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Lückenfüller

AMD bringt den A10-7870K mit schnellerer GPU und CPU

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AMD bringt den A10-7870K mit schnellerer GPU und CPU
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Schon zum Release des AMD A10-7850K im Januar des letzten Jahres hatten wir über ein weiteres Topmodell in Form des A10-7870K spekuliert. Dass dieses aber so lange auf sich warten lassen würde und womöglich erst kurz vor der Veröffentlichung der neuen Generation auf den Markt kommen würde, das hatten wir uns damals nicht so ausgemalt. Während die kommenden "Godavari"-APUs in den nächsten Wochen oder Monaten vermutlich als 8000er-Reihe an den Start gehen werden, bringt AMD mit dem heutigen Tag nun endlich den A10-7870K als Lückenfüller offiziell auf den Markt, spendiert ihm aber hautpsächlich nur höhere Taktraten.

Der neue AMD A10-7870K wird ab heute das Feld der "Kaveri"-APUs bzw. der A10-7000er-Familie anführen, tauchte allerdings schon vor einigen Tagen samt aller wichtiger Eckdaten im Internet auf. Wie das bisherige Flaggschiff verfügt auch der AMD A10-7870K über insgesamt zwölf Compute-Cores, die dank höherer Taktraten ein gutes Stück schneller arbeiten sollen. Während die CPU- und GPU-Kerne bei den "Kaveri"-Vorgängern noch separat ausgewiesen wurden, kombiniert die US-Amerikanische Grafikschmiede diese nun in der Nomenklatur, denn insgesamt gibt es vier Prozessor-Kerne und acht Grafik-Cores (insgesamt also 12 Compute-Cores). In der Praxis sind das vier "Steamroller"-Kerne und 512 GCN-Shadereinheiten.

Den Cache-Ausbau und den Speichercontroller hat AMD im Vergleich zum bisherigen Topmodell ebenfalls nicht angerüht. Der L2-Cache fasst weiterhin 4.096 KB an Daten, der Speichercontroller kommt mit 2.133 MHz schnellen DDR3-Modulen im Dual-Channel-Modus zurecht. Wer allerdings Radeon-Module mit AMD-Memory-Profile-Support verwendet, kann bis zu 2.400 MHz schnellen Speicher einsetzen. Per Hand und passenden Speicherteilern im Mainboard-BIOS funktioniert das aber natürlich auch mit jedem anderen Modul.

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"Steamroller" und GCN

Bei den Taktraten hat AMD leicht an der Taktschraube gedreht. Während der A10-7850K sich bislang mit einem Basis-Takt von 3,7 GHz ans Werk machte, rechnet der neue A10-7870K mit 200 MHz mehr auf der Brust und bringt es auf 3,9 GHz. Beim Turbo-Takt aber trennen die beiden Schwestermodelle lediglich noch 100 MHz, der A10-7870K durchbricht hier mit 4,1 GHz die 4,0-GHz-Marke. Die beiden Module und vier Kerne basieren aber weiterhin noch auf der "Steamroller"-Architektur, die laut AMD die bisher größte Architektur-Änderung seit der Einführung von "Bulldozer" darstellt, im Großen und Ganzen aber hielt man am Konzept von "Bulldozer" fest. Am Pipeline-Anfang gibt es wie gehabt einen gemeinsamen Fetch-Schritt. Ein Modul besitzt zwei Integer-Kerne, die sich eine FPU und einen Instruktions-Cache, der auf 96 kb vergrößert wurde, teilen. Dafür gibt es neue Prefetcher und einen eigenen Befelsdecorder für die Integereinheiten, womit die Fetch-Stufe im Fronted 30 % weniger Cache-Fehlschläge bei Datenbank-Anwendungen erreichen soll. Vor allem bei Single-Core-Anwendungen konnte "Kaveri" so deutlich zulegen und die Pro-Megaherz-Leistung steigern. 

Beim Grafikkern bleibt ebenfalls alles beim Alten. Hier setzt man im Falle des A10-7870K auf eine Radeon R7, die auf GCN-Basis arbeitet. Hier bildet die kleinste Einheit die Compute-Unit, die wiederum aus vier Vektor-Prozessoren besteht, die sich aus vier SIMDs mit je 16 ALUs zusammenfügen. Beim A10-7870K gibt es acht solcher Compute-Units und somit 512 Shader-Prozessoren (8 CUs x 4 SIMDs x 16 ALUs). Da an jeden Shadercluster vier Textureinheiten angeschlossen sind, stehen in der Summe 32 TMUS zur Verfügung. Das Speicherinterface weist eine Breite von 128 Bit auf. Im Vergleich zur Radeon R7 des A10-7850K wurde die Taktfrequenz aber von 720 auf nun 866 MHz stark erhöht, womit die Grafikeinheit in etwa einer übertakteten Radeon HD 7750 entspricht. Möglich wurden die deutlich höheren Taktraten bei CPU und GPU laut AMD durch weitere Verbesserungen und Optimierungen in der Fertigung – vermutlich kann der AMD A10-7870K damit einen ersten Ausblick auf die kommenden APU-Generation geben.

Desktop-Modelle der A-Serie (Kaveri)
ProzessorA10-7870KA10-7850KA10-7700KA8-7600
Preis 137 US-Dollar ab 129 Euro ab 117 Euro ab 78 Euro
TDP 95 Watt 95 Watt 95 Watt 65/45 Watt
Module / Threads 2
4
2
4
2
4
2
4
CPU-Frequenz 3,9 GHz 3,7 GHz 3,4 GHz 3,3/3,1 GHz
Turbo-Takt 4,1 GHz 4,0 GHz 3,8 GHz 3,8/3,3 GHz
Speicherinterface Dual-Channel DDR3-2133
(Low Voltage Support)
L2-Cache 4 MB 4 MB 4 MB 4 MB
Grafik 512 SPs, 866 MHz 512 SPs, 720 MHz 384 SPs, 720 MHz 384 SPs, 720 MHz

Für seinen neuen A10-7870K veranschlagt AMD 137 US-Dollar. Die kleineren Modelle wurden bereits zur Vorstellung weiterer kleinerer APU-Modelle der 7000er-Reihe leicht gesenkt. Das bisherige Flaggschiff wechselt in unserem Preisvergleich aktuell schon für rund 129 Euro seinen Besitzer. Die kleineren Schwestermodelle aus unserer Vergleichstabelle gibt es hingegen schon für etwa 117 bzw. 78 Euro. Der Preis für den A10-7870K dürfte damit 1:1 in Euro umgerechnet werden, auch wenn der Euro/Dollar-Kurs in den letzten Wochen immer schlechter wurde und viele Hardware-Hersteller daraufhin ihre Preise anzogen. Damit bezahlt man für bis zu 200 bzw. fast 150 MHz mehr einen Aufpreis von knapp 15 Euro.

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Mit DirectX 12 arbeiten APU und GPU im AFR-Modus zusammen

Großes Feature-Set

Das Feature-Set des neuen AMD A10-7870K ist zu den bisherigen "Kaveri"-Modellen nahezu identisch. Hierzu zählen nicht nur Mantle und DirectX 12, sondern auch die heterogene System-Architektur (HSA), wodurch Grafik- und Prozessor-Kerne noch enger zusammenarbeiten – wohl ein Grund, weswegen AMD beide Funktionseinheiten zusammenfasst und von Compute-Cores spricht. Vor allem immer wieder hervorgehoben werden zwei Funktionen: "Shared System Memory" und "Heterogeneous Queuing". Erstere Technologie schafft einen Speicher, der sowohl von den CPU- wie auch von den GPU-Kernen genutzt weden kann, womit beide Funktionseinheiten immer auf dem neusten Stand bleiben und ihre Informationen direkt miteinander austauschen können – ein langwieriges Kopieren der Daten entfällt.

Der gemeinsame Speicherbereich "hUMA" ist Grundvoraussetzung für hQ. Bislang galt die CPU als Master-Einheit und war für den kompletten Programmablauf zuständig. Nun soll auch die GPU die CPU direkt mit Jobs füttern können, was beide Funktionseinheiten gleichstellt, sie aber auch unterschiedliche Aufgaben übernehmen lässt. Während sich CPUs besser für serielle Aufgaben eignen, liegen die Stärken einer GPU auf parallelen Rechenaufgaben. Durch die Verteilung dieser verspricht sich AMD eine höhere Effizienz. Darüber hinaus besitzt "Kaveri" die notwendigen DSPs für AMDs True Audio, die Low-Level-API „Mantle“ und bietet PCI-Express-3.0-Support. In Verbindung mit DirectX 12 kann die integrierte Grafikeinheit der APU mit einer diskreten Radeon-GPU gekoppelt und so die Spieleleistung verbessert werden. An Dual-Graphics aber hält man weiterhin fest – die Kompatibilitätsliste ist zum A10-7850K identisch.

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Gegenüber der Intel-Konkurrenz soll der neue A10-7870K eine höhere Leistung zum günstigeren Preis bieten

AMD stellt seinen neuen A10-7870K gerne gegen Intels Core-i3-Prozessoren samt einer GeForce GT 740. Je nach Benchmark soll die AMD-APU etwa 50 % mehr leisten als das Konkurrenz-Modell. Der Sprung vom A10-7850K soll hingegen etwa 15 bis 30 Prozentpunkte betragen. Ein neues Mainboard wird für den A10-7870K nicht fällig. Nach einem BIOS- und Treiber-Update kann der kleine Lückenfüller auf den bisherigen FM2+-Boards mit den bestehenden Chipsätzen verbaut werden. Unterschiede zwischen diesen gibt es vor allem bei den PCI-Express-Lanes, den USB-Schnittstellen, den SATA-Ports und den RAID-Funktionen. 

Insgesamt hat AMD mit dem A10-7870K ein schnelleres und vor allem in Hinblick auf die kommenden "Godavari"-APUs sehr interessantes Modell zu einem guten Preis in petto. Schon der AMD A10-7800 konnte unseren Technik-Award einheimsen.

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