Die haben keine Queuetiefen gemessen. Sie haben Werte für Queuetiefen von Storagereview übernommen:
According to StorageReview, in average on real applications this parameter takes 30-50.
Dein Text von ixbtlabs ist von Februar
2001 u. bezieht sich damit auf Aussagen von Storagereview bis höchstens Februar 2001.
Storagereview hat seine Testmethodik ständig angepasst. Das von mir oben verlinkte Testbed4 ist von 2005 - also wesentlich neuer u. die gleiche Authorenquelle. Und dort ist die Average Queuetiefe 1,87 gewesen. Nichts mit 30-50.
Und durch SSDs, die im 4kb Random Write Test gut u. gerne Faktor 20x mal schneller als eine Velociraptor und im 4kb Random Read Test mehr als Faktor 60x schneller ist, da
schmelzen die Queuetiefen in der Praxis zusammen wie Butter in der Sonne.
Man kann aber allgemein sagen, dass die Anforderungen an I/O in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Vgl. z.B. mit 2001 wer hatte da schon:
. Indexdienst kontinuierlich am laufen?
. Internetseiten werden umfangreicher => viele kleine .gif, .jpeg Dateien, die in den Browser Festplatten Caches landen
. Autostart und Anzahl der gleichzeitig beim Systemstart geladenen Dienste nimmt zu
Ich hatte auch mal probiert einen Anwendungsstart-benchmark zu schreiben
Das ist alles andere als trivial. Meine uneingeschränkte Zustimmung.
Ich mag' ein paar synthentische Benchmarks für HDDs CDM oder auch ASS (ohne 64Q Test) reichen mir. Und in Sonderfällen auch IO-Meter (wobei ganz witzig ist, dass die Magazine, die IO-Meter Benchmarks posten oftmals unfähig sind diese zu interpetieren). Die ganzen anderen Synthetischen Tests (z.B. PCMark Windows-Startup Performance) sind ein riesiger Scharm - sie widersprechen den Beobachtungen in der Praxis.
Anandtech hat's mangels Tools richtig gemacht: Er verwendet eigentlich nur 2 synthetische Tests (streaming + 4kb). Und dann
Anwendungsbenchmarks auf echten Systemen. Wenn er zeigt, dass bei ihm World of Warcraft doppelt so schnell die Level lädt, darunter kann man sich etwas vorstellen. Genauso wenn Windows in 13 Sekunden startet statt 41s inkl. diverser Applikationen (kein nacktes Windows), dann weiß jeder diese einzuordnen:
http://www.anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3531&p=28
Bestes Beispiel ist doch auch intel Postville vs. indilinix. Wer kann schon aus den ASS Tests auf die Applicationperformance schließen?
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wenn ich 2 anwendungen starte kommts klar nicht auf so eine hohe queuetiefe - aber wie siehts z.b. beim windowsstart aus?
Guter Punkt! Auf dem gleichen System mit 1x HDD und 1x SDD hast beim Loggen der Queuetiefen
völlig verschiedene Werte. Mit der SSD sind die Queuetiefen wesentlich geringer, was auch wieder zeigt wie absurd es ist HDD u. SSD anhand von statischen Queuetiefen zu vergleichen. Und selbst innerhalb von SSDs ist das alles sehr relativ. Intel wird andere Queuetiefen als Indilinx provozieren.
oder bei einem spiel wie wow, welches ständig (unvorhersebare) daten nachladen muss?
Ganz meine Rede (oberste Grafik)
http://www.anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3531&p=30
Die Grafik sagt natürlich nichts von "in game loading peformance". Game Maps sind aber gepackt u. werden immer chunkweise in den Hauptspeicher gelesen u. entpackt. Queuetiefe sollte da auch relativ niedrig sein.
Mit dem Tool oben (leistungsüberwachungsgraph) kannst es Dir ja mal anzeigen lassen.