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Seit gestern macht die Meldung die Runde, AMD verzichte künftig auf den Hinweis, dass seine Prozessoren in Taiwan gefertigt werden. TomsHardware berichtete darüber und hielt dazu Rücksprache mit AMD. Die Berichterstattung geht auf einen Post bei X Anfang Januar zurück, auf dem ein Ryzen 9 7900X zu sehen ist, auf dessen Heatspreader die Beschriftung "Diffused in Taiwan" fehlt. Natürlich wurde hier gleich vermutet, dass AMD dies tue, um China in der Frage, ob Taiwan ein eigenständiger Staat sei oder nicht, gerecht zu werden.
Dabei ist dies aber keine wirkliche Neuigkeit, denn bereits alle Modelle der Ryzen-7000-X3D-Serie führen auf ihrem Heatspreader nur noch Malaysia als Standort das Packaging-Werks. Alle weiteren Modelle der Ryzen-7000-Serie sind sowohl mit "Diffused in Taiwan" als auch "Made in Malaysia" beschriftet. Hier neu ist, dass die Markierung offenbar entfernt wurde, was einen weiteren Eingriff als bisher darstellt.
Der bisherige Hinweis auf Taiwan legte offen, wo die verwendeten Chips gefertigt werden – aktuell eben bei TSMC in Taiwan.
Bei den zuletzt veröffentlichten Ryzen-Threadripper-7000-Prozessoren fehlte der Hinweis auf Taiwan ebenfalls. Hier findet sich nur noch der Hinweis "Made in Malaysia" und "Made in China". Die auf der CES gezeigten Samples der Ryzen-8000G-Prozessoren enthielten ebenfalls keinerlei Beschriftung mehr, die das Herstellungsland offenbarte. Hier war nur noch ein "Made in China" zu finden, wie die Chips in diesem Fall offenbar in ihre AM5-Packages gebracht werden.
Zukünftig will AMD jedenfalls keinerlei Hinweise mehr geben, wo die eigentlichen Chips gefertigt werden:
Eine direkte politische Motivation hinter der Entfernung der "Diffused in Taiwan"-Beschriftung kann ausgeschlossen werden. Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits Fälle, in denen Hersteller Hinweise auf eine Herstellung in Taiwan auf für den chinesischen Markt vorgesehenen Produkten entfernt haben.
Andere Hersteller geben auf ihren Chips ebenfalls keinerlei Informationen darüber, wo diese gefertigt werden. Beim Packaging hingegen sind diese Hinweise häufiger zu finden. Intel beschriftet seine Heatspreader nicht mit solchen Informationen, wenngleich diese im Barcode versteckt vorhanden sein könnten.