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Wie erwartet hat AMD am Abend seine ersten Prozessoren auf Basis der Zen-3-Architektur angekündigt. Sie sollen bereits am 5. November starten und an den bisherigen Erfolgen der Ryzen-CPUs, die erstmals im Jahr 2017 erschienen und seitdem stetig verbessert wurden, anschließen. Vor allem im Bereich der Single-Core-Performance will AMD endlich die Konkurrenz überholen und mitunter die schnellsten Gaming-Prozessoren kreiert haben. Das versprach zumindest AMD-CEO Dr. Lisa Su vollmundig während der Live-Präsentation.
Laut AMD soll die nächste Iteration einen durchschnittlichen Leistungsanstieg von etwa 26 % gegenüber der noch immer aktuellen Ryzen-3000-Generation ermöglichen. Alleine im Single-Threaded-Benchmark von Cinebench R20 sollen die Ryzen-5000-Vertreter weit über 600 Punkte erzielen. Zum Vergleich: Meist wurde bei den aktuellen Modellen nur die 500-Punkte-Hürde genommen. In The Shadow of Tomb Raider soll die durchschnittliche Framerate unter der Verwendung des neuen AMD Ryzen 9 5900X auf 181 Bilder pro Sekunde gegenüber dem Ryzen 9 3900X mit 141 Bildern pro Sekunde ansteigen. Zahlreiche andere Spieletitel sollen teilweise ebenfalls deutlich zulegen – egal ob unter DirectX 12, DirectX 11 oder Vulkan.
Möglich werden soll dies vor allem mit dem AMD Ryzen 9 5900X. Er wird zwölf Zen-3-Kerne mit 24 Threads bereitstellen, die sich mit Taktraten von 3,7 bis 4,8 GHz ans Werk machen und auf einen weiter vergrößerten Cache von insgesamt 70 MB zurückgreifen können. Wie beim Vorgänger bleibt es weiterhin bei einer TDP von 105 W.
Direkt darunter wird AMD im nächsten Monat den Ryzen 7 5800X und den Ryzen 5 5600X positionieren, die acht bzw. sechs Kerne bieten werden und sich auch taktmäßig unterhalb des ersten Modells ansiedeln werden. Die TDP gibt man weiterhin mit 105 und 65 W an. Preislich wird man je nach Modell zwischen 299 und 549 US-Dollar ausgeben müssen, womit sich AMD an den einstigen Release-Preisen des Vorgängers orientiert.
Kerne / Threads | Basis / Boost | Cache | TDP | Preis | |
AMD Ryzen 9 5950X | 16 / 32 | ? / 4,9 GHz | 72 MB | 105 W | 799 US-Dollar |
AMD Ryzen 9 5900X | 12 / 24 | 3,7 / 4,8 GHz | 70 MB | 105 W | 549 US-Dollar |
AMD Ryzen 7 5800X | 8 / 16 | 3,8 / 4,7 GHz | 36 MB | 105 W | 449 US-Dollar |
AMD Ryzen 5 5600X | 6 / 12 | 3,7 / 4,6 GHz | 35 MB | 65 W | 299 US-Dollar |
Doch damit nicht genug: Mit dem AMD Ryzen 9 5950X wird man auch wieder ein 16-Kern-Modell für den AM4-Sockel bereithalten, dessen Taktraten sogar bis zu 4,9 GHz erreichen und damit den Ryzen 9 5900X in dieser Disziplin schlagen wird. Er soll ebenfalls ab dem 5. November erhältlich sein und dann für 799 US-Dollar seinen Besitzer wechseln. Wann mit den ersten Tests zu rechnen sei, ließ AMD am Abend leider offen.
Ryzen 5000 vorerst nur auf den neuesten Chipsätzen
Die Prozessoren der Ryzen-5000-Serie werden zum Start nur auf Mainboards mit X570- und B550-Chipsatz laufen. Außerdem müssen diese mindestens über ein BIOS mit AGESA 1.0.8.0 verfügen. Zum Start am 5. November wollen die Mainboardhersteller aber schon BIOS-Versionen mit AGESA 1.1.0.0 bereitstellen.
Besitzer eines Mainboards mit X470- und B450-Chipsatz müssen sich wohl etwas gedulden, zum Start wird es noch keine Unterstützung der neuen Prozessoren geben. Beta-Versionen sollen bis ins Jahr 2021 ausgerollt werden – es kann also dauern.