Meine Rede! Die Art wie AT/ALC Kunden als Betatester missbraucht, weil neues Zeug in letzter Zeit häufig einfach nicht mehr richtig fertig entwickelt wird, bevor es in den Verkauf geht, ist der eigentliche Stein des Anstoßes. Die Versionshistorie von inzwischen vielen AT/ALC Produkten erstreckt sich schon nach kürzester Zeit über mehrere Generationen - das kann´s ja wohl nicht sein! Entwicklung sollte nicht in der Anwendung beim Kunden stattfinden, sondern zumindest ganz überwiegend in den Köpfen der Ingenieure (sofern ihr welche habt die sich zu Recht so nennen dürfen) und in der Prototypenentwicklung, in der man testet, testet und nochmals testet (und zwar nicht nur einen Aspekt). Da ist es auch nicht damit getan mal ein Vorserienmodell zu einem (noch) wohlgesonnen Konkurrenten wie AC zu schicken, damit die Jungs dort mit ihrer Erfahrung mal einen Blick drüber werfen. Dass mal vereinzelt auch bei der Entwicklung von neuen Produkten Fehler passieren ist nur dann verschmerzbar wenn es die Ausnahme bleibt - nicht aber wenn es die Regel zu werden scheint, oder (aus Marketing-Sicht) es auch nur den Anschein hat die Regel zu sein.
Über viele kleine Schwächen könnte man im Übrigen ja hinweg sehen, würdet ihr nicht einen altehrwürdigen Wakü-Markennamen, für viele halbgare und allenfalls wenige empfehlenswerte Produkte missbrauchen. Auch dass ihr in den einschlägigen Foren gezielt unkundigen Usern den Mund mit Superlativen wässrig macht, die ihr am Ende oft nur teilweise oder gar nicht einhalten könnt, zeugt meiner persönlichen Meinung nach nicht von gutem Marketing und schon gar nicht von einem hohen Qualitätsanspruch. Was nützt einem eine leise Pumpe die häufig ausfällt oder sogar in nicht allzu seltenen Fällen mit kapitalem Lagerschaden das Zeitliche segnet? In der von euch für die Pumpe aufgerufenen Preisklasse erwartet man da eine gewisse Grundqualität wie man sie überwiegend von anderen Anbietern in der gleichen Preisklasse gewohnt ist.
Die Beschwichtigungen es seien ja nur wenige Fällen sind imho ein Witz. Zum Einen könnt ihr diesbezüglich als Anbieter behaupten was ihr wollt, da ein objektiver Nachweis über die tatsächliche Ausfallquote so nicht möglich ist, und zum Anderen zeigt eine recht deutlich wahrnehmbare Welle an Ausfallmeldungen in den einschlägigen Foren schon recht kurz nach Markteinführung deutlich was da Sache ist. Das dann lapidar auf den Kunden abzuschieben ist einfach kein Stil. Selbst wenn dem so wäre, ist das kein Stil, aber davon kann man hier nicht ausgehen. Im Übrigen kriegen es andere Hersteller bei Pumpen gleicher Bauart auch ohne Probleme hin auf einen Sprengring zu verzichten und auch Maßtoleranzen kann man auf erheblich weniger als 0,5 mm einhalten - und das durchaus auch bei chinesischer Produktion. Das Argument, dass ein Spalt von einem halben Millimeter für jeden verschmerzbar sei, wenn die Pumpe nur dicht ist, kann man einfach nicht gelten lassen. So kann man vllt. bei irgendeinem Billigteil oder bei Bauteilen von der Resterampe argumentieren, aber nicht bei Produkten die offensichtlich eine Art "Premium"-Anspruch vertreten sollen. Bei einem Billigteil werden auch seitens des Herstellers/Anbieters keine hohen Erwartungen geschürt. Ihr hingegen preist auch offensichtlichen Schwachsinn wie diese Radis mit Aqurienfiltermatten als Luftbremsen an, als hättet ihr den Stein der Weisen gefunden, obwohl den vermeintlichen Nutzen jeder halbwegs technisch oder physikalisch bewanderte Mensch instantan und ohne jede Anstrengung der grauen Zellen falsifizieren kann. Allgemein sollten sich Marketing-Leute imho am besten gar nicht zu technischen Belangen äußern, wenn sie nicht wirklich fundierte Kenntnisse haben (was leider sehr selten ist). Wenn solche Kenntnisse nicht da sind oder lediglich eingebildet (Beweise dafür hat insbesondere dein Kollege Eddy schon des öfteren erbracht), sollte man in diese Richtung lieber die Füße still halten
. Selbst nachplappern dessen was aus der Technik kommt, oder man vllt. meint dort heraus gehört zu haben, endet meist in grobem Unfug (allerdings keineswegs nur in dieser Branche). Im Endeffekt kommt so was einfach nur unprofessionell rüber - auch wenn es immer User gibt die das nicht erkennen, weil sie selbst keine Ahnung haben. Denen ist das aber nicht vorzuwerfen. Marketing-Leuten die sich zu Äußerungen auf technischer Ebene versteigen, die sie besser sein lassen sollten, hingegen durchaus. Und - ganz wichtig: Wie es zurück schallt, ist auch immer ein Frage wie man in den Wald hinein ruft
. Gerade von Marketing-Leuten kann man erwarten, dass sie diesen Grundsatz mit der Muttermilch aufgesogen haben. Und das sind ja keine einmaligen Ausrutscher, sondern das scheint Usus zu sein...
Wäre das alles nicht so, wäre auch die Kritik an irgendwelchem Kleinkram, der objektiv gesehen vllt. wirklich nicht groß der Rede wert wäre (z. B. ein schlecht gesleevtes Kabel), sicher auch vergleichsweise leiser.
Wie ich schon häufiger gesagt habe - die Pumpe hätte vom Konzept her durchaus das Potential eine ernstzunehmende Konkurrenz zu etablierten Modellen zu sein - nur hätte man sie dafür auf einem anderen technischen Niveau entwickeln müssen und dazu müssen Leute am Werk sein die ihr Handwerk verstehen. Das scheint aber offensichtlich leider nicht der Fall zu sein. Die Frage ist woran liegt das? Leisten könnt ihr euch vernünftige Entwickler bei AT/ALC - dafür bleibt bei dem Spaß nun wirklich genug hängen. Ich will die Einsicht, dass die erste Charge fehlerhaft war zwar nicht in dem Sinne schmälern, dass Nachbesserungen bei Fehlern prinzipiell löblich sind (allerdings auch selbstverständlich), aber die letzten Monate haben einfach gezeigt, dass diese Differenz zwischen eigenem Anspruch und Realität bei AT/ALC kein Zufall zu sein scheint. Da steckt offenbar System dahinter und man könnte vermuten, dass man sich teure Entwicklung lieber durch Reifung beim Kunden sparen will. Es wäre ja schön, wenn ihr diese Vermutung fundiert entkräften könntet, aber bislang ist aus meiner Sicht leider nichts ans Tageslicht getreten, das Hoffnungen in diese Richtung hätte wecken können.
PS: Wie ich Eddy bereits per PN mitgeteilt hatte, wollte ich eigentlich vermeiden weiteres Öl ins Feuer zu gießen, aber seine nicht-Reaktion und die Tatsache, dass Version 2 der Pumpe offenbar nur ein weiterer kleiner Schritt auf der leider flachen Lernkurve zu sein scheint, die ihr scheinbar euren Kunden überlassen wollt, hat mich dazu bewogen nun doch noch etwas dazu vom Stapel zu lassen. Man hätte das Ding auch zurückzuziehen können und nach der Fertigentwicklung ein umfassendes Update bringen können, mit dem dem die Pumpe dann über jeden Zweifel erhaben wäre. So hätte man auch Zeit gehabt den Fehlerursachen mit den Sprengringen und den axialen Anschlagscheiben mal richtig auf den Grund gehen zu können (auch wenn es eigentlich nicht schwer ist den wahrscheinlichsten Grund zu erkennen - und damit ist keineswegs der "böse User" gemeint). Dann wäre den Käufern der ersten Stunde zwar immer noch nicht viel geholfen, aber dieses Dahinlavieren wäre erst mal beendet gewesen und man hätte danach ein Produkt vor sich, dass man vllt. zur Abwechslung auch mal wieder ohne Wenn und Aber empfehlen, oder auch selbst einsetzen kann.