Natürlich muss man etwas über den Virus wissen für eine Strategie dagegen bzw eine Strategie für den Umgang.
Ne, wenn man nix weiß, muss man Annahmen treffen (und das hat man auch gemacht). Es wäre allerdings schön, wenn man die Annahmen dann auch klar kommuniziert und anpasst – wenn man die Seite des RKI betrachtet, sieht das noch im Wesentlichen so wie im März aus:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html – und ja, in einem wissenschaftlichen Review ist es schon ok (aber imho noch nicht gut), wenn man einfach Dinge vergleicht. Auf einer
an die allgemeine Öffentlichkeit addressierten Website zu erwarten, dass der gemeine Nutzer zu seinen eigenen Schlüssen kommen soll, ist grenzdebil... und ja, bei einer "direkt dem Bundesgesundheitsministerium unterstellten Behörde" braucht mir niemand zu erklären, dass hier der Föderalismus Schuld ist... Da kommt die Ansage: ihr stellt die Meinung der Bundesregierung dar und falls zu den Ländern Abweichungen auftreten, weißt ihr darauf hin, auf welcher Grundlage sie anderer Meinung sind (oder kommuniziert den entsprechenden Stellen, dass Sie nicht für die Lageeinschätzung zuständig sind)
Frau Merkel könnte das wissen von Drosten haben und würde es schwer haben. Weil sie keine Befugnis dafür hat. Das ist und bleibt Ländersache. Daher gibt es auch keine deutschlandweite Strategie sondern nur je Bundesland.
Ja, aber die Bundesregierung besitzt volle Handlungsmacht, was die Institution angeht, die die Grundlage für die Strategie liefert (und Empfehlungen ausspricht!). Und ja, Frau Merkel kann das RKI verlautbaren lassen, dass von Urlaubsreisen abgeraten und eine folgende Quarantäne angeraten wird. Wenn dann dumme Provinzpolitiker meinen, ihr Ego pflegen zu müssen, können sie das gerne tun, wenn's halt schief geht, weiß man aber auch, wer es verbockt hat.
Die Strategie ist "Haltet die Füße still bis die weltweit verteilten Forscherteams gesicherte Erkenntnisse haben". Und um so viel Zeit wie möglich zu gewinnen versucht man die Präventionsmaßnahmen so hart wie nötig, so locker wie möglich zu gestalten, was wiederum ein Tanz auf Messers Schneide ist.
Ach so, deswegen fährt man jetzt wieder in den Urlaub... Und Maskenpflicht ist da eh zu aufwendig... Ach so.
Jetzt über allenmöglichen Kram zu diskutieren ohne dass man weiß was überhaupt zu wissen welche Optionen es gibt - das ist gelindegesagt idiotisch.
Äh, nein? Man hat durchaus einen Überblick über mögliche Optionen und kann dazwischen abwägen. Zu sagen: hey, Chaos ist geil ist hingegen absolut idiotisch.
Man könnte grob vereinfacht sagen, das die Welt noch in der Ausprobier Zeit ist. Außer in Asiatischen, Afrikanischen oder Südamerikanischen Ländern hat man mit Pandemien ja seit der Spanischen Grippe keine wirklichen praktischen Erfahrungen. Noch weniger in einer so Globalisierten Zeit und solch Industrialisierten Ländern wie unseren.
Ja, dann lasst uns doch einfach das machen, was diese Länder machen. Sonst bringen wir ihn ja auch gerne bei, wie sie ihre (Land)Wirtschaft zu organisieren haben. Wie gesagt: es ist globalisiert, es hindert nichts jemanden daran, einen Epidemologen aus Liberia einzufliegen und zu sagen: mach mal!
Dazu kommt eben das man über Corona zu wenig gesichert weis.
Und daher macht jeder das, was er selbst meint. Geil.
Es ist für die Politik auch schwierig jetzt irgendwelche Strategien vor zu legen. Denn sie wird darauf festgenagelt. Wenn diese Strategien nicht eingehalten werden, egal ob die Politik nun Schuld wäre oder nicht, gäbe es wohl noch mehr Probleme bei der Bevölkerung als die Schwurbler.
/rant/
Ja, wenn man sich natürlich wegen berufsmäßiger Korruption angewöhnt hat, über Probleme wegzuschwurbeln, statt offen mit seinen Wählern zu kommunizieren, ist das in der Tat nicht möglich.
/rant ende/
Zuletzt darf man nicht vergessen, das normale Politische Tagesgeschäft geht weiter und Corona hat neben der Pandemiebewältigung noch weiteres aufgeworfen wie die Digitalisierung, das Urheberrecht für die Künstler, den Schaden für AN und AG gering zu halten, etc.
Äh ja? Sind damit jetzt die Leute vom RKI und Gesundheitsministerium befasst?!
Wichtig ist, dass es keinen zweiten Lockdown gibt, der bspw. Handelsbetriebe noch weiter schwächt. Und, dass Schüler, Studenten & Co. ihren Bildungswegen nachkommen können. Das wäre bei 200-300 lokalen Neuinfektionen am Tag jetzt überhaupt kein Problem gewesen. Nun ist es anders gekommen und es ist ein Problem, weil das Virus halt wieder überall in DE ist. Man riskiert die Zukunft der Kinder, der Wirtschaftsbetriebe, der Wirtschaftskraft in Deutschland für einen poppligen Sommerurlaub.
Auch wenn ich das Lockdown-Wort etwas übertrieben halte möchte ich Dir doch insofern zustimmen als: Grundversorgung >> Gesundheit ~= Bildung > Grundproduktionskapazität (aka, Mittelstand und Bestand von Produktionslinien und Know-How in verbündeter Hand...) >> Dinoindustriesubventionen (es hat schon einen Grund, warum die Autos uns so wichtig sind: wir können halt nix anderes hochwertiges mehr und alleine die volle Wertschöpfung genießen – bisserl schlecht, wenn man den "Wohlstand" als Exportweltmeister erhalten mag) >> relativ effektive Entwicklungshilfe für Autokratien oder von uns filetierte Volkswirtschaften (aka Fernreise).
Nö. Ursprünglich war ganz eindeutig die Rede vom zu hause bleiben. Unter zu Hause bleiben verstehe ich zumindest keinen Urlaub im Inland. Und was ist schlimmer? Als Bewohner der bayerischen Alpenregion an die Ostsee zu reisen oder nach Österreich? letzteres wäre ein Auslandsurlaub, ersteres wäre, wie von dir gefordert, Urlaub im Inland. =)
Und dann macht man in Österreich schön Party ohne MNS und plötzlich stellt das dortige Gesundheitsamt fest: hoppla, da hat sich wohl Personal infiziert. Gibt's da jetzt auch schon gesamteuropäisches Contact-Tracing oder wie genau stellst du Dir dort irgendeine Art von "Maßnahme" auf solche Events vor?