Seid doch froh, wenn die Schrauben fest sind. Wenn ich mir überlege, wie oft wir in der Werkstatt Autos von unten gesehen haben, bei denen irgendso ein hochbegabter Schrauber was angepackt aber halt nicht festgeschraubt hat...
Eigentlich wäre es ganz einfach. Schrauben werden entweder komplett festgemacht und markiert oder so montiert, dass auch ein Azubi sieht, dass die nur da steckt, damit man weiß, wo sie her ist.
Und noch ein Einblick, der vermutlich unpopulär ist:
Ich habe mal Kfz gelernt und nach dem Abi ein paar Jahre in der Werkstatt gearbeitet. Die einzigen Schrauben, die wir mit Drehmoment gemacht haben (Markenwerkstatt, deutsches Fabrikat, kennt man in Bayern) waren Radschrauben, Radlager, Zylinderkopfdehnschrauben und Kurbel- oder Nockenwellenräder. Ich sage bewusst wir, weil das niemanden zwischen Chef, Meister oder Gesellen interessiert hat, mich eingeschlossen.
Der Grund ist auch denkbar einfach. Während jeder von Euch natürlich über das eigene Auto super Bescheid weiß und vorher recherchieren kanm, muss man in der Werkstatt Sachen je nach Modell nachschauen. Und zwar vieles, vor allem wenn es Schrauben sind, die man nicht tagtäglich macht. Das dauert und die Zeit hat man nicht oder will man sich auch nicht nehmen.
Abgesehen davon hat ein Schrauber, der weiss, was er tut, recht schnell auch ein Gefühl für fest oder nicht fest. Ich versteh jeden von Euch, der nach dem Drehmomentschlüssel arbeitet, aber ich machs nicht und habe noch nie eine Schraube verloren oder beim Reinschrauben abgerissen.