Kurz zur Erklärung zu den Teilern usw., wenn du genaueres wissen willst, gibt es im Internet schon Infos zum Erbrechen.
Beim A64 gibt es keinen FSB mehr, alles wird anhand des Referenztaktes (200 MHz) erzeugt:
- der CPU-Takt wird durch den Multi der CPU bestimmt, bei deiner CPU heisst das: 200 MHz * 10 = 2000 MHz
- bei Cool & Quiet wird der Multi auf 5 gesenkt, also 5*200=1000 MHz (bei 1,1V VCore -> Stromersparnis und kühlere CPU)
- der RAM-Takt wird vom Board durch Teiler aus dem CPU-Takt bestimmt. Wenn der RAM mit 200 MHz laufen soll, dann teilt das Board den CPU-Takt bei deiner CPU durch 10 (2000/10=200)
- HT-Link-Takt, der wird wiederum durch Mulitplikation aus dem Referenztakt gewonnen, wobei beim Asrock gilt: BIOS-Einstellung 1000 heisst Multi 5, 800 heisst 4, 600 heisst 3, 400 heisst 2 und 200 heisst Multi1
Um den A64 zu übertakten, kann man nicht einfach den Multi anheben, da dieser nach oben hin begrenzt ist, nur bei den FC-CPUs kann man den Multi auch nach oben frei wählen. Also muss man den Referenztakt anheben. Um in deinem Fall 2400 MHz zu erreichen, muss der Referenztakt also auf 240 MHz gesetzt werden (240*10=2400 MHz).
Das Problem ist nun, das sowohl der RAM als auch der HT-Link mit übertaktet werden, bei falscher Einstellung auch der PCI-E-Bus (und damit auch der AGP- und PCI-Bus, was die Karten meistens ab einer bestimmten Frequenz übel nehmen). Das Problem mit dem übertakteten PCI-E/AGP/PCI umgeht man, indem man den PCI-E-Bus asynchron zum CPU-Takt betreibt und fest auf 100 MHz einstellt. Lässt man ihn synchron laufen, wird er beim erhöhen der CPU-Frequenz mit übertaktet.
Nächstes Problem: der RAM. Ohne Übertaktung und bei der Einstellung "200 MHz" wird das Board für den RAM den Teiler 10 nehmen (2000 MHz CPU-Frequenz/RAM-Teiler 10 ergibt 200 MHz RAM-Frequenz). Erhöht man nun den Referenztakt auf 240 MHz, wir der RAM bei der Einstellung "200 MHz" 1:1 übertaktet, das heisst, er wird auch mit 240 MHz (2400 MHz CPU/10 = 240 MHz) betrieben. Entweder man hat richtig guten Speicher, der das mitmacht oder Speicher, der dafür spezifiziert ist. Ansonsten kommen die RAM-Teiler isn Spiel. Um zu verhindern, dass der RAM übertaktet wird, setzt man die RAM-Frequenz auf "166 MHz". Bei einem Standard-Referenztakt von 200 MHz würde das bedeuten, das Board nimmt den Teiler 12 für den RAM (2000 MHz CPU/12 = 166,66 MHz). Erhöht man nun den Referenztakt auf 240 MHz, um die CPU mit 2400 MHz laufen zu lassen, würde das für den RAM-Takt bedeuten: 2400 MHz CPU/RAM-Teiler 12 = 200 MHz RAM-Takt. Erhöht man den Referenztakt weiter, sollte man den nächstniedrigeren RAM-Takt einstellen, um nicht über 200 MHz RAM-Takt zu kommen. Man kann sich den zu erwartenden RAM-Takt ganz einfach ausrechnen:
Referenztakt * eingestellter RAM-Takt / 200
Beispiel: Der Referenztakt beträgt 270 MHz (CPU-Frequenz in deinem Fall 2700 MHz, da der CPU-Multi 10 beträgt). Um jetzt möglichst nahe an den 200 MHz RAM-Takt zu bleiben, muss man schon auf 133 MHz stellen, laut meiner Rechnung:
270 * 133 / 200 = 180 MHz (179,55, um genau zu sein).
Setzt man den Takt auf 166 MHz, dann würde der Speicher übertaktet werden:
270 * 166 / 200 = 224 MHz
Soweit sollte das mit den RAM-Teilern (=RAM-Frequenz im BIOS) klar sein. Wird die CPU durch C&Q runtergetaktet, wählt das Board automatisch einen anderen Teiler, damit der Speicher wieder nahe des eingestellten Wertes bleibt. Beim Athlon 64 verliert man im Gegensatz zum Athlon XP kaum Leistung bei asynchronen Betrieb CPU-RAM.
So, nun noch zur HT-Link-Frequenz. Das ist die Frequenz, mit der die Daten zwischen CPU zum Chipsatz transportiert werden, alles was zum oder vom Chipsatz transportiert wird, hängt mit dieser HT-Frequenz zusammen (ganz grob gesagt). Dieser HT-Link wird mit bei Sockel 939 1000 MHz betrieben, bei Sockel 754 mit 800 MHz. Dieser HT-Takt wird direkt aus dem Referenztakt erzeugt, und zwar durch Multiplikation. Diesen Multiplikator wählt man aus, indem man die Optionen "CPU - NB Link Speed" und "NB - SB Link Speed" erhöht oder senkt. Dabei bedeuten die Optionen folgendes bei Standardtakt:
- Einstellung Auto: Das Board versucht, automatisch immer auf 800 MHz zu kommen
- 1000 MHz: Multi 5 -> 200 MHz Referenztakt * 5 = 1000 MHz
- 800 MHz: Multi 4 -> 200 MHz Referenztakt * 4 = 800 MHz
- 600 MHz: Multi 3 -> 200 MHz Referenztakt * 3 = 600 MHz
- 400 MHz: Multi 2 -> 200 MHz Referenztakt * 2 = 400 MHz
- 200 MHz: Multi 1 -> 200 MHz Referenztakt * 1 = 200 MHz
Der HT-Takt sollte nach Möglichkeit nicht über 1000 MHz gehen, da das zu Instabilitäten führen könnte, ausserdem werden die North- und Southbridge schon bei 1000 MHz recht heiss. Also muss man beim Übertakten den HT-Takt-Multi senken, um mit dem HT-Takt möglichst nahe an der 1000 MHz-Marke zu bleiben, ohne diese zu überschreiten. Bei 240 MHz Referenztakt (wieder dein Beispiel) müsste man also rechnen:
240 MHz Referenztakt * HT-Multi 5 = 1200 MHz
Darüber dürfte der HT-Link nicht erfreut sein, also müssen wir den HT-Multi senken, um wieder unter 1000 MHz zu kommen:
240 * 4 = 960
Passt, also nehmen wir den Multi 4, stellen also die beiden Optionen auf "800 MHz", was ja Multi 4 bedeutet. Ab 251 MHz Referenztakt sollte man den Multi auf 3 setzen, a 334 MHz auf 2. Den Multi 1 kann man sich glaube ich sparen, einen Referenztakt von 500 MHz kann glaube ich kein Board. Durch das senken des HT-Multis hat man erfreulicherweise auch kaum Leistungseinbussen, ausser in Benchmarks.
So, dafür, dass das nur eine kurze Erklärung werden sollte, habe ich ganz schön lange gebraucht.
Zum Thema VCore: Ohne hardwaremässige Änderung (
VCore-Mod kann man die VCore maximal 0,05V über die Standardspannung der eingesetzten CPU erhöhen. Deine CPU braucht 1,4V, also kannst du ohne VCore-Mod maximal 1,45V einstellen.