen mit 720 MHz ans Werk. Dazu gibt es einen 4 MB großen L2-Cache. Die TDP beziffert AMD auf 95 Watt. Insgesamt soll der A10-7850K eine kombinierte Rechenleistung von 856 GFLOPs besitzen - die 1,0-TFLOPs-Marke, die AMD mit „Kaveri“ eigentlich knacken wollte, ist damit noch nicht gefallen.

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Das nächst kleinere Modell ist der AMD A10-7700K. Dieser rechnet mit 3,4 bzw. 3,8 GHz etwas langsamer und muss auch bei der Grafikeinheit weitere Abstriche hinnehmen. Diese arbeitet zwar ebenfalls mit 720 MHz, kann dafür aber nur noch auf 384 Shadereinheiten vertrauen. Etwas später – voraussichtlich im Laufe des ersten Quartals – soll es mit dem A8-7600 einen dritten „Kaveri“-Ableger geben. Dieser soll sich dann in der 65-Watt-Klasse einreihen und mit Taktraten von 3,3 bzw. 3,8 GHz noch einmal etwas langsamer sein. Die Grafikeinheit wird jedoch nicht weiter beschnitten. Auch die vier „Steamroller“-Kerne bleiben erhalten. Wann die restlichen Modelle der A6- und A4-Reihe erscheinen werden, ist offen.

Deutlich zu erkennen: Im Vergleich zu „Richland“ besitzt „Kaveri“ auf dem Papier eine meist höhere Anzahl an Shadereinheiten, ist dafür aber deutlich niedriger getaktet, was am Ende wohl die Effizienz in Verbindung mit der 28-nm-Fertigung verbessern dürfte - die TDP wurde leicht nach unten korrigiert.

Desktop-Modelle der A-Serie (Kaveri)
ProzessorA10-7850KA10-7700KA8-7600
Preis 173 US-Dollar 152 US-Dollar 119 US-Dollar
TDP 95 Watt 95 Watt 65/45 Watt
Module / Threads 2
4
2
4
2
4
CPU-Frequenz 3,7 GHz 3,4 GHz 3,3/3,1 GHz
Turbo-Takt 4,0 GHz 3,8 GHz 3,8/3,3 GHz
Speicherinterface Dual-Channel DDR3-2133
(Low Voltage Support)
L2-Cache 4 MB 4 MB 4 MB
Grafik 512 SPs, 720 MHz 384 SPs, 720 MHz 384 SPs, 720 MHz
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