hmm...das hört sich ja nicht so gut an, ist so ein androhender Pleullagerschaden vorher herauszuhören?
Wenn du viel Glück hast, dann beginnt der Motor vorher zu klackern und es reicht aus, dass lediglich die Pleuellager getauscht werden und man darauf ohne Probleme weiter fährt, eben so wie bei einem Freund meines Vaters. Aber eigentlich braucht man dafür nicht nur viel Glück, sondern schon sehr sehr viel Glück.
Du hast bei einem Pleuellagerschaden in der Regel mehrere mögliche Probleme:
- Das beschädigte Lager verteilt sein Material im ganzen Motor: du siehst dann beim abgelassenen Öl, dass es überall silbern glitzert. D.h. der Motor muss bis zur aller letzten Schraube zerlegt werden, da alle Teile penibel gereinigt werden müssen. Somit "Totalschaden".
- Durch die entstehende Hitze (das fängt an zu glühen) am Hubzapfen (bedingt durch den Pleuellagerschaden) werden die Pleuelschrauben weich und lose. Jetzt reißt das Pleuel unten ab und schlägt durch den Motorblock oder die Ölwanne nach außen; das Motoröl liegt auf der Straße. Ein Einsatz der Feuerwehr gehört dann noch dazu.
- Oder aber das Pleuel reißt oben samt Kolbenbolzen aus dem Kolben aus (bedingt durch die harten andauernden Schläge). Dann entsteht das Loch oben im Zylinder statt unten.
- Die Kurbelwelle ist am Hubzapfen beschädigt. Kann man je nach Intensität des Schadens noch via Übermaßlagern retten inklusive Bearbeitung (Schleifen) der Welle, stellt sich nur wieder die Kostenfrage.
Oftmals ist die Welle aber schon so stark beschädigt dass sie nicht mehr gerettet werden kann.
- Das beschädigte Pleuel (wenn es bisher nur geklackert hat und der Motor abgestellt wurde) kann oft auch nicht mehr geretet werden, da das Auge zu stark beschädigt ist, wenn das Pleuellager schon gedreht hat. Man kann hier nicht einfach ein Ersatzpleuel einbauen, das man z.B. günstig auf Ebay gefunden hat. Alle Pleuel entstammen nämlich einer Gewichtsklasse, sodass man ein Pleuel benötigt, das der gleichen Klasse entstammt; oder aber man muss das neue Pleuel nachträglich selbst bearbeiten um das Gewicht anzupassen. Dafür muss man natürlich ein Pleuel finden, das entsprechend schwerer ist (wir können ja kein Gewicht drauflegen, wenn es fehlt
). Wenn du ein zu leichtes Pleuel nimmst, dann müssen eben alle anderen Pleuel auch leichter gemacht werden und das Ganze ist ein großer bzw. zeitlich langer Aufwand.
Die Lager zu erneuern lohnt sich meiner Meinung nach eher nur, wenn man jemanden hat, der es für einen macht, oder man macht es selbst. In einer Werkstatt kostet das sicherlich 1450€ aufwärts und dazu besteht das Problem, dass einige bis viele Werkstätten dich schief angucken werden und die Aufgabe eventuell gleich ablehnen, da sie diesen Prozess so nicht durchführen (die Lager mit abgenommener Ölwanne tauschen); da für die Pfusch ist; sie das so ja noch nie gemacht hätten; sie fürchten das nacher was schief geht usw. Die haben dann keine Ahnung von diesen Motoren und für die ist das wenig nachvollziehbar.