Andere und größere Mitbewerber am Markt bekommen es hin so kommt man einfach zu dem Entschluss das man nichts verbessern möchte sondern Konflikte bzw. Mängel eher aussitzen möchte.
Ein simpler Blick auf aktuelle Bewertungen bei Mitbewerbern zeigt durch alle Bewertungsportale hinweg ehrlich gesagt sogar ziemlich deutlich, dass wir ganz sicher nicht die einzigen sind, die aktuell mächtig zu rudern haben. Das Argument "die anderen kriegen es doch auch hin" stimmt schlicht nicht. Einzelfälle à la "mein Paket X kam aber rechtzeitig an" zählen wie immer nicht, weil es sich dabei eben nur um anekdotische Evidenz handelt.
wenn man aber z.b. das 4. Jahr in Folge hört das der Ablauf etwas chaotisch war, gerade zur Weihnachtszeit, und jedes Jahr gelobt man dann Besserung um wiederum zu sehen das dies alles leere Worte waren.... nun ja.
Uns ist selbstverständlich klar, dass Weihnachten jedes Jahr stattfindet und wir bemühen uns intensiv darum, hinter den Kulissen Verbesserungen zu implementieren und unsere Kapazitäten auszubauen. Derartige Maßnahmen müssen jedoch realisierbar = langfristig finanziell tragbar sein und die bestehenden Abläufe dürfen dadurch nicht gestört werden, wobei manche praktische Veränderung mehr Zeit benötigt als ein Jahr (vor allem wenn es um behördliche Genehmigungen geht) und manche Probleme liegen auch gar nicht direkt in unserer Hand.
Es sollte kein Geheimnis sein, dass das Bestellvolumen nicht nur generell zur Weihnachtszeit stark in die Höhe schnellt, sondern auch von Jahr zu Jahr noch inkrementell zulegt. Einerseits freut uns das natürlich, aber andererseits ist es mitunter sehr herausfordernd, durch Anpassungen und Ausbau der bestehenden Kapazitäten allein diesen Zuwachs abzufangen. Wenn dann generell Ende November und im Dezember das Auftragsvolumen mehr als doppelt so hoch ist wie sonst, worauf auch diverse Hardware-Releases zum Jahresende (AMD *hust) und zahlreiche Promotions einen starken Einfluss haben, dann gibt es irgendwann eine Grenze des Machbaren. Unsere Vorbereitungen werden deshalb dann direkt wieder aufgefressen, sodass es am Ende so wirkt, als hätten wir nicht viel unternommen. Die Optimierung bestehender Prozesse ist schwierig, teuer, teilweise zeitintensiv und insgesamt riskant, während zumindest einige Kunden in dem gleichen Maße ihre Erwartungshaltung ausbauen, in dem wir unsere Logistik ausbauen, anstatt sich darauf einzustellen, dass es vielleicht nicht immer so schnell gehen kann, wie man will - vor allem wenn die dafür real existierenden Gründe den Kunden ebenfalls bekannt sein dürften.
Auch die Transportdienstleister geraten innerhalb Berlins zum Jahresende regelmäßig und vorhersehbar an immer vorhandene Kapazitätsgrenzen, wobei wir quasi mit anderen (sehr) großen deutschen eCommerce-Unternehmen in der Hauptstadt um jeden einzelnen DHL-Lastwagen konkurrieren müssen, der bei uns die sich trotz Kommissionierungsverzögerung stauende Ware abholen soll. Auch DHL und andere Transportdienstleister sowie jeder Online-Händler in Deutschland benötigt gerade zur Weihnachtszeit das gleiche Logistikpersonal, das auch wir als Puffer benötigen würden. Dieses Personal kann dabei auch nicht extrem teuer sein, da die Margen im Hardwarebereich deutlich geringer sind als beispielsweise bei Textilien, während die Kunden grundsätzlich eigentlich am liebsten gar keine Versandkosten mehr bezahlen möchten. Diese konträre Entwicklung kann zu einem problematischen Reibungsfeld führen.
Diverse hier häufig zitierte andere Hardwarehändler mit einem Logistikzentrum irgendwo im Nirgendwo auf dem Land haben (in dieser Situation) auch einen gewissen Standortvorteil, wenn sich dort die unzähligen Transportfahrzeuge für Warenlieferungen und -abholungen nicht durch den zur Weihnachtszeit besonders überfüllten innerstädtischen Verkehr der größten deutschen Stadt zwingen müssen. Dit is Berlin, wie man so schön sagt. Hinzu kommt, wie ich schon einmal erwähnt habe, dass wir nicht nur für Weihnachten mal eben die Personaldecke verdoppeln und diese neuen Mitarbeiter sinnvoll anlernen, einarbeiten und managen können, angenommen der Arbeitsmarkt gäbe das überhaupt her, nur um diese Menschen dann einfach im Frühjahr wieder massenhaft zu entlassen, wenn die Flut vorüber ist. Zu den Argumenten, die dagegen sprechen, zählt ebenfalls, dass uns dafür gar nicht der Platz zur Verfügung steht und sich die Anmietung oder der Bau eines weiteren Logistikzentrums mit all den dazu notwendigen Materialien und Maschinen ebenfalls lohnen muss und ein solches Vorhaben deutlich komplexer ist, als man denkt.
Liebe Grüße,
Mike