Hat Audi nicht mal irgendeine Rallye oder so mit dem V10 TDI gewonnen?
Wie kann das denn sein, wenn ein Turbo-Diesel im Vergleich zu nem (Turbo)-Benziner mit gleicher Leistung kein Land sieht?
Wenn in Rennserien unterschiedliche Konzepte starten, dann gibt es immer ein Reglement, was verschiedene Vorteile ausgleichen soll.
Dann gibt es aber trotzdem immer einen (also der, der nicht gewonnen hat), der sich benachteiligt fühlt und das Reglement wieder zu seinen Gunsten verschieben will.
In der alten DTM gab es Ford, die mit einem Turbolader gegen die Sauger von Mercedes und BMW gefahren sind. Ford musste einen Air-Restrictor einsetzen, der nicht mehr so viel PS zuließ. Dagegen wurde dann wieder gemotzt, weil im Renneinsatz die Ladeluft wärmer war und Ford dann zu wenig PS gehabt hätte.
In der neueren DTM waren Opel und Alfa erst zufrieden, als ihre Allradautos nicht schwerer sein mussten, als die Hecktriebler von Mercedes.
Beim 24h-Rennen wird um jede Runde gefeilscht, die ein Wagen mit der Tankfüllung länger draussen bleiben kann und dort hat sogar auch mal ein 320d das Gesamtklassement gewonnen.
Im Renneinsatz geht es also wirklich nicht darum, was am besten ist, sondern was am vorteilhaftesten ausgerechnet wird.
Deswegen ist es immer am besten, wenn alle mit dem gleichen Paket starten.
Ein Diesel der also bei 4000 Umdrehungen am Begrenzer schaltet, verliert also doppelt so oft an Leistung durch Hochschalten, wie ein Benziner, der erst bei 8000 Umdrehungen schaltet?
Und das ist das ganze Geheimnis?
Nein, überhaupt nicht.
Du kennst es doch vom Fahrrad.
Je höher Du schaltest, desto schwerer wird das trampeln.
Und das ist beim Diesel genauso wie beim Benziner und beim Turbo so wie beim Sauger.
Hatte das doch weiter vorne schon versucht zu beschreiben mit dem M3 und dem 123d, die beide 400Nm haben. Das was beim 123d der 2.Gang ist, ist beim M3 schon der 4.Gang. Im 4.Gang beschleunigt der M3 genauso wie der 123d im 2.Gang.
Aber bei 100 muss der 123d in den 3.Gang. Der M3 bleibt aber weiter im 4.Gang und hat nun ein kürzeres Übersetzungsverhältnis als der 123d. Bei 150 (keine Ahnung, kann auch irgendwo anders sein) geht dem 123d wieder die Luft aus und er muss in den 4. schalten. Der M3 behält aber immer noch seinen wesentlich kürzeren 4.Gang und zieht nun unaufhaltsam davon.
Es geht nicht um den Schaltvorgang. Es geht um die kürzere Gesamtübersetzung.
400Nm in einem Auto, dass bis 8.400 drehen kann, erlauben doch ein viel kürzeres Getriebe, als in einem Auto, dass nur halb so hoch drehen kann.
Ich habe z.B. 365Nm und der Motor erlaubt Drehzahlen bis 8.000. Das wäre also zu vergleichen mit einem "normal" drehenden Benziner, der 440Nm hat und bis 6.700 dreht, oder ein Diesel, der 610Nm hat und bis 4.800 drehen kann.
Ist jetzt nur über den Daumen gepeilt, aber man muss wissen, wie hoch der jeweilige Motor drehen kann (und ob das Getriebe das ausnutzt), sonst weiß man nicht, ob man es mit einer Rakete, oder mit einem Traktor zu tun hat.
Stell Dir mal vor, Du bekommst einen Stundenlohn von €100 (analog zum Motordrehmomenwert).
Dadurch bist Du noch nicht automatisch reich.
Kannst Du pro Tag 10 Stunden arbeiten, bist Du reich, hast Du aber nur für zwei Minuten Arbeit, kommst Du nie auf einen grünen Zweig. Willst Du sagen, dass Du reich bist, musst Du also auch sagen, wie lange Du gearbeitet hast.