Naja, wir wollen uns ja nicht selber disqualifizieren @ Nemesys.
Wegen den vielen vor Übertreibungen und Hass schäumenden Mails, gehen die vielen konstruktiven Beiträge zu dem Thema - leider - unter.
Zur Anmoderation der Sendung:
die Anmoderation war schlecht. Es wurde angesprochen, was der letzte Beitrag zum Thema "Killerspiele" von Panorama für einen Wirbel nach sich gezogen hat: "Sie können sich nicht vorstellen, was in der Redaktion nach der Sendung los war, tausende Zuschriften erreichten uns. Aber nicht wie Sie jetzt denken werden von besorgten Eltern, sondern von den Spielern selber.[...]" - So, oder zumindest so ähnlich tönte die Moderatorin.
Das Interessante daran ist; die Moderatorin bringt selber ihr Erstaunen darüber zum Ausdruck und gibt dem Zuschauer vor, auch erstaunt über diesen Sachverhalt zu sein "[...]nicht wie Sie jetzt denken werden[...]" Es wird vorgegeben, das es ja erstaunlich ist, dass die Spieler empört reagieren und die besorgten Eltern sich nicht, wie anscheindend erwartet, zu Wort gemeldet haben.
Gut, was folgern wir daraus: es ensteht durch diese Anmoderation massig Erklärungsbedarf. und, was ist? Nichts wird sachlich erklärt, kein Fehler wird eingstanden; der Panoramazuschauer wird im Glauben gelassen - nein, besser: ihm wird diktiert zu glauben, dass sich nur wütende Irre gemeldet haben, wüste Beschimpfungen gegen Panorama abgelassen wurden, ausschließlich auf einem Niveau, das für Panoramazuschauer unwürdig ist, es daher auch keiner Zitierung einzelner Beiträge bedarf.
Die konstruktiven Beiträge, in denen sachlich auf Fehler und falsch dargestellte Fakten hingewiesen wird, werden (aus Scham??) verschwiegen.
Nun zum Bericht über Marc Oliver:
Die Mutter trägt eindeutig die Schuld an dem momentanen Zustand ihres Sohnes.
Irgendwoher muss ja das Geld für den WoW Account kommen. Irgendwer bezahlt ja die Flatrate, den Rechner und auch den Lebensunterhalt für M.-O., welcher ja anscheinend nichts zu selbigem beiträgt. - mehr muss man dazu nicht sagen, und wenn man dann noch sieht wie inkonsequent, ja geradezu unterwürfig die Mutter agiert, dann kann man sich wirklich nicht wundern, dass der Junge derartig verzogen ist.. Aaaber: Der Junge sieht auf der anderen Seite selber ein: "Ja, ich bin süchtig" Er erkennt sein Problem, kommt aber von alleine nicht von der Sucht los.
Passenderweise fällt mir dazu die Fabel von Rumpelstilzchen ein: im Märchen klappt das mit dem "an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen", im echten Leben ist das unmöglich; man ist auf Hilfe aus seinem Umfeld angewiesen, welches im Falle M.-O. allerdings gnadenlos inkompetent reagiert, die Schuld weit von sich weist und der Spieleindustrie den Schwarzen Peter zuschiebt.
M.-O. wurde wahrscheinlich sein Leben lang alles durchgehen lassen. Gäbe es keinen Computer, würde er wahrscheinlich an der Glotze festsitzen, welche übrigens ein ähnlich hohes Suchtpotential birgt, wie fast alles Andere im Leben auch: Schokolade, schnelles Fahren, Musik, Sex.. Sucht muss nicht immer ewas Negatives sein. Man muss sie nur unter Kontrolle haben, und das kann einem anerzogen werden. (ausgenommen Drogen, die physische Abhängigkeiten nach sich ziehen, das ist ein aderes Thema.
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Alles in Allem war der Beitrag recht dünn. Jeder der nicht mit offenem Mund und starr fixierten Quadrataugen vor der Mattscheibe gesessen hat, wird dies hoffentlich zur Kenntnis genommen haben.