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Der geplante Betrieb der Ryzen-7000-Prozessoren bei einer Temperatur von 95 °C hat nicht nur im Rahmen der Tests für viel Kritik und Unverständnis gesorgt. Schnell machten sich Dritte auch an die Analyse, ob diese hohen Temperaturen durch ein Abschleifen des dicken Heatspreaders sowie ein komplettes Entfernen desselbigen nicht für eine Verbesserung der Temperaturen sorgt.
AMD hat für die Ryzen-7000-Prozessoren ein Temperaturziel von 95 °C ausgerufen und die Hardware entsprechend darauf ausgelegt. Takt und Spannung werden so angelegt, dass 95 °C erreicht werden können und dürfen. Damit sollen die Prozessoren die höchste Multi-Threaded-Leistung erreichen. Auch bei AMD scheint das Thema nun einer Aufklärung zu bedürfen. Entsprechend hat man einen Blogpost verfasst.
"Die gesamte Qualitätsanalyse für die Desktop-Prozessoren der Ryzen-7000-Serie wurde bei 95 Grad Celsius durchgeführt. Der Chip ist so konzipiert, dass er bei dieser Temperatur ohne Beeinträchtigung der Langlebigkeit oder Zuverlässigkeit sein Leben fristet. Tatsächlich ist dies das gleiche Design-Ziel, das wir schon bei einer Reihe von Produktgenerationen hatten, aber erst mit der Ryzen-7000-Serie hatte die Plattform Zugang zu diesem Niveau an Sockel-Leistung, die 95 °C zu der Temperatur macht, die die beste Leistung bei Multithreading-Workloads liefert"
Beeinträchtigungen in der Lebensdauer soll es durch diese Auslegung nicht geben. Auch frühere Generationen waren bereits so ausgelegt, allerdings hat man dies nicht in der Form genutzt, wie man es nun mit den Ryzen-7000-Prozessoren tut.
Precision Boost 2 (PB2) lautet der Name der Funktion, die für die automatische Leistungserhöhung bis zu gewissen Limits verantwortlich ist. Neben Max Socket Power (PPT), Sustained Current (TDC), Peak Current (EDC), Spannung kommen für PB2 nun auch die Temperatur (TjMax) von 95 °C hinzu.
Die Vorgaben sehen wie folgt aus:
TDP | PPT-Limit | TDC-Limit | EDC | Spannungsbereich | TjMax |
65 W | 88 W | 75 A | 150 A | 0,65 - 1,45 V | 95 °C |
105 W | 142 W | 110 A | 170 A | 0,65 - 1,45 V | 95 °C |
170 W | 230 W | 160 A | 225 A | 0,65 - 1,45 V | 95 °C |
Außerdem betont AMD, dass die 95 °C nur in Extremfällen und unter Nutzung aller Kerne erreicht wird. In Single-Threaded-Anwendungen und Spielen liegen die Temperaturen weiter unter diesen 95 °C und sollten sich eher im Bereich von 60 bis 75 °C bewegen. Dies hängt natürlich vom jeweiligen CPU-Modell sowie der verwendeten Kühlung ab.
Die Dicke des Heatspreaders soll an dieser Stelle keinerlei Rolle spielen: "Regardless of the cooler or the thickness of the IHS, this is the chip’s target to achieve the best performance. – Unabhängig vom Kühler oder der Dicke des IHS ist dies das Ziel des Chips, um die beste Leistung zu erzielen."
Das Leistungsniveau eines Ryzen 9 7950X ist für Spiele und Single-Threaded-Anwendungen identisch – egal welche Kühlung zum Einsatz kommt. Erst für Multi-Threaded-Anwendungen kann die Kühlung dann an ihre Grenzen kommen.
Abschließend fasst AMD zusammen:
- 95 °C ist eine absolut sichere Temperatur für Ryzen-Prozessoren der Serie 7000 während der gesamten Lebensdauer des Produkts
- 95 °C sind das Ziel dieser intelligenten Prozessoren, wenn sie die maximale Multithreading-Leistung erreichen
- Bessere Kühler bedeuten bessere Leistung, aber das bedeutet nicht, dass Sie mit Ihrem Luftkühler der letzten Generation keine gute Erfahrung machen werden
- Verwechseln Sie nicht die gemessene Temperatur mit der von der CPU erzeugten Wärme, denn Wärme ist eine reine Funktion der Leistungsaufnahme
Alle weiteren bzw. ausführlichen Ausführungen von AMD findet ihr im Blog-Beitrag.