In einem SLI sicherlich, aber 350W einer Singlekarte als reine Wärmeleistung ans Wasser?!
Wenn ich das richtig sehe ist es ne übertaktete TitanX. Die könnte man da schon in die Nähe bringen (aber natürlich auch nur in Extrem-Szenarios). Aber lass es 8K sein (dafür wären bei 30l/h ca. 280W ans Wasser abzugeben). Auch 8K sind zwar nichts wofür es sich in dem Sinne lohnen würde, dass man einen substantiellen Nutzen davon hätte, aber man könnte darüber nachdenken, falls man z. B. sowieso zwei Radis hat und die Verschlauchung dadurch nicht zum Alptraum wird. Mit 50l/h wären es bei 280W ans Wasser übrigens nur noch knapp 5K und bei 350W ca. 6K Spreizung an der Karte.
Keine Gesamtkühlflächenzunahme vorausgesetzt, sieht bei einer Zwischenkühlung in dem Fall natürlich die Graka höhere Temperaturen, als wenn die gesamte Rückkühlung erst nach beiden Komponenten erfolgt - dafür bleibt halt die CPU etwas kühler. Das könnte man in dem Fall zwar auch ohne Zwischenkühlung durch eine andere Reihenfolge erreichen (CPU -> Graka), aber letztlich ist es immer vom individuellen Aufbau abhängig was sich anbietet. Insgesamt wird´s jedenfalls nicht mehr Kühlleistung, wenn im Vergleich zum Ausgangszustand nicht mehr Kühlfläche oder intensivere Belüftung zum Einsatz kommt. Man kann mit solchen Maßnahmen lediglich die Temperaturniveaus von Komponenten mit unterschiedlicher Verlustleistung etwas angleichen.
Edit: @JohnMainhard: Dazu braucht man nicht mal Messungen, denn das ΔT lässt sich in Abhängigkeit von Wärmeleistung und Durchfluss ganz simpel ausrechnen
. Die Gesamtwärmeleistung der Komponente entspricht exakt der elektrischen Verlustleitung (ist also messbar). Lediglich der Anteil der ans Wasser geht muss abgeschätzt werden, aber der ist bei heutigen Fullcover-Kühlern extrem hoch und sollte bei über 95% der Gesamtleistung liegen.
Im Gegensatz zur Temperaturdifferenz ist das erreichbare absolute Temperaturniveau jedoch nicht so einfach berechenbar, den das hängt maßgeblich von der Raumtemperatur und von der Effektivität der Kühler und Radiatoren ab.
Aber wie gesagt: Insgesamt kann man durch solche Maßnahmen nicht besser kühlen, sondern, sofern man nicht die Radifläche insgesamt erhöht, lediglich dafür sorgen, dass die eine Komponenten etwas kühler bleibt, während die andere dafür etwas wärmer wird.
Edit #2: Wie aber NeronMK schon sagte: Bis 60l/h (bei aktuellen Kühlern vllt. auch nur bis 50l/h) sind bei der Effektivität der Kühler noch sauber messbare Effizienzverbesserungen zu holen. Bevor man sich also mit irgendwelchen Zwischenkühlern verkünstelt ist es in Fällen mit hoher Heizleistung im Kreislauf oft einfacher den Durchfluss auf Werte in diesem immer noch einfach und i. d. R. auch leise zu erreichenden Bereich zu schrauben, denn so gewinnt man zum Einen noch etwas Effizienz bei den Kühlern, was das absolute Temperaturniveau der Komponenten schon mal drückt, und zum zum Anderen halbiert sich die Temperaturdifferenz im Kreislauf wenn man von 30l/h auf 60l/h geht. Würde man den Durchfluss nochmals verdoppeln, halbiert sich die Temperaturdifferenz zwar erneut, aber die Halbierung des ΔT ist effektiv natürlich auch nur halb so groß wie beim Schritt von 30l/h auf 60l/h und die Effektivität der Kühler nimmt in dem Bereich auch nicht mehr merklich zu - der Pumpenlärm tendenziell hingegen sehr wohl.
Edit #3: Die ominöse 60l/h-Regel für den Volumenstrom hat sich im Wakü-Bereich übrigens genau wegen obigen Zusammenhängen auch so gut bewährt und bewährt sich auch weiterhin. Das ist einfach unter vielen Aspekten einen sinnvolle Zielgröße, bei der sowohl die Kühler bereits sehr effektiv arbeiten, aber die Pumpe dennoch nicht laut sein muss, und die Temperaturdifferenz im Kreislauf so klein ist, dass auch bei verhältnismäßig viel Heizleistung (zumindest im Single-GPU-Bereich) noch keine Ausgleichsmaßanhamen zwischen den Komponenten notwendig sind, weil sich die Temperaturen in Vor- und Rücklauf nicht groß unterscheiden. Für Extrem-Setups wie Multi-GPU-Setups oder Ultra-Silent Systeme, bei denen man am liebsten ganz ohne Pumpe auskommen wollen würde, waren schon immer andere Prioritäten im Vordergrund gestanden, aber selbst da hat es wenig Sinn den Durchfluss in extreme Höhen zu treiben oder aber am untersten Limit kurz vorm laminaren Strömungsfall herum zu krebsen. Im dunklen Zeitalter des HighFlow-Wahns wurde das zeitweise durch extrem ineffiziente Kühlerdesings konterkariert - aber wer damals schon nicht verstanden hat, warum das Schwachsinn war, wird es auch heute vermutlich nicht kapieren. Heute hat sich zwar wenigstens hier zu Lande endlich wieder die Erkenntnis durchgesetzt, dass man sich von extrem hohem Durchfluss nichts kaufen kann und dass man sich die damit einhergehenden lästigen, wenn nicht gar kontraproduktiven Nebenwirkungen getrost sparen kann, aber anderseits übertreiben es nun manche wieder ins andere Extrem. Zwar hat die Kühlerentwicklung der letzten Jahren, hin zu effizienten Konstruktionen mit feinen Strukturen und Optimierungen des absoluten Wärmewiderstands und der Wärmeübergänge, die Effektivität auch im ganz niedrigen Volumenstrom-Bereich noch etwas gefördert, aber auch hier gibt es Grenzen, die konstruktiv auch nahezu erreicht sind. Natürlich reichen insb. mit modernen Kühlern 30l/h in fast jedem Kreislauf, um die Komponenten problemlos kühl genug und auch weit unter Lukü-Niveau zu halten, wenn die Radiatofläche und -belüftung passt, aber man bewegt sich da schon in Bereichen, die selbst bei guten Kühlern nicht mehr allzu weit vom streng laminaren Strömungsfall und damit von einem massiven Kühlleistungseinbruch entfernt sind. Entsprechend leidet die Effektivität der Kühler im Vergleich zur althergebrachten Zielgröße 60l/h nach wie vor - wenn auch nicht mehr so stark, dank fortschrittlicherer Konstruktionen. Man könnte daher die optimale Zielgröße mit guten Kühlern daher vllt. auf 50l/h absenken. In Bereichen darunter muss man sich aber man nach wie vor über messbare Effektivitätsverluste und ein höheres ΔT im Kreislauf im Klaren sein. Im Endeffekt wird man zwar mit den meisten Kühlern erst im Bereich von 10l/h oder noch weniger wirklich vorwiegend laminare Strömung vorfinden, aber dann wäre es zu spät und das ΔT klettert in bedenkliche Höhen.
Man sollte also nicht den Fehler machen nach der endgültigen und löblichen Überwindung des Highflow-Wahns nun eine Übertreibung in die andere Richtung zu forcieren. Natürlich spricht in Silent-Systemen Vieles dafür den Volumenstrom sehr niedrig anzusetzen, damit die Pumpe nicht unnötig hoch drehen muss, aber wenn man zu weit geht, kostet das eben tendendziell Kühlleistung und erhöht die Temperaturdifferenz im Kreislauf je nach Wärmeabgabe u. U. in Bereiche die Kompensationsmaßnahmen sinnvoller erscheinen lassen als bei Volumenströmen im Bereich der bewährten Zielgröße. Das sollte man im Hinterkopf behalten. An den physikalischen Grundlagen hat sich nie etwas geändert - nur an der oft von Halbwahrheiten geprägten Mehrheitsmeinung in den Szene ändert sich immer wieder etwas und oft wird es dabei leider auch übertrieben - in die eine wie auch die andere Richtung
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