Ich habe heute mal wieder etwas herumgestöbert bezüglich FM1-Boards, dabei ist mir aufgefallen, dass die neuen Gigabyte-Modelle mMn bisher beispiellose Tweak- bzw. Undervolting-Möglichkeiten bieten (zumindest was AMD-IGP-Boards betrifft). Wenn die Angaben in den PDF-Handbüchern der Boards tatsächlich stimmen sollten, ist zumindest theoretisch sehr starkes Undervolting an allen wichtigen Stellen (und darüber hinaus) möglich. Weil Gigabyte relativ viele µATX-Boards im Portfolio hat, habe ich eine Übersichtstabelle erstellt:
Wie man sieht, kann man mit den meisten Board-Modellen die in meinem Augen wichtigsten Spannungen wie z.B. an Chipsatz, RAM, CPU-NB (mit Tools afaik bisher nicht veränderbar) und evtl. noch PCIe verändern und zwar auch wirklich massiv nach unten! Leider ist es so, dass die Gigabyte-Boards neben dem einzigen verbrauchsrelevanten Vorteil -> Low RDS(on) Mosfets, auch mehrere (altbekannte) Nachteile mit sich bringen, wie z.B. nachwievor fehlende Phasenabschaltung und im Falle der FM1-Boards laut Handbuch fehlendes Powergating (C6 State-Einstellung im Bios nicht vorhanden!). Wenn es wirklich der Realität entsprechen sollte, dass der C6 Mode fehlt, frage ich mich was Gigabyte diesmal wieder geritten hat -> eigentlich eine unglaubliche Ignoranz und ein No-Go-Kriterium, wenn es denn so sein sollte...
Edit: Gigabyte hat den C6-State per Bios nachgeliefert, leider habe ich das nicht früher recherchiert (mein Fehler), daher werde ich die Übersichtstabelle abändern! Allerdings bleibt ein fader Beigeschmack, warum kommt soetwas erst nach dem Release
Ob die Tester gerade beim GA-A75M-UD2H bereits das Bios F3 zur Verfügung hatten? Ich klappere die alten Tests jetzt nicht mehr ab... ausserdem geben einige Magazine eh nicht an welche Bios-Version zum Einsatz kam.
GA-A75M-S2V (Bios F2)
GA-A75M-D2H (Bios F2)
GA-A75M-UD2H (Bios F3)
Gigabyte GA-A55M-S2V (C-State Auswahl bereits im PDF-Handbuch erwähnt!)
Wie auch immer, mit den Gigabyte-Boards sind vermutlich keine Bestwerte zu erreichen (der Illusion sollte man sich nicht hingeben), aber alle die sich undervoltingmäßig endlich mal austoben möchten, können einen Blick riskieren. Ich werde mir warscheinlich selbst eines dieser Boards holen, schwanke aber noch zwischen dem Gigabyte GA-A75M-S2V und Gigabyte GA-A55M-S2V. Das Gigabyte GA-A75M-UD2H bietet zwar die meisten Undervoltingeinstellungen, allerdings scheint der Grundverbrauch und die Lasteffizienz laut Reviews ziemlich schlecht zu sein, ausserdem habe ich so meine Zweifel, dass "CPU PLL Voltage" und "DDR VTT Voltage" eine große Rolle beim Stromsparen spielen.
Weitaus wichtiger erscheint mir da z.B. die FCH Voltage, da der Chipsatz sehr ausstattungsreich ist und die Default-Spannung scheinbar bei relativ hohen 1,1V liegt. Das ist auch der Grund warum das Gigabyte GA-A75M-D2H (und das ebenfalls bereits erhältliche aber nicht aufgeführte Gigabyte GA-A55M-S2HP) für mich komplett herausfällt.
Abschließend muss man Gigabyte für diesen unglaublichen Spielraum bei den Spannungseinstellungen wirklich loben, im grellen Kontrast dazu stehen die fast schon erbärmlich wirkenden MSI FM1-Modelle, die nahezu nichts an Tweaks erlauben (bis auf max. 1,37V VDIMM) und nicht mal den digtitalen Anschluss von 2 Monitoren gleichzeitig ermöglichen.