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Nachdem AMD im September mit seinen ersten Zen-3-Prozessoren im Desktop gestartet war, folgt heute der Schritt ins Notebook. Wie erwartet hat AMD am Abend seine mobilen Ryzen-Prozessoren der 5000er-Generation angekündigt. Viele Details zu den einzelnen Modellen rückte man allerdings nicht heraus, zeigte sich jedoch optimistisch, was die Zukunft des Notebook-Marktes anbelangt.
Die neuen mobilen Ryzen-Prozessoren sollen sich dank der Zen-3-Architektur, welche wir bereits im Oktober ausführlich vorgestellt hatten, und der fortschrittlichen 7-nm-Fertigung mit zu den schnellsten und effizientesten Notebook-Prozessoren zählen. Wirft man einen Blick auf Intel, die erst gestern mit Tiger-Lake-H in der 35-W-Klasse gestartet waren, dürfte man vor allem bei der Multicore-Performance punkten, denn die neuen Ryzen-CPUs werfen selbst in der Ultrabook-Variante acht Kerne in die Waagschale. Kein Wunder, dass entsprechende Benchmarks, die AMD am Abend auf der Online-Bühne präsentierte, vor allem in dieser Disziplin überzeugen.
Eigenen Benchmarks zufolge soll der AMD Ryzen 7 5800U gegenüber einem Intel Core i7-1185G7 beim Video-Encoding mit einem Performance-Plus von satten 44 % übertreffen können. Bei normalen Office-Anwendungen sinkt der Abstand den eigenen AMD-Messungen zur Folge jedoch auf 7 %. Trotz der hohen Kernanzahl und der durchaus hungrigen 45+ W spricht AMD von langen Laufzeiten und gibt bei normaler Gerätenutzung im Alltag etwa 17,5 Akkulaufzeit an, ohne dabei jedoch näher ins Detail zu gehen. Noch mehr Performance sollen die HX-Modelle liefern, welche nicht nur in Sachen Takt zu den Spitzenmodellen zählen sollen, sondern sich dank des offenen Multiplikators auf für Overclcoking-Fans eigenen sollen.
Viele technische Eckdaten lieferte AMD während der Präsentation leider nicht. Der AMD Ryzen 9 5980HX wird das Feld der mobilen Ryzen-5000-Prozessoren zunächst anführen. Er bietet acht Kerne und 16 Threads, die im Boost bis zu 4,8 GHz erreichen sollen und die auf einen 20 MB großen Cache-Speicher zurückgreifen können. Die TDP gibt man mit typischen 45+ W an. Integriert ist außerdem eine Vega 8. Darunter positioniert man den Ryzen 9 5900HX, welcher um 200 MHz langsamer boostet, sonst jedoch über die gleichen Eckdaten wie das Spitzenmodell verfügt. Der bereits erwähnte Ryzen 7 5800U bietet ebenfalls acht Kerne und 16 Threads, muss sich jedoch mit einem Maximaltakt von 4,4 GHz begnügen. Er dürfte das Brot-und-Butter-Modell in den Gaming-Notebooks auf AMD-Basis werden.
Darunter wird AMD kleinere Serienvertreter wie einen Ryzen 5600U oder 5600H(S) bis runter zum Ryzen 3 5300U anbieten, die mit sechs oder gar vier Zen-2-Kernen und einer Vega-3-Grafik vorliebnehmen müssen. Eine Tabelle mit den wichtigsten Eckdaten der neuen Modelle haben wir zum Vergleich angefertigt:
Modell | Zen-Architektur | Kerne/Threads | Basis/Boost | L3-Cache | GPU | TDP |
Ryzen 9 5980HX | Zen 3 | 8 / 16 | 3,3 / 4,8 GHz | 16 MB | Vega 8 | 45+ W |
Ryzen 9 5980HS | Zen 3 | 8 / 16 | 3,0 / 4,8 GHz | 16 MB | Vega 8 | 35 W |
Ryzen 9 5900HX | Zen 3 | 8 / 16 | 3,3 / 4,6 GHz | 16 MB | Vega 8 | 45+ W |
Ryzen 9 5900HS | Zen 3 | 8 / 16 | 3,0 / 4,6 GHz | 16 MB | Vega 8 | 35 W |
Ryzen 7 5800H | Zen 3 | 8 / 16 | 3,2 / 4,4 GHz | 16 MB | Vega 8 | 45 W |
Ryzen 7 5800HS | Zen 3 | 8 / 16 | 2,8 / 4,4 GHz | 16 MB | Vega 8 | 35 W |
Ryzen 5 5600H | Zen 3 | 6 / 12 | 3,3 / 4,2 GHz | 16 MB | Vega 6 | 45 W |
Ryzen 5 5600HS | Zen 3 | 6 / 12 | 3,0 / 4,2 GHz | 16 MB | Vega 6 | 35 W |
Ryzen 7 5800U | Zen 3 | 8 / 16 | 1,9 / 4,4 GHz | 16 MB | Vega 8 | 15 W |
Ryzen 7 5700U | Zen 2 | 8 / 16 | 1,8 / 4,3 GHz | 8 MB | Vega 8 | 15 W |
Ryzen 5 5600U | Zen 3 | 6 / 12 | 2,3 / 4,2 GHz | 16 MB | Vega 7 | 15 W |
Ryzen 5 5500U | Zen 2 | 6 / 12 | 2,1 / 4,0 GHz | 8 MB | Vega 6 | 15 W |
Ryzen 3 5300U | Zen 2 | 4 / 8 | 2,6 / 3,8 GHz | 4 MB | Vega 5 | 15 W |
Zum Start der neuen Mobile-Prozessoren will AMD über 150 Designs verschiedenster Partner, wie ASUS, MSI oder Gigabyte, im Portfolio haben und damit rund 50 % mehr als noch zu Zeiten von Ryzen 4000 im Notebook. Verfügbar sollen die ersten Geräte ab Februar sein.
Die komplette Keynote lässt sich nachträglich auf YouTube ansehen.