Geforce3M3
Urgestein
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Wenn der Auspuff keinen Widerstand für die Gase bildet, dann würde das Gemisch ja in der Überschneidung einfach zum Auspuff rausgeblasen werden. Ob das Zurückhalten der Abgase für die Spülverluste und/oder den Verbrauch besser ist, das ist ja grade die große Frage.
Eventuell ist das nachfolgende zu sehr vom Thema ab, ich bin mir da unsicher, ob wir vom gleichen sprechen.
Wie sich die Überschneidung auf das "Spülverhalten" auswirkt ist abhängig vom Motor und insbesondere von der anliegenden Drehzahl.
Grundsätzlich gilt bezogen auf die Überschneidung erst einmal folgendes:
- Maximale Leistung bei hoher Drehzahl: E spät, A spät.
- Maximales Drehmoment bei mittlerer Drehzahl: Hohe Überschneidung, d.h. E früh, A spät.
- Optimaler Leerlauf: Geringe Überschneidung, d.h. E spät, A früh.
Grundsätzlich sorgt mehr Widerstand oder Abgasgegendruck in der Abgasanlage für mehr Verbrauch und weniger Leistung, da der Kolben mehr Widerstand beim vierten Arbeitstakt hat.
Bei hoher Überschneidung wird der Leerlauf schlecht, weil Abgase durch die offen stehenden Einlassventile in den Ansaugtrakt gelangen. (Sehe ich besonders gut wenn ich meinen Motor ohne Airbox laufen lasse. Da kommt dir manchmal aus dem Einlass ordentlich was entgegen ).
Eine Einzeldrosselklappenanlage bewirkt im Leerlauf durch die fast geschlossenen Klappen einen besseren Leerlauf bei viel Überschneidung (z.B. durch scharfe Nockenwellen), da diese etwas wie geschlossene Einlassventile wirken.
Daher ist der Leerlauf bei scharfen Nockenwellen mit viel Überschneidung bei einem Motor mit EDK besser als bei einem Motor mit herkömmlichen Saugrohr und nur einer Drosselklappe ganz am Anfang.
Da bei schärferer Steuerung die Einlassventile noch später schließen als bei Seriensteuerung, stehen die Einlassventile noch deutlich länger offen wenn der Kolben bereits wieder nach oben geht.
Bei niedriger Drehzahl wird daher mehr von dem zuvor angesaugten Kraftstoff-Luft-Gemisch wieder sinnlos zurück in den Ansaugtrakt gedrückt als bei Seriensteuerung. Die Füllung der Zylinder sinkt daher ab und in der Folge auch die Drehmoment- und Leistungskurve des Motors bei niedriger Drehzahl.
Bei hoher Drehzahl wird die Öffnungszeit der Einlassventile immer kürzer und somit auch die mögliche Zeit für die Ansaugung. Jetzt besteht aber ab einer Schwelle ab einer bestimmten Drehzahl immer noch ausreichender Unterdruck im Zylinder, obwohl der Kolben schon wieder nach oben geht, da die Einlassventile ja kürzer offen stehen und in der kürzeren Ansaugzeit nicht genug Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Zylinder fließen konnte. Trotz Aufwärtsbewegung des Kolbens saugt der Motor noch kurz weiter an, womit die Füllung steigt und somit auch die Drehmoment- und Leistungskurve.
Bei hoher Drehzahl ist zusätzlich der Unterdruck in der Abgasanlage höher und durch die hohe Überschneidung wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch dann schon beschleunigt noch bevor der Kolben runter geht und ansaugt -> wieder mehr Drehmoment und Leistung. Damit dieser Effekt möglich ist, muss dann halt die Abgasanlage entsprechend ausgelegt sein, wir ihr beiden schon beschrieben habt.
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