Nutzer von Windows Vista und Windows 7 schauen bitte zuerst am Ende des Postings.
Viele, die von DSL1000/2000/3000 auf höhere Geschwindkeiten upgraden, haben ja oft das Problem, dass die Downloadgeschwindigkeit nicht der DSL-Geschwindigkeit entspricht, vor allem WLAN-Verbindungen sind davon betroffen, bei LAN-Verbindungen tritt das seltener auf. Und da ich keine Lust habe, immer das gleiche zu tippen, mache ich einfach mal ein kleines Tutorial. Das ganze funktioniert aber nicht unter Vista...
Die Vorgehensweise wurde von mir schon an etlichen Rechnern erfolgreich getestet. So hatte ich mit meinem Notebook über WLAN an meinem DSL16000-Anschluss nur eine Downloadrate von 260-270 kByte/s. Nach dem optimieren lag die Geschwindigkeit bei 1300-1500 kByte/s. Ohne Verschlüsselung (WPA2 mit 15 Stellen kostet nun mal etwas Geschwindigkeit, aber das sollte einem die Sicherheit wert sein) erreiche ich 1500-1700 kByte/s.
Bevor man dieses Tutorial durchführt, sollte man folgendes testen:
Für Downloadtests empfehle ich, eine größere Datei von einem FTP-Server downzuloaden (z.B. eine Kernel vom einem der zahlreichen FTP-Server einer Uni, als Beispiel sei nur mal dieser genannt) oder die Software 6.0 von T-Online zu laden, der T-Online-Server ist in der Regel sehr schnell.
Die zu erwartende Geschwindigkeit kann man sich ganz einfach selber ausrechnen. Dazu teilt man die DSL-Geschwindigkeit (die reale, also mit der sich der Router synchronisiert hat, in kBit/s) durch 8 (man erhält die Geschwindigkeit in kByte/s) und zieht nochmal 10% Protokolloverhead ab. Dieser Wert ist etwas hoch gegriffen, aber es rechnet sich einfacher als wenn ich hier 7 oder 8% nehmen würde.
Beispiel: Bei einem DSL2000 sollte die Downloadgeschwindigkeit ca. 225 kByte/s betragen. Bei DSL16000 sollte sie um die 1800 kByte/s liegen.
Erreicht man diese Werte nur bei mehreren parallelen Downloads oder mit einem Downloadmanager, liegt das wahrscheinlich an Netzwerkeinstellungen, die Windows sehr konservativ einstellt. Entscheidend ist der Parameter TcpRcvWin. Ist der zu klein, können Daten nicht schneller empfangen werden. Das "Fenster" ist sozusagen zu klein, es passen nicht genug Daten durch. Ganz bildlich gesprochen... Der Wert, den Windows standardmäßig einstellt, ist für höhere Geschwindigkeiten zu klein.
So, genug der grauen Theorie, kommen wir zur Praxis. Es gibt zwei Möglichkeiten, den besagten Parameter zu ändern: entweder begibt man sich in die abenteuerlichen Pfade der Registry oder man nimmt einen der zahllosen TCP/IP-Optimizer. Die Variante mit der Registry beschreibe ich hier nicht, weil man bei falscher Vorgehensweise durchaus das komplette Windows lahmlegen kann. Ich beschreibe hier nur, wie man die Netzwerkparameter mit Hilfe eines kleinen Tools optimieren kann.
Ich habe mit dem TCP/IP-Optimizer von Speedguide.net bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Diesen kann man sich hier downloaden. Er muss nicht entpackt oder installiert werden, eignet sich also auch klasse für eine Tool-Sammlung auf einem USB-Stick.
Nachdem das Programm gestartet wurde, sieht man dieses Bild:
Ich habe mal die relevanten Sachen markiert. Mehr Optionen werden nicht benötigt. Man kann sich im Programm von oben nach unten durcharbeiten:
Dann erscheint folgendes Fenster:
Hier sollte man die Option "Backup" auswählen, damit der Optimizer ein Backup der entsprechenden Registrybereiche anlegt. In der darunter liegenden Liste sieht man, welche Werte vom Optimizer als Parameter ins System eingetragen werden.
Nach einem Klick auf "Ok" wird man gefragt, ob man das System neu starten möchte. Das sollte man bestätigen, da die Änderungen erst nach einem Neustart aktiv sind.
Danach sollte man auch mit einem einzelnen Download eine wesentlich bessere Geschwindigkeit erreichen.
Das Backup wird im gleichen Ordner wie der Optimizer gespeichert. Um die Werte mit Hilfe des Backups wiederherzustellen, startet man den Optimizer und geht ins Menü auf File/Restore backed up settings und wählt die Backupdatei aus.
Mit diesem Tool kann man natürlich keine Downloadgeschwindigkeiten erreichen, die über der maximal möglichen Geschwindigkeit liegen. Die Begrenzung kommt dann von der Leitung oder dem Downloadserver. Da hilft kein Optimizer der Welt. Ok, bei langsamen Servern kann dann noch ein Downloadmanager helfen, wenn der Server nicht auf maximal eine Verbindung pro IP-Adresse gedrosselt ist.
Ich hoffe, dem einen oder anderen mit diesem Tutorial helfen zu können.
Hinweis für Windows Vista/Windows 7: Diese OS haben haben ein "Autotuning"-Funktion für das TCP/IP-Protokoll eingebaut. Das hier beschriebene Problem sollte da theoretisch nicht auftauchen. Aber Theorie ist eben nicht Praxis und deshalb kann es eben doch ab und zu unter Windows Vista/Windows 7 auftauchen. In dem Fall sollte man zuerst das Autotuning deaktivieren (Anleitung siehe Linkliste) und danach kann man versuchen, mit dem TCP/IP-Optimizer das ganze hinzubekommen. Oft reicht aber schon das deaktivieren des Autotuning.
Unter Vista/7 muß der Optimizer übrigens als Administrator gestartet werden (Rechtsklick auf das Programm -> Als Administrator ausführen). Ausserdem ist darauf zu achten, mindestens die Version 3.0 des Optimizers zu nutzen, da erst diese Version Vista/7 unterstützt.
Unter Windows Vista/7 reicht es i.d.R. aus, den Vista TCP/IP-Patch auszuführen, den man auch auf der Downloadseite des Optimizers runterladen kann, den direkten Download-Link habe ich ebenfalls in die Linkliste übernommen.
Links:
Download des TCPOptimizers
T-Online-Software 6.0 Download
Anleitung für die Deaktivierung des Autotuning unter Vista/7
FAQ zum TCP/IP-Optimizer
TCP/IP Patch für Windows Vista/Windows 7 ( (reicht i.d.R. aus, bitte Link rechtsklicken -> Ziel speichern unter)
Hinweis: Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden an Hard- oder Software, die durch die Benutzung dieses Tools entstehen könnten!
Viele, die von DSL1000/2000/3000 auf höhere Geschwindkeiten upgraden, haben ja oft das Problem, dass die Downloadgeschwindigkeit nicht der DSL-Geschwindigkeit entspricht, vor allem WLAN-Verbindungen sind davon betroffen, bei LAN-Verbindungen tritt das seltener auf. Und da ich keine Lust habe, immer das gleiche zu tippen, mache ich einfach mal ein kleines Tutorial. Das ganze funktioniert aber nicht unter Vista...
Die Vorgehensweise wurde von mir schon an etlichen Rechnern erfolgreich getestet. So hatte ich mit meinem Notebook über WLAN an meinem DSL16000-Anschluss nur eine Downloadrate von 260-270 kByte/s. Nach dem optimieren lag die Geschwindigkeit bei 1300-1500 kByte/s. Ohne Verschlüsselung (WPA2 mit 15 Stellen kostet nun mal etwas Geschwindigkeit, aber das sollte einem die Sicherheit wert sein) erreiche ich 1500-1700 kByte/s.
Bevor man dieses Tutorial durchführt, sollte man folgendes testen:
- Mit welcher Geschwindigkeit hat sich der Router/das Modem synchronisiert? Viele Router bieten dazu eine Art Statusanzeige an, auf der man die Geschwindigkeit sehen kann. Bei Modems ist das meist nicht möglich. Dann den dritten Punkt beachten. Bei DSL16000 kann es ausserdem sein, dass man aus leitungstechnischen Gründen nicht wirklich 16000 kBit/s erreichen kann. Das DSL-Modem und der DSLAM einigen sich bei jedem Synchronisierungsvorgang auf die optimale Geschwindigkeit. Und die kann bei DSL16000 auch weniger als 16000 kBit/s betragen. In der Regel wird alles, was über 6000 kBit/s liegt, als DSL16000 vermarktet.
- Ist der Server, von dem man den Download tätigt, schnell genug? Viele Server sind gedrosselt.
- Man führt mehrere (3-4) parallele Downloads von einem schnellen Server durch, ein Downloadmanager geht auch, da dieser ja auch mehrere parallele Verbindungen aufbaut. Entspricht die Summe der Geschwindigkeit der parallelen Downloads bzw. die Anzeige im Downloadmanager der zu erwartenden Geschwindigkeit, ist man mit großer Wahrscheinlichkeit von einem zu kleinen TcpRcvWin betroffen. Erklärung folgt unten.
- Bei WLAN: Ist die Funkverbindung gut genug, um die entsprechende Geschwindigkeit überhaupt erreichen zu können? Wenn die WLAN-Verbindung nur mit 5 MBit/s zustandekommt, kann ich natürlich keine Downloadgeschwindigkeit erwarten, die ich bei DSL16000 erreichen kann. Genauso verhält es sich, wenn man einen WLAN-Repeater im Einsatz hat. Dann kann es passieren, dass ich zwar zum Repeater eine super Verbindung mit 54 MBit/s habe, aber wenn die Verbindung zwischen Router und Repeater nur 11 MBit/s beträgt, erreiche ich eben mit meinem Rechner keine 16 MBit/s im Download. Ausserdem halbiert sich mit jedem Repeater die effiziente Übertragungsrate, da die Datenpakete vom Repeater empfangen und gesendet werden müssen. Eine (starke) Verschlüsselung kostet auch noch Rechenzeit, was zu verringerter Geschwindigkeit führen kann.
Für Downloadtests empfehle ich, eine größere Datei von einem FTP-Server downzuloaden (z.B. eine Kernel vom einem der zahlreichen FTP-Server einer Uni, als Beispiel sei nur mal dieser genannt) oder die Software 6.0 von T-Online zu laden, der T-Online-Server ist in der Regel sehr schnell.
Die zu erwartende Geschwindigkeit kann man sich ganz einfach selber ausrechnen. Dazu teilt man die DSL-Geschwindigkeit (die reale, also mit der sich der Router synchronisiert hat, in kBit/s) durch 8 (man erhält die Geschwindigkeit in kByte/s) und zieht nochmal 10% Protokolloverhead ab. Dieser Wert ist etwas hoch gegriffen, aber es rechnet sich einfacher als wenn ich hier 7 oder 8% nehmen würde.
Beispiel: Bei einem DSL2000 sollte die Downloadgeschwindigkeit ca. 225 kByte/s betragen. Bei DSL16000 sollte sie um die 1800 kByte/s liegen.
Erreicht man diese Werte nur bei mehreren parallelen Downloads oder mit einem Downloadmanager, liegt das wahrscheinlich an Netzwerkeinstellungen, die Windows sehr konservativ einstellt. Entscheidend ist der Parameter TcpRcvWin. Ist der zu klein, können Daten nicht schneller empfangen werden. Das "Fenster" ist sozusagen zu klein, es passen nicht genug Daten durch. Ganz bildlich gesprochen... Der Wert, den Windows standardmäßig einstellt, ist für höhere Geschwindigkeiten zu klein.
So, genug der grauen Theorie, kommen wir zur Praxis. Es gibt zwei Möglichkeiten, den besagten Parameter zu ändern: entweder begibt man sich in die abenteuerlichen Pfade der Registry oder man nimmt einen der zahllosen TCP/IP-Optimizer. Die Variante mit der Registry beschreibe ich hier nicht, weil man bei falscher Vorgehensweise durchaus das komplette Windows lahmlegen kann. Ich beschreibe hier nur, wie man die Netzwerkparameter mit Hilfe eines kleinen Tools optimieren kann.
Ich habe mit dem TCP/IP-Optimizer von Speedguide.net bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Diesen kann man sich hier downloaden. Er muss nicht entpackt oder installiert werden, eignet sich also auch klasse für eine Tool-Sammlung auf einem USB-Stick.
Nachdem das Programm gestartet wurde, sieht man dieses Bild:
Ich habe mal die relevanten Sachen markiert. Mehr Optionen werden nicht benötigt. Man kann sich im Programm von oben nach unten durcharbeiten:
- Mit dem Schieberegler die gewünschte Geschwindigkeit einstellen, in unserem Fall die DSL-Geschwindigkeit.
- Den Netzwerkadapter auswählen, der optimiert werden soll. Im Beispielbild ist meine WLAN-Karte ausgewählt.
- Den Punkt bei "Optimal Settings" setzen
- Auf "Apply" klicken
Dann erscheint folgendes Fenster:
Hier sollte man die Option "Backup" auswählen, damit der Optimizer ein Backup der entsprechenden Registrybereiche anlegt. In der darunter liegenden Liste sieht man, welche Werte vom Optimizer als Parameter ins System eingetragen werden.
Nach einem Klick auf "Ok" wird man gefragt, ob man das System neu starten möchte. Das sollte man bestätigen, da die Änderungen erst nach einem Neustart aktiv sind.
Danach sollte man auch mit einem einzelnen Download eine wesentlich bessere Geschwindigkeit erreichen.
Das Backup wird im gleichen Ordner wie der Optimizer gespeichert. Um die Werte mit Hilfe des Backups wiederherzustellen, startet man den Optimizer und geht ins Menü auf File/Restore backed up settings und wählt die Backupdatei aus.
Mit diesem Tool kann man natürlich keine Downloadgeschwindigkeiten erreichen, die über der maximal möglichen Geschwindigkeit liegen. Die Begrenzung kommt dann von der Leitung oder dem Downloadserver. Da hilft kein Optimizer der Welt. Ok, bei langsamen Servern kann dann noch ein Downloadmanager helfen, wenn der Server nicht auf maximal eine Verbindung pro IP-Adresse gedrosselt ist.
Ich hoffe, dem einen oder anderen mit diesem Tutorial helfen zu können.
Hinweis für Windows Vista/Windows 7: Diese OS haben haben ein "Autotuning"-Funktion für das TCP/IP-Protokoll eingebaut. Das hier beschriebene Problem sollte da theoretisch nicht auftauchen. Aber Theorie ist eben nicht Praxis und deshalb kann es eben doch ab und zu unter Windows Vista/Windows 7 auftauchen. In dem Fall sollte man zuerst das Autotuning deaktivieren (Anleitung siehe Linkliste) und danach kann man versuchen, mit dem TCP/IP-Optimizer das ganze hinzubekommen. Oft reicht aber schon das deaktivieren des Autotuning.
Unter Vista/7 muß der Optimizer übrigens als Administrator gestartet werden (Rechtsklick auf das Programm -> Als Administrator ausführen). Ausserdem ist darauf zu achten, mindestens die Version 3.0 des Optimizers zu nutzen, da erst diese Version Vista/7 unterstützt.
Unter Windows Vista/7 reicht es i.d.R. aus, den Vista TCP/IP-Patch auszuführen, den man auch auf der Downloadseite des Optimizers runterladen kann, den direkten Download-Link habe ich ebenfalls in die Linkliste übernommen.
Links:
Download des TCPOptimizers
T-Online-Software 6.0 Download
Anleitung für die Deaktivierung des Autotuning unter Vista/7
FAQ zum TCP/IP-Optimizer
TCP/IP Patch für Windows Vista/Windows 7 ( (reicht i.d.R. aus, bitte Link rechtsklicken -> Ziel speichern unter)
Hinweis: Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden an Hard- oder Software, die durch die Benutzung dieses Tools entstehen könnten!
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