Plus, ich möchte nochmal anmerken, dass das Unternehmen, welches diese Studie in München durchgeführt hat, ein riesiger Haufen Windows-Fanboys ist und inzwischen schon 9 (!) Mal in Folge Microsoft-Partner des Jahres wurde. Wenn man das eine objektive Studie nennt...
Avanade - Wikipedia
Sorry, aber so einen Haufen Windows-Fanboys hab ich in meiner Berufschulklasse. Die preisen auch die PowerShell in den Himmel, meinen ich mag die nur nicht, weil ich sie nicht benutzen kann. Nur wenn ich meine Shell an dem Rechner sehe, von dem ich gerade tippe, dann kann ich die PowerShell nicht ernst nehmen. Aber hauptsache bei kritischen Sicherheitslücken solche Aussagen bringen wie: "Beheben wir am Patchday in 3 Wochen." Das schafft nur Microsoft. Sicherheitstechnisch ne Katastrophe. Und was das "benutzerunfreundliche" Linux angeht: Richtig, ich kann auch nicht mit irgendeinem zusammengebasteltem OpenSUSE-Xfce-KDE-Mix arbeiten. Finde ich auch benutzerunfreundlich. Hab ich in der Schule. Krieg ich jedes Mal wieder das Kotzen bei dieser Desktopoberfläche. Aber meiner Mutter hab ich vor nicht all zu langer Zeit Linux Mint als neue Windows-Version verkauft und die findet das total toll. Besonders das mit der Paketverwaltung und das mit den Updates, dass sie den VLC nicht wieder bei Chip runterlädt und dann wieder so komische Verknüpfungen auf dem Desktop hat, sondern dass sie das über dieses Programm namens "Software" alles so leicht installieren kann. Sie feiert das total. Und ich wette die ist technisch genauso versiert wie die, die in München im Stadtrat sitzen.
Und nein, ich bin kein Linux-Fanboy. Ich nutze Windows 10 genauso oft wie mein Arch Linux. Eigentlich benutz ich sogar alle drei Systeme, also Windows, macOS und Linux, jeden Tag. Zuhause Linux und Windows, je nachdem ob zocken oder entwickeln angesagt ist, und im Büro macOS, ebenfalls zum entwickeln. Und ich weiß genau wo die Vorteile aller Systeme liegen, auch im professionellen Bereich. Bei Windows ist halt vieles einfach schon "vorgebaut". Solche Sachen wie die Gruppenrichtlinien lassen sich auch Problemlos auf Unternehmensrechnern mit Linux anwenden, wenn auf jedem von denen n SSH-Port offen ist. Man muss es nur halt selber machen. Es wird nicht vorgekaut. Aber im Grunde lässt sich ausnahmslos alles, was es in Windows an adminstrativen Möglichkeiten gibt, auch in Windows umsetzen.
Azure ist die Pest. Das Hinterletzte im Vergleich zu AWS oder Google Cloud. Die Linux-Root-Server gehen da noch. Kann man nutzen. Auch die Windows-Root-Server sind durchaus brauchbar. Würde ich aber nicht nutzen, wegen eben erwähnter Sicherheitsproblematik. Kein Bock, dass Microsoft kritische Lücken ewig hinauszögert oder abstreitet (es läge ja nicht an ihnen, ist schon öfters passiert), nur weil noch nicht Patchday ist. Aber einer unserer Kunden wollte unbedingt so einen Azure "Cloud Space" haben. Weil die ja billiger waren als die Root-Server. Im Grunde kein Streitpunkt, weniger Geld = weniger Leistung. Aber die Tatsache, dass die einzige Möglichkeit zum Upload von Dateien unverschlüsseltes FTP ist, das ist einfach ein Armutszeugnis. Kein SFTP und kein FTPS, nur FTP. Und eine Pseuso-Konsole im Webbrowser, die keine richtige Konsole ist, sondern nur vorgefertigte Kommandos zulässt. Aber FTP scheint bei Windows, genau wie SMB, ja immernoch der Standard zu sein.
Der einzige Grund wieso Windows auf 95% aller Rechner zu finden ist, ist die Strategie von Microsoft. Verträge mit den Herstellern, dass Windows auf den Geräten vorinstalliert ist. Taktiken wie "Embrace, Extend and Extinguish" (Google: "Halloween-Dokumente") oder andere "Überlegungen [von Microsoft], wie die Open-Source-Bewegung zu stoppen sei" (Wortlaut Wikipedia). Wobei, eigentlich hat Windows ja gar keine 95% Marktanteil. Nur im Desktop-Bereich. Bis auf die wenigen Windows-Phones läuft jedes Smartphone mit Linux oder einen Unix-Abkömmling, die PlayStation 4 läuft mit FreeBSD-Fork, jeder Router mit Linux oder FreeBSD, jedes IoT-Gerät, fast alle modernen Haustelefone, eine stark überwiegende Mehrheit aller Webserver (so auch Hardwareluxx), jedes moderne Multimedia-System in Autos, und und und. Und dann lese ich hier von Leuten so aussagen wie: "Aber als OS für Kühlschränke, Toaster o.ä. ist Linux sicher super". Junge, du hast doch noch nie in deinem Leben wirklich mit Linux gearbeitet.