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Spätestens seit Mittwochabend ist klar, in welche Richtung Microsoft mit Windows 10 steuern will. Denn mit Continuum und der für Entwickler einfachen Portierung von Android- und iOS-Apps will man die mit Windows 8 verlorenen Sympathien zurückgewinnen. Doch in der Flut der Neuigkeiten ging so manches Detail unter, das für eine leichte Verstimmung sorgen könnte.
Zwar hat man noch immer keinen konkreten Termin für die Veröffentlichung bekannt gegeben, klar ist jedoch, dass das neue Betriebssystem zum einen in mehreren Etappen, zum anderen - und dies dürfte weitaus ärgerlicher sein - unvollständig erscheinen wird. Eine Überraschung dürfte ersteres dabei für die wenigsten sein. Schon der spätere Start der Windows 10-Preview für Smartphones ließ darauf schliessen, dass die Desktop-Version die höhere Priorität genießen würde. Entsprechend soll der Mobil-Ableger erst im Herbst, möglicherweise aber auch erst im Winter verfügbar sein. Microsoft-Manager Joe Belfiore, verantwortlich für die Betriebssysteme in Redmond, erklärte lediglich, dass man zunächst am Desktop-System arbeiten wolle. Hält man sich den aktuellen Stand der Smartphone-Preview vor Augen, dürfte der Start der finalen Version noch länger auf sich warten lassen. Am Sommer-Termin der PC-Fassung dürfte sich hingegen nichts ändern.
Auch, weil das Unternehmen entschieden hat, das Betriebssystem unvollständig auszuliefern. Zwar werden laut Belfiore alle essentiellen Funktionen vorhanden sein, einige bereits vorgestellte Punkte sollen jedoch erst im Herbst im Rahmen eines umfangreichen Updates nachgeliefert werden. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, für Firefox oder Chrome entwickelte Erweiterungen mit nur wenigen Anpassungen auch für Edge zu nutzen sowie Integration von Skype in die Nachrichten-Applikation.
Nicht einmal nachgeliefert wird eine neue Version des Windows Media Centers. Nach einem Update von Windows 7 oder 8 auf das neue Betriebssystem werden etwaige Installationen der Medien-Zentrale unbrauchbar. Hinzu kommt, dass der nach wie vor vorhandene Windows Media Player im gleichen Atemzug die Möglichkeit zur Wiedergabe von Video-DVDs und Blu-rays verlieren wird. Eine Begründung für diese Schritte gibt es bislang noch nicht.