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Kurz vor der Bekanntgaben der Zahlen für das zweite Quartal 2020 veröffentlichte AMD auch ein Update des Unternehmensprofils (PDF). Neu Erkenntnisse lassen sich daraus im Vergleich zu den vorherigen Roadmapds zwar nicht gewinnen, im Zusammenspiel mit den Fragen zu den Quartalsergebnissen wollte AMD die Gelegenheit für einen Seitenhieb auf Intels aktuelle Situation aber offenbar nicht verstreichen lassen.
Viele der Fragen der Analysten zielten auf AMDs nächsten Schritte in den verschiedenen Bereichen ab. Dr. Lisa Su, CEO von AMD, machte dabei mehrfach klar, dass man für die eigenen Produkte keinerlei Verzögerungen erwarte und im Plan liege. Sprich: Prozessoren auf Basis der Zen-3-Architektur werden noch in diesem Jahr erscheinen. Dies soll sowohl die Ryzen-Modelle für den Desktop als auch die EPYC-Prozessoren (Milan) für das Datacenter betreffen.
"We are on track to deliver strong growth in the second half of the year, driven by our current product portfolio and initial shipments of our next generation Zen 3 CPUs and RDNA to GPUs that are on track to launch in late 2020."
AMD will sich aber offenbar nicht darauf festlegen, ob die verschiedenen Produkte auch in diesem Jahr noch auf den Markt kommen werden. Während eine Ankündigung also mehr als wahrscheinlich ist, heißt dies noch lange nicht, dass wir auch in der Lage sein werden die Prozessoren kaufen zu können. Begrifflichkeiten wie "on track" und "will land in 2020" können aber sehr unterschiedlich interpretiert werden. Es ist also weiterhin schwer zu sagen, ob der Endkunde noch in diesem Jahr einen Ryzen-Prozessor mit Zen-3-Architektur wird einbauen können oder ob es nur eine Ankündigung samt Pressetests geben wird.
"We're excited about Milan. Milan is looking good in the labs. We're working with our customers on Milan and we expect to start shipping that later this year. (...) We are on track or we expect to start shipping Milan here late this year. And then we're also working in development on Gen 4 which is slated for 5-nanometer."
Analog gilt dies für die Serverprozessoren, wobei AMD hier zumindest schon von einer Auslieferung in diesem Jahr spricht. Dies kann aber auch ein extrem begrenzte Exklusivität für bestimmte Partner sein und muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Markt und vor allem die OEMs bereits vollständig mit Milan-Prozessoren ausgestattet sein werden. Die vierte Generation alias Genoa befindet sich derzeit in der Entwicklung und wird dann in 5 nm folgen.
Für die Grafikkarten gilt, was auch schon zu den Prozessoren gesagt wurde:
"We are on track to launch RDNA 2 or as you call it big Navi late this year. We're excited about the RDNA 2 architecture. I think it's a full refresh for us from the top of the stack through the rest of the stack. And so I think that will be more of a contributor here as we go into later this year and into next year."
Grafikkarten auf Basis der RDNA-2-Architektur sollen noch 2020 veröffentlicht werden. Was AMD hier als "full refresh" bezeichnet muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass von High-End bis Low-End neue Chips zum Einsatz kommen. Vielmehr wird die gesamte Produktpalette hinsichtlich ihrer Positionierung überarbeitet, was auch bedeuten kann, dass Navi-1x-Chips in einer neuen Serie zum Einsatz kommen werden.
Im Zuge der GPUs sei auch erwähnt, dass AMD ebenfalls in diesem Jahr seine ersten GPU-Beschleuniger auf Basis der CDNA-Architektur auf den Markt bringen möchte. Anders als bei den EPYC-Prozessoren erwartet man aber in diesem Jahr keinerlei große Einflüsse im Datacenter-Segment. Stattdessen müssen die CDNA-Produkte in Form einer einheitlichen Strategie mit den EPYC-Prozessoren aufgehen – so wie man dies bei den geplanten Supercomputer-Systemen im konkreten Einsatz auch plant.
AMD sieht sich gut aufgestellt
Einige der Fragen zielten natürlich auch darauf ab, was AMD davor schütze in ähnliche Probleme zu geraten, wie Intel mit der neuerlichen Verschiebung der 7 nm Produktion bzw. der dazugehörigen Produkte.
"So you have to get the process technology and manufacturing right. We feel good about our road map there and our partnership with TSMC. And you also have to make the right design and architectural decisions and we feel good about our CPU roadmap."
Man ist aber überzeugt davon eine gute eigenen Roadmap und eine gute Zusammenarbeit mit TSMC zu haben, sodass solche Probleme nicht zu erwarten sind. Man hat hier eine langfristige Zusammenarbeit gefunden und arbeitet für die vierte EPYC-Generation alias Genoa bereits an einem 5-nm-Design.