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Auf AMDs Computex-Keynote fehlte im Rahmen der ersten Vorstellung der Ryzen-7000-Prozessoren auf Basis von Zen 4 eine entscheidende Kerngröße: Das IPC-Plus.
Auf dem Financial Analyst Day hat man diese Information nun nachgereicht. Demnach spricht AMD von einem Plus an Instructions per Clock von 8 bis 10 %. Die Single-Threaded-Performance soll um mehr als 15 % steigen und erstmals nennt AMD auch offiziell die Unterstützung von AVX-512 durch Zen 4. Die höhere Speicherbandbreite wird durch den Einsatz von DDR5 erreicht.
Außerdem erneuerte AMD seine CPU-Core-Roadmap, beschreibt also die nächsten beiden Zen-Generationen etwas ausführlicher, als man dies bisher getan hat.
In den kommenden Monaten wird Zen 4 Einzug halten. Bereits bekannt ist, dass es neben der klassischen Zen-4-Architektur auch eine Cloud-optimierte Zen-4c-Architektur geben wird. Erstmals bestätigt AMD das Vorhandensein von Zen-4-Prozessoren mit 3D V-Cache. Ob dies einzig für die EPYC-Prozessoren gilt oder aber auch Ryzen-Modelle mit zusätzlichem Cache geplant sind, ist nicht bekannt. Die Prozessoren mit Zen-4-Architektur werden in 5 und 4 nm gefertigt werden.
Auf Zen 4 wird Zen 5 folgen – soweit keine Überraschung. Auch hier will AMD die drei Derivate Zen 5, Zen 5 mit 3D V-Cache und Zen 5c anbieten. Die Fertigung ist in 4 und 3 nm geplant. Zen 5 soll eine komplett neue Micro-Architektur werden, während Zen 4 eher als Optimierungsschritt zu verstehen ist. Natürlich muss man diese Aussage entsprechend einzuschätzen wissen. Auch Zen 5 wird Anleihen bei Zen 4 und den vorherigen Generationen nehmen, aber laut AMD werden die Änderungen größer sein, als beispielsweise von Zen 3 zu Zen 4. Das Front-end und die Breite der Einführungseinheiten sollen der Fokus sein.
AMD lässt sich etwas Spielraum – sowohl bei der Fertigung als auch bei den Terminen für die Einführung der neuen Architekturen. Die ersten Zen-4-Prozessoren werden noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Ryzen- und EPYC-Prozessoren auf Basis der Zen-4-Architektur werden in zweiten Jahreshälfte erwartet. Ob auch die Bergamo-Prozessoren mit Zen 4c noch in diesem Jahr erscheinen werden, bleibt abzuwarten.
EPYC Zen 4 (Genoa) | Q4 2022 |
EPYC Zen 4 (Genoa-X) | 1H 2023 |
EPYC Zen 4 (Siena) | 1H 2023 |
EPYC Zen 4 (Bergamo) | 1H 2023 |
EPYC Zen 5 (Turin) | 2024 |
Für Zen 5 spricht AMD von 2024, so dass man das komplette Jahr 2023 mit Zen 4 überbrücken wird. Die Angabe zur Fertigung in 4 oder 3 nm ist interessant. TSMCs N4 entspricht einer verbesserten N5-Fertigung, während die 3 nm einen größerer Schritt darstellen. Die Entwicklung hinsichtlich der Verfügbarkeit und Fertigungskapazitäten in den kommenden Monaten dürfte mit entscheidend dafür sein, für welche Fertigung sich AMD entscheidet.
Update:
In einer weiteren Session des Financial Analyst Days hat AMD die Pläne für das Ryzen-Segment noch einmal etwas konkretisiert.
So wird es die bereits vorgestellten Ryzen-7000-Prozessoren auf Basis von Zen 4 geben. Bis zu 16 Kerne sieht AMD hier vor, zudem die Unterstützung von DDR5 und PCI-Express 5.0. Bisher äußerte sich AMD noch nicht zu einem möglichen Nachfolger des Ryzen 7 5800X3D mit 3D V-Cache. Aber offenbar hat man Zen 4 mit 3D V-Cache auch für den Desktop auf dem Plan und nicht nur für die EPYC-Prozessoren. Auch Ryzen-Threadripper-Prozessoren auf Basis von Zen 4 wird es geben.
Zu den Zeiträumen wann diese erscheinen, verrät AMD nichts. Einen Ryzen 7000 mit 3D V-Cache wird es zum Start der Serie wohl nicht geben.
Daneben wird der Name der nächsten Generation auf Basis von Zen 5 enthüllt. Auf Vermeer (Ryzen 5000) und Raphael (Ryzen 7000) folgt Granite Ridge.
Einige Details gibt es auch zu den Notebook-Prozessoren. Auf die aktuellen Rembrandt-Modelle mit Zen 3+ und RDNA 2 wird Phoenix Point mit Zen 4 und RNDA 3 gefertigt in 4 nm folgen. Ein nächster Schritt wird Strix Point mit Zen-5-Kernen und RDNA 3+ sein.