Werbung
Bereits mit dem Auftauchen der ersten genauen Spezifikationen zu den Prozessoren der Ryzen-7040U-Serie fiel auf: Bei einigen Modelle stimmten die Größen der Caches und die Chipgrößen nicht mit dem überein, was von Prozessoren auf Basis des Phoenix-Layouts zu erwarten gewesen wäre. Mehrfach hatten wir diesbezüglich bei AMD nachgefragt, doch bestätigen wollte man uns gegenüber den Einsatz der platz- und energiesparenden Zen-4c-Kerne nicht.
Das offene Geheimnis ist nun keines mehr: AMD bestätigt für zwei Modelle, den Ryzen 3 7440U und Ryzen 5 7545U, den Einsatz von Zen-4c-Kernen in den ersten Client-Prozessoren. Ausschließlich auf die Zen-4c-Kerne setzt AMD bei den EPYC-Prozessoren namens Bergamo, die sich vor allem für VM-Anwendungen eignen.
Die Standard-Zen-4-Kerne sollen für Single-Threaded-Anwendungen besser geeignet sein und skalieren für Multi-Threaded-Anwendungen bis zu einer Leistungsaufnahme von 20 W noch gut. Darüber hinaus sieht AMD die Zen-4c-Kerne im Vorteil.
Aus diesem Grund hat man sich für eine 2+4-Konfiguration entschieden. Es kommen also zwei Zen-4- und vier Zen-4c-Kerne zum Einsatz. Der Ryzen 5 7545U bietet auch alle sechs Kerne. Beim Ryzen 3 7440U sollen hingegen insgesamt vier Kerne vorhanden sein. AMD setzt hier auf eine 1+3-Konfiguration und demnach ist nur noch ein vollwertiger Zen-4-Kern vorhanden, der von drei Zen-4c-Kernen unterstützt wird. Die Angaben der Taktraten beziehen sich auf die Zen-4-Kerne, die einen höheren Takt erreichen können.
Eine der wesentlichen Änderungen für die Zen-4c-Kerne ist die Halbierung des L3-Caches, der bei Zen 4 für bis zu acht Kerne 16 MB bemisst. Beim Ryzen 5 7545U und Ryzen 3 7440U sind es nur noch 8 MB. Die Halbierung des L3-Caches ist allerdings nur eine Maßnahme für die sparsamen Zen-4c-Kerne. Einige weitere haben wir in einer gesonderten Meldung zu den Bergamo-Prozessoren zusammengefasst. So verzichtet AMD auf einige Transistoren, die für ein Hochfrequenz-Design notwendig wären.
Phoenix1 | Phoenix2 | |
Fertigung | TSMC 4 nm | TSMC 4 nm |
Chipgröße | 178 mm² | 137 mm² |
Kern-Konfiguration | 8x Zen 4 | 2x Zen 4 4x Zen 4c |
L3-Cache | 16 MB | 8 MB |
maximaler Takt | 5,1 GHz | 4,9 GHz |
maximaler GPU-Ausbau | 12 CUs | 4 CUs |
maximaler GPU-Takt | 2,8 GHz | 2,5 GHz |
Das Phoenix-Design kommt auf 178 mm². Phoenix2 soll laut AMDs Angaben auf 137 mm² kommen und wäre somit 30 % kleiner. Nativ soll das verwendete monolithische Chipdesign für Phoenix2 über sechs Kerne verfügen. Zwei Kerne verwenden das Zen-4-Design und vier weitere das Zen-4c-Design.
Ein echtes Hybrid-Design ist Phoenix2 bestehend aus Zen-4- und Zen-4c-Kernen dennoch nicht. Es handelt sich nicht um unterschiedliche Mikroarchitekturen, wie dies bei den Performance- und Efficiency-Kernen bei Intel der Fall ist.
Diese Funktionskompatibilität zwischen Zen 4 und Zen 4c ist einer der entscheidenden Vorteile, denn es gibt keinerlei Unterscheidung hinsichtlich der Befehlssatzarchitektur (ISA). Programme müssen daher nicht zwischen zwei Kerntypen unterscheiden können und zudem bietet Zen 4c eine Unterstützung für SMT.
Ab wann die ersten Notebooks mit dem Ryzen 5 7545U und Ryzen 3 7440U erhältlich sein werden, ist nicht bekannt.
Namensgebung zweifehalft
Der Ryzen 5 7545U ist ein völlig neues Modell der Ryzen-7040U-Serie und ersetzt den Ryzen 5 7540U. AMD spricht davon, dass der Nutzer den Unterschied in der Leistung zwischen sechs Zen-4-Kernen und der 2+4-Konfiguration nicht merken wird, die Effizienz aber steigt. Also könnte man hier durchaus von einer Aufwertung reden und die Namensgebung Ryzen 5 7545U ist angebracht.
Beim Ryzen 3 7440U sieht dies aber anders aus. Ihn gab es nie in einer Version mit Zen-4-Kernen, sondern nur der heute vorgestellte, hybriden Aufbau.