Nach ein paar Tagen mit dem D90 III Discrete lasse ich mich mal zu einem kurzen Erstfazit hinreißen ...
Also der Ersteindruck, nach dem Anspielen der ersten paar Tracks, war - vom Holo Cyan 2 kommend - eher ernüchternd. Wieso? Es fehlte irgendwie die Farbe & Charakter ... etwas die Über- und unterbetonungen spezieller Bereiche ... irgendwie etwas Mitreißendes. Das soll also der DAC schlechthin sein für unter 1000€, welcher alles rasiert? Ich war dann eher enttäuscht.
Nun ein paar Tage später merke ich die Stärken des D90 aber immer mehr. Er schafft etwas, was ich sonst bei keinem DAC bisher hatte ... er hat weder das Klinische oder eher Kühle / Helligkeit gängiger Delta Sigma DACs, aber auch nicht die Verfärbung und Musikalität eines R2R DAC. Ist das jetzt etwas Gutes oder eher schlecht? Hehe, gute Frage, "it depends" würde man hier wohl sagen. Denn er schafft es die Musik komplett unverfärbt darzustellen, ist aber sehr sehr transparent & detailliert und nichts ist über- oder unterbetont. Auch ist er nicht kühl, nichts ist anstrengend, nichts ist verfärbt, jedes kleinste (Micro-)Detail ist vorhanden. Also insofern ich mir mal den objektiven Hut aufsetze, würde ich sagen, dass es der DAC ist, der am meisten so klingt, wie in der Theorie ein DAC klingen sollte, nämlich überhaupt nicht. Er hat eventuell ein leicht "analogen Touch", das könnte man ihm noch zuschrieben, ist wohl aber eher etwas Positives.
Allem im allem bin ich mir noch nicht sicher ob ich das mag oder nicht. Gefühlt hat mich der Cyan 2 mehr abgeholt, er färbt aber auch mehr rein. Und am Ende hatte es aber eher optische Gründe, dass er gehen musste. War sonst ein sehr geiler DAC.
PS: Verkabelt ist alles komplett mit Supra. Zugespielt wurde ausschließlich via Tidal mittels USB. Er hängt in der Supra Netzleiste im letzten Sockel, wo auch die Filterung aktiv ist. So schließe ich aber jeden DAC an.
