Hallo
Ich habe aktuell ein ASUS TUF B550M-Plus mit 5600X und WD Black verbaut und möchte gerne mit euch meine Erfahrungen teilen.
Nachdem die CPU Preise letzte Woche endlich in Nähe der UVP angekommen sind, habe ich mich am Mittwoch entschlossen eine neue CPU Ryzen 5 5600X anzuschaffen. Eigentlich wollte ich aus gründen der Symmetrie
rolleyes2
immer ein 8 Core System, aber für meine Anwendung sind 6 Kerne ausreichend. Wichtig für mich ist schon eher der maximal Takt der auch nur kurzfristig anliegt. Als Software Entwickler sitze ich die meiste Zeit ja vor einer "Textverarbeitung" -zum Kompilieren brauchts dann aber Bums, da ich ja nicht lange zum ausprobieren / debuggen warten möchte. Da kommt die max. CPU Taktfrequenz und auch der Datei I/O der WD Black zum tragen.
Mit dem alten System bestehend aus MSI Mortrar B450 , Ryzen 5 2600, Samsung EVO 860, war ich zwar sehr zufrieden, aber jetzt wollte ich eine State of the Art Upgrade.
Mein Szenario ist wie oben gesagt, eben Schwerpunkt auf Anwendungsentwicklung. Gelegentliches Spielen (der Sohn) von älteren und / oder nicht so HW abhängigen Spielen (GTA), ein bisschen Bilder bearbeiten fürs Familienalbum, mal ein kurzes Video schneiden, das wars. Also bleibt die bestehende RX 560 Grafik, das RAM mit 16GB und CPU Kühler, Gehäuse, Netzteil etc. sowieso. Lediglich das Board und die CPU werden erneuert. Und leider hab ich beim "Rum Spielen" mit Linux meinen Bootsektor korrumpiert, also musste ich zwangsläufig das Win 10 Pro 64 neu aufsetzen. Aber dazu gleich mehr.
Grundsätzlich bin / war ich mit dem alten MSI B450 Board sehr zufrieden. Lediglich das BIOS ist in 16MB gepresst und ist deswegen eben nicht mehr unbedingt zukunftssicher. Für einen aktuellen Zen 3 brauchts halt ein aktuelles Board, wobei wieder das MSI B550 oder ASUS B550 in die engere Auswahl fallen. Schließlich habe ich mich für ASUS entschieden, da es 0,4 Sterne mehr in den Bewertungen hat und von ASUS gerade eine Cashback Aktion läuft und das Board dadurch sehr günstig ist.
Am Mittwoch Nachmittag also Board & CPU bestellt, und am Donnerstag Mittag -klingeling- schon da!
Eigentlich wollte ich ja am Wochenende gemütlich den Umbau vollziehen, aber Ungeduld und Neugier sind doch stärker. Außerdem muss ich ja nur das alte Board aus dem Gehäuse bauen und....
Der Tausch des Boards verläuft problemlos und wie erwartet einfach. Gut gefällt mir das Alu Kühlblech mit einem Wärmepad unter dem die WD Black (die kann schon mal recht warm werden) verschwindet. Im Karton befindet sich in einem Tütchen ein kleines Pad das für einseitg bestückte SSDs vorher auf einen kleinen Sockel in der Mitte des Steckplatzes geklebt werden soll! (Nicht vergessen).
Die Montage des CPU Kühlers ist nervig, weil die Halteklammern wenig spiel haben, aber das kenne ich ja schon von alten Board. Vielleicht tausche ich den Kühler bald mal.... Da ich kein Freund von Wärmeleitpaste (kleb, kleb) bin, benutze ich schon beim alten Board ein Graphit-Pad zur Wärmeleitung. Das ist funktioniert hervorragend, ist wieder verwendbar und ich muss nicht mit der Paste hantieren. (Ok, kann sein dass das für hardcore übertaktung nicht gut genug ist, aber das mache ich ja sowieso nicht.)
Nachdem alles im Gehäuse verstaut und angeschlossen ist wirds spannend - erstes Einschalten!
Und es passiert .... nix ! 😨😭
Die LED auf dem Board bleibt bei DRAM gelb leuchtend hängen....
Ok, also erstmal die Module tauschen, auf die andere Bank stecken, boot ohne RAM
immer das gleiche LED DRAM = Gelb!
🤔
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich natürlich alle Treiber, SW und aktuelles BIOS bei Asus schon längst herunter geladen und auf einer externen SSD entpackt hatte. Natürlich habe ich auch ein Notebook um USB Sticks schreiben zu können....
So ergeben sich mehrere Möglichkeiten warum das Board nicht startet:
- die Hardware CPU oder Board ist hinüber
- die RAMs sind hin
- ich hab beim Einbau was falsch gemacht (neeee...)
- etwas anderes
Als erfahrener PC Bauer weiß ich zwar, dass es alles sein kann, aber irgendwie hatte ich im Hinterkopf dass ein ZEN 3 nicht notwendiger Weise auf einem B550 Board läuft wenn es nicht AGESA ab Version XYZ hat. Das ist doch schon mal ein Lösungsansatz.
Also habe ich auf der ASUS Webseite den Support via Online Chat kontaktiert.
Dort wurde ich gebeten eine Nummer anzugeben die ein Aufkleber neben dem CPU Sockel auf dem Board zeigt.
Daraus konnte der Mitarbeiter wohl das Produktionsdatum / BIOS Version ermitteln.
Ich soll die neueste BIOS Version aufspielen, da die installierte Version auf dem Mainboard ZEN 3 NICHT unterstützt! 😮
-Wie spiele ich das BIOS ohne CPU auf?
Das Board unterstütz kein BIOS Flash Back!
Es gibt einen Service von ASUS / AMD sie würden mir eine ZEN2 CPU zu schicken.
-Nein, brauch ich nicht, ich hab ja noch die alte CPU hier.
-Aber im Handbuch steht, dass das Board BIOS Flash Back hat, wie geht das jetzt? Das steht nämlich nicht im Handbuch...
Dann wäre das ja geklärt. Sie schickt mir noch einen Link zu einem Video, da sehe ich das dann ja....
Aha, danke, und Tschüss!
Das besagte Video ist schon etwas älter (2 Jahre) zeigt das IO Panel irgend eines ASUS Intel Boards. Einer drückt auf den FlashBack Button der dann hektisch blinkt. Er steckt ein USB Stick ins Port neben dem Button und drückt nochmal, worauf es nicht so hektisch blinkt und wohl das BIOS geladen wird. Das Video zeigt den gesamten Vorgang (über 8 min, schon mal was von Zeitraffer gehört?) und schließlich wird der Stick wieder abgezogen und Daumen hoch.
Na gut. Die Alternative wäre ja, das Board wieder aus zu bauen und die CPU zu tauschen, das kann ich dann am Wochenende ja immer noch machen.... Also das aktuelle BIOS 1801 auf den Stick spielen (2GB, FAT 32). Dabei schalte ich lediglich das Netzteil ein. Ich drücke nicht den Startbutton der den Rechner starten würde.
Den stecke ich dann in das Port direkt neben dem FlashBack Button. Das ist auf der IO Blende auch so angezeichnet. Dann den Button drücken, es blinkt am Board und am Stick und.... nix mehr....?!
Zwei mal breche ich nach gut 10 min den Vorgang ab (Netzteil AUS) da ich nicht das Gefühl habe, dass es voran geht. Ok, noch ein letzter Versuch, bevor ich das Board wieder ausbaue und die CPU tausche...
Netzteil EIN, druck auf den FlashBack Button, blink blink.... Aber das warten ist mir jetzt zu doof, also gehe ich erstmal zum einkaufen in den Supermarkt. Nach gut 1 Stunde zurück, und siehe da, FlashBack und USB Stick LED sind aus. Aha! Also ziehe ich den Stick ab, und drücke den Einschalt-Knopf am Rechner....
Der PC startet, erkennt CPU, RAM und NVMe SSD einwandfrei -juhu!
Ein aktuelles Win 10 PRO 64 ISO hab ich immer auf einem USB 3 Stick, also anstecken und neu starten.
Windows bootet und ich beginne die Installation. Das wird auch noch einmal spannend, da ich die Aktivierung auf dem alten Rechner mit einem günstigen OEM Key vom Billig-Anbieter durchgeführt habe.
Zur Installation ist der Rechner NICHT mit einem Netzwerk verbunden, also kein CAT Kabel angeschlossen. Ich melde mich NICHT mit meinem Microsoft Konto an, erstelle ein lokales Konto und überspringe das Formular zur Key Eingabe. Erst nach der vollständigen Installation, schließe ich das Netzwerkkabel an den Rechner an! Dann gehe ich in die Einstellungen->Update und Sicheheit->Aktivierung. Dort melde ich mich jetzt erst mit meinem Microsoft Konto an und klicke dann auf Probleme bei der Aktivierung. Ein Dialog fragt mich welchen Rechner, Notebook oder PC, ich aktivieren möchte. Ich wähle den PC und zack, der Rechner ist sofort neu aktiviert! (Danke MS)
Jetzt folgt eine längere Session zur Installation aller Treiber und Anwendungen. Die WD Black SSD ist mit ~3,2 GB/s wirklich flott.
Die ASUS AI Suite 3 installiere ich nicht, da mir solche Pakete irgendwie suspekt sind. Ich bevorzuge Vanilla OS & Treiber. Frage an die Community: bringt die was, was kann die?
Jetzt läuft der Rechner wirklich gut und ich bin sehr zufrieden.