Ich glaube dir fehlt hier ein bisschen das Verständnis was die Viskosität aussagt. Es ist richtig, dass dickeres Öl mehr Temperatur ab kann und der Ölfilm seltener abreißt. Das ist der Grund wieso sowas im Motorsport verwendet wird. Du vergisst nur, dass "Motorsport" auch bedeutet: "Wir benutzen den Motor zwei bis drei Rennen lang und danach wird er revidiert". Gehen wir mal der Reihe nach durch den Motor und überlegen uns wo das dickere Öl alles Konsequenzen hat:Ich finde es hingegen sehr einfach so lustige aber abfällige Kommentare wie xdevil zu machen, die mich ja ganz klar als Deppen hinstellen sollen, gleichzeitig aber komplett darauf verzichten auch mal mit ein paar Fakten zu erklären warum sie zu der Ansicht kommen, das zB sowohl Hochleistungs- Öl oder Spulen tatsächlich nur Marketing und Kundenverarsche seien sollen und ihren Ursprung nicht im Motorsport haben, denn das implizieren solche Kommentare ja.
Ölpumpe: Das Öl muss jetzt durch eine Pumpe gedrückt werden, die die Ingenieure bei der VAG auf 5W-30 plus minus abgestimmt haben. Dickeres Öl bedeutet jetzt, dass die Pumpe sich eventuell selber auffrisst. Bei dem EA888 ist das ein bekanntes Problem und es gibt Aftermarket-Ölpumpen. Ob das bei deinem EA855 auch der Fall ist, weiß ich nicht. Gleichzeitig muss die Pumpe jetzt auch ein dickeres Öl pumpen, könnte eventuell also nicht in jeder Situation den benötigten Öldruck bereitstellen, besonders im Kaltzustand.
Ölfilter: Der Ölfilter ist ebenfalls auf die Viskosität angepasst. Mit dickerem Öl verstopft er eher und der Bypass öffnet sich. Außerdem senkt er den Öldruck, da das Öl nur schwer durch das Filtermaterial gedrückt werden kann. Im schlimmsten Falle ist der Bypass bei hohen Drehzahlen dauerhaft geöffnet. Das mit dem Ölfilter ist aber zugegebenermaßen in der Praxis eher weniger ein Problem, und wenn, dann ja auch leicht lösbar.
Ölkanäle: Auch diese sind für flüssigeres Öl ausgelegt. Das 5W-50 läuft langsamer durch die Kanäle als das 0W-30. Dadurch ist der Block heißer, auch wenn das Öl kühler sein sollte. Richtig wäre es, soweit möglich, die Ölkanäle aufzubohren, damit die alte Durchflussgeschwindigkeit wiederhergestellt werden kann.
Toleranzen: Wenn das Öl dicker ist, hat es auch mehr Schwierigkeiten sich in enge Stellen zu drücken. Das merkst du am Ehesten dadurch, dass dein Ölverbrauch (sollte das Öl am Kolben vorbeigedrückt worden sein) sinkt. Das liegt daran, dass die Toleranz zwischen Kolben und Zylinderwand jetzt zu schmal für das dicke Öl ist. Das ist etwas Gutes. Etwas Schlechtes ist es allerdings, dass das Öl jetzt auch nicht mehr so gut zwischen Haupt- und Pleuellager und die Pleuel kommt. Resultierend ist ein höherer Verschleiß dieser Lager, auch hier wieder besonders bei kaltem Öl. Weniger Verschleiß existiert bei hohen Drehzahlen, da der Öldruck dann hoch genug ist, um das Öl trotzdem sicher zwischen die Lager zu drücken. Aber das tust du nicht. Und das ist dann der Punkt wegen "Rennsport". Du fährst das Auto nicht dauerhaft am Limit. Wenn das Auto daily bewegt wird, vermutlich nichtmal 5% der Zeit.
Das, was du als "runder laufen" bezeichnest, ist einfach das dickere Öl, das Schwingungen eher dämpft, da "schlammiger". Ist der gleiche Effekt wie wenn du einen Gegenstand in Wasser oder in Schlamm rumwirbeln willst. Ob der Motor jetzt wirklich weniger lange lebt oder nicht, das wissen am Ende nur die Götter. Aber wenn er kaputt gehen sollte, wird jeder sagen: "Ja, war ja auch extrem viel Leistung, das geht irgendwann mal kaputt". Aber niemand wird sich fragen, ob es vielleicht doch keine gute Idee war sich über die Viskositätsempfehlung, die hochintelligente Ingenieure nach jahrelanger Entwicklung des Motors getätigt haben, hinwegzusetzen. Wenn 0W-30 trotz 400 PS Serie waren und das Auto trotzdem hält, dann scheint es ja gar nicht so schlecht zu sein. Vielleicht hätte es ein 0W-40 oder als reines Sommerfahrzeug ein 5W-40 es auch getan.