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AMD Ryzen 5 2400G geköpft und mit Flüssigmetall versehen (Update)

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AMD Ryzen 5 2400G geköpft und mit Flüssigmetall versehen (Update)
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Am Montag veröffentlichten wir die ersten Tests der Desktop-Varianten von Raven Ridge alias Ryzen 5 2400G und Ryzen 3 2200G. Die Ergebnisse sprechen für sich und machen beispielsweise Grafikkarten für unter 70 bis 100 Euro weitestgehend obsolet. Ein Punkt jedoch wurde in den Kommentaren heiß diskutiert. Anders als Ryzen und Ryzen Threadripper verlötet AMD den Die der Raven-Ridge-Prozessoren nicht mit dem Heatspreader.

Doch vieles der Aufregung relativiert sich schnell. So lange die Raven-Ridge-Prozessoren in einem sinnvollen Temperaturfenster bleiben, spielt es keine Rolle, ob verlötet oder Wärmeleitpaste verwendet wird. So zumindest aus Sicht des Herstellers. Ein Verlöten bedeutet auch immer gleich ein Mehraufwand. Die Thermal Design Power von 65 W scheint ein Verlöten aber nicht notwendig zu machen. Dies ist bei High-End-Prozessoren mit mehr als 100 W sicherlich anders zu sehen.

Außerdem sind APUs nicht der erste Anlaufpunkt für ein Overclocking. Dennoch aber wird sich der eine oder andere schon überlegt haben, das Maximum aus einem Raven Ridge herausholen zu wollen. Selbst geringe Temperaturdifferenzen durch einen verbesserten Wärmeübergang können hier einen positiven Einfluss haben. Insofern ist es sicherlich interessant zu sehen, welchen Spielraum Raven Ridge noch bietet.

Roman "der8auer" Hartung hat sich einen Ryzen 5 2400G geschnappt und diesen geköpft. Dazu konnte er den Delid Die Mate 2 verwendet. Dieser ist eigentlich für Intels Ivy-Bridge-, Haswell-, Devil's-Canyon-, Broadwell-, Skylake-, Kaby-Lake- und Coffee-Lake-Prozessoren vorgesehen. Der Raven-Ridge-Prozessor passt aber genau in die Aussparung, die im Delid Die Mate 2 für den Heatspreader des Intel-Prozessors vorgesehen ist. Um den Raven-Ridge-Prozessor zu köpfen, muss dieser also nur kopfüber in den Delid Die Mate 2 gelegt werden. Ein kleiner Adapter passt die Maße noch etwas besser an. Caseking will den kleinen Adapter zum Verkauf anbieten, so dass alle Besitzer des Delid Die Mate 2 auch einen Raven-Ridge-Prozessor köpfen können.

Roman hat die alte Wärmeleitpaste entfernt und mit Flüssigmetall von Thermal Grizzly (Conductonaut) ersetzt. Die Ergebnisse sprechen für sich:

Zuvor bewegten sich die Last-Temperaturen bei Kühlung mit einer Kraken X42 AiO zwischen 58 und 65 °C unter Dauerlast des Cinebench R15 und Prime95 26.6 (12K). Mit dem Flüssigmetall zwischen Die und Heatspreader sanken die Temperaturen auf 51 bzw. 53 °C, sind also um 7 bzw. 12 °C niedriger.

Bei einer Übertaktung auf 3.975 MHz bei 1,44 V kommt der Ryzen 5 2400G mit der von AMD verwendeten Wärmeleitpaste auf 68 bzw. 79 °C unter Cinebench und Prime95. Mit dem Flüssigmetall sind es nur noch 58 bzw. 64 °C, was einer Reduzierung der Temperatur um 10 bzw. 15 °C entspricht.

Noch nicht testen konnte Roman, wie sich die Temperaturen verhalten, wenn zur CPU-Last auch noch eine GPU-Last kommt. Die Vega-GPU blieb bei diesem Test noch ohne große Last, da das verwendete Mainboard keinen Display-Ausgang besitzt.

Das Köpfen lohnt sich dennoch nur dann, wenn es dem Nutzer darum geht, das Maximum aus dem Prozessor zu quetschen. Ein höheres Overclocking-Ergebnis ist nur in geringem Maße zu erwarten. Roman erreicht nur ein Plus von 25 MHz. Aufgrund des geringen Aufwandes für das Köpfen und Aufbringen des Flüssigmetalls wird sich der eine oder andere aber sicherlich daran versuchen. Caseking wird neben dem Upgrade-Kit für den Delid Die Mate 2 auch geköpfte Raven-Ridge-Prozessoren anbieten.

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Update:

Inzwischen sind die geköpften und mit Flüssigmetall versehenen Raven-Ridge-Prozessoren bei Caseking erhältlich.

Der AMD Ryzen 5 2400G Delidded kostet 194,90 Euro und der AMD Ryzen 3 2200G Delidded 129,90 Euro. Der Aufpreis für die Arbeit des Köpfens, Auftragen des Flüssigmetalls sowie die Garantie beträgt damit 30 Euro. Der AMD Ryzen 5 2400G in der Standardausführung ist bei Caseking für 165 Euro zu haben. Der AMD Ryzen 3 2200G ohne Bearbeitung kostet 99,90 Euro.  Die geköpften Prozessoren benötigen rund fünf Tage Bearbeitungszeit. Ein Taktplus bzw. eine Selektion findet bei den Raven-Ridge-Prozessoren nicht statt, da sich dies hier nicht lohnt bzw. das Taktplus zu gering ist.