Nur für dich mal eben CB20 MC angeworfen, also kannst deine CPU noch behalten
Wenn ich ehrlich bin, finde ich solche Posting nur so semi-geil, weil entscheidende Informationen für die Bewertung fehlen bzw. man sehr schnell die Daten falsch interpretieren kann.
Du verweist hier ausdrücklich auf deine markierten Current-Werte, während deine Min-Werte im CCD2 (Tdie) auf bis zu 17,3°C runtergehen. Demnach interpretiere ich daraus, dass dein PC in dem Run draußen oder am offenen Fenster stand und du ihn vorher eine bestimmte Zeit ordentlich runterkühlen lassen hast. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie man ein laufendes System so weit unter Zimmertemperatur bekommt. Da ich häufig benche, kenn ich solche Werte selbst nur allzu gut. Eine Zeitangabe (Zeit unten rechts) fehlt zwar, aber aufgrund deiner Avg-Werte von 33,6 - 26,5°C schließe ich daraus, dass der Run nicht sonderlich lange ging. Auch gibt dein Log keinen Aufschluss darüber, was deine Kühlung so treibt. Folglich kann man annehmen, dass wahrscheinlich Lüfter und Pumpe auf max lief.
Wenn man unter solchen Bedingungen bencht oder irgendwelche Temperatur-/ Kühlwerte präsentiert, die möglicherweise irgendeine Vergleichbarkeit darstellen soll, sollte man das mMn explizit mit erwähnen und mit offenen Karten spielen. Gerade solche Posting erwecken bei anderen Usern dann schnell den Eindruck, sie hätten eine schlechte CPU (
Beispiel Thread), weil sie unter Normal-Bedingungen testen. Dabei sind gerade äußere Faktoren hier der ausschlaggebende Faktor wie die CPU letztendlich unter Setting A oder B performt.
Des Weiteren finde ich dein Delta von 7,1°C zwischen den beiden CCDs etwas hoch. Entweder ist dein IHS uneben (siehe
Lapping-Thread) oder es ist aufgrund der kurzen Messdauer zurückzuführen, was ich eher glaube, da es im zweiten Run nur 3°C sind. Dennoch hab ich so meine Bedenken bei deinen Logs. Deine CPU & GPU dümplet teilweise unter Raumtemperatur (Core11 @ 20,5°C) (zweiter Log mit CB). Unter solchen Bedingungen ist halt keine Vergleichbarkeit mehr gegeben. Auch RAM-Temperatur von 26,3°C bei 1,46v ist für mich ein weiterer Indikator, dass hier mit kühler Umgebungstemperatur ordentlich nachgeholfen wurde. Unter Normal-Bedingungen haben die Arbeitsspeicher mit dieser Voltage nie solche Temperaturen. Wenn ich da falsch liege, kannst du mich jederzeit gerne korrigieren.
Ich hab mal versucht sein Szenario im Cinebench R20 und R23 nachzubilden. Hab mein PC ans offene Fenster (Außentemperatur 14°C) gestellt, AIO-Pumpe und AIO-Lüfter auf Max und dann jeweils einmal mit meinem daily PBO-Setting (-19/ +125 MHz) und einmal mit deinem Setting (142/ 95/ 140) gebecht. Hier die Ergebnisse:
CB R20:
Ich habe Runs mit
Benchmate gemacht, so kann man besser nachvollziehen mit welchen Werten gebencht wurde. Nehme ich aus diesem Log die Max-Temps (54°C), bin ich bei gleichem Setting, knapp 6°C drunter, auch wenn keine Vergleichbarkeit wirklich gegeben ist, da man weder Kühlungsparameter (rpm Lüfter, rpm Pumpe, Wassertemperatur etc.), noch Außentemperatur kennt. Würde ich heute Nacht benchen und die Temperaturen noch einen Tick runterkriegen, würde ich wahrscheinlich auf eine ähnliche Punktzahl kommen. Vielleicht auch etwas weniger, da deine CPU möglicherweise etwas besser ist.
CB R23:
Fakt ist auf jeden Fall, dass der 5900X mit dem 142w-Setting sehr effizient läuft und man den 60w Extra-Headroom nur noch sehr wenig rausholt. Fairerweise muss man auch sagen, dass diese Werte hier im Forum schon lange bekannt und als empfehlenswerte bestätigt sind.
Die Boost-Raten hab ich gleichen Zuge (unter den oben genannten Bedingungen) auch gleich mal mit getestet. Ist jetzt nicht endgültig, aber tendenziell würde ich schon behaupten, dass meine CPU nen Tick schlechter ist. Vielleicht muss ich nur etwas weiter runter von den Temperaturen: (Avg: 36,2°C)
Was die Kühlleistung und ggfs. die Vergleichbarkeit angeht, hatte ich mich bereits im
Vorfeld schon geäußert, da solche Beiträge immer wieder auftauchen. Auch aus dem Grund, da AIO's größtenteils hier im Forum verhasst sind. Entweder heißt es NH-D15 oder Custom-Loop, obwohl das eigentliche Setup viel entscheidender ist. Mit den richtigen Einstellungen (und Mods) kann man auch problemlos 240w beim 5900x kühlen:
Was sehr häufig bei den HWinfo-Logs falsch interpretiert wird, ist die bloße Beurteilung der Current/ Avg-Werte, ohne Beachtung der Min-Werte. Natürlich habe ich sehr tolle Avg-Werte, wenn ich mein System vorher 3 Stunden im ilde herum-boosten/ -takten + ordentlich runterkühlen lasse und dann für 10 Sekunden CB anschmeiße. Exakt das gleich gilt für irgendwelche Boost-Raten. Beispielsweise in CB mit 140-200w Heatoutput hat man nie ansatzweise den All-Core-Boost, den man sonst im idle bei moderater Last auf einzelnen Kernen sieht, aber auf dem Log mit irgendwelchem idle-Blödsinn sieht's natürlich toll aus. Daher sind für mich die Min-Werte viel entscheidender, da ich so viel besser nachvollziehen kann, wie tatsächlich gebencht und geloggt wurde.
Damit man einen halbwegs nachvollziehbaren Log erhält, sollte man die Verfälschung durch die idle-Werte mMn aus den genannten Gründen rausnehmen und äußere Einflussfaktoren mit erwähnen. Diesbezüglich hatte ich damals einen 10-minütigen CB-Stresstest mit 200w Heatoutput gemacht:
Um die Beschönigung durch den Idle-Blödsinn aus dem Log zu bekommen, hab ich das System in dem Stresstest-Zustand einige Minuten laufen lassen und erst dann die Werte resettet (Uhr-Symbol) und auch den Log während des Stresstests festgehalten. Das lässt sich auch relativ leicht nachweisen, indem man Max- und Avg-Werte im Verhältnis sieht. Beide Werte sind nahezu identisch. Der Drop im Min-Wert entsteht jedesmal, wenn der Run durchläuft und neu geladen wird. Ist jedoch zu vernachlässigen, da Avg-/ Max-Werte über die gesamte Messdauer sehr nah beieinander liegen.
Nur damit hier nicht der falsche Eindruck entsteht, möchte ich hier nochmals ganz klar hinweisen, dass alle hier hochgeladenen Grafiken unter den oben genannten Bedingungen (PC ans offene Fenster mit 14°C Außentemperatur und Kühlung auf 100%) entstanden sind. Auch der Log mit dem 10-minütigen Stresstest wurde mit geöffneten Fenster durchgeführt. Jedoch stand der PC hier nicht am Fenster, sondern der Grund war, dass durch den permanenten 200w Heatoutput sich die Umgebung nach kurzer Zeit aufgeheizt hätte. Daher musste für eine zusätzliche Luftzirkulation gesorgt werden, um das Aufheizen zu kompensieren und die Temperaturen halbwegs konstant zu halten. Wurde aber auch alles im verlinkten Beitrag erwähnt.