Nimm das Bitte nicht als Kritik, sondern als Rückfrage auf. Ich finde das Thema eben sehr spannend.
Keine Sorge, mache ich (meistens
) nicht.
Du sagst, Push/pull funktioniert am besten bei gleicher Lüfterbestückung und identischer Drehzahl, weil dann beide Seiten gleich sind. So ein Lüfter auf dem Radiator arbeitet immer gegen einen Widerstand. Auch wenn auf einer Seite ein Lüfter 100 Prozent leistet, bleibt dem anderen Lüfter immer noch genug Widerstand, um zusätzliche Leistung zu bringen.
Ja, und dabei bleibe ich auch. Da hab ich 3 Sachen zu zu sagen.
1. Lautstärke. Sind die Lüfter beide gleichschnell (oder noch besser, der Push-Lüfter 5-10% schneller als der Pull-Lüfter, Hintergrund ist, dass Push sowohl beim Durchsatz als auch bei der Lautstärke bei gleicher Drehzahl bisschen effizienter ist) hat man den geringsten Geräuschpegel. Wenn ein Lüfter merklich schneller arbeitet als ein anderer, ist er auch deutlich lauter. Klar sind weniger Lüfter leiser, aber viele langsame sind bei gleicher Leistung besser als wenige schnelle. Soweit bei baugleichen Lüftern. Bei unterschiedlichen Lüftern ist es viel schwieriger. Da hat man eben Unterschiede und da hat man schnell die schwächlichen Turbinen mit RGB auf der sichtbaren und die ordentlichen Lüfter auf der dunklen Seite. Da muss man dann das ideale Verhältnis finden, wie schnell man welchen Lüftern drehen lassen will und wie sich das auf Lautstärke und Temperaturen auswirkt.
2. Extremfälle. Da greife ich gleich mal mein Beispiel von eben auf, der schrottige RGB-Lüfter, den man aus akustischen Gründen natürlich viel langsamer drehen lässt und der bei gleicher Drehzahl noch weniger Luft fördert. Jetzt schauen wir uns mal Lüfterkennlinien an.
Selbst bei einem restriktiven Radiator schafft der (beispielhafte) A12x25 noch die Hälfte seines Durchsatzes. Schafft der schrottige RGB-Lüfter jetzt weniger, ist er im Weg und bremst den schnelleren aus. Das kommt vielleicht sehr selten vor, aber am Ende kann der Mehrwert so extrem gering ausfallen.
3. Das ist mir jetzt erst beim Schreiben aufgefallen. Der eine Lüfter auf 100%. Natürlich hat der andere Lüfter dann noch einen Widerstand zu überwinden. Aber erst dann, wenn sein maximaler Durchsatz (das rechte Ende der Kennlinie) größer ist als der momentane Durchsatz des anderen Lüfters. Sonst sind wir bei Punkt 2.
- Punkt 2 ist das Ausbremsen des Abtransports von Luft bei 2:1 Radiatoren (rein:raus). Dabei vernachlässigst du, dass es die Lüfter des dritten Radiator insgesamt leichter haben. Ich habe hier eigentlich kein Ausbremsen wahrgenommen. Ich kann den Effekt aber nicht voll einschätzen.
Es ist ja auch vor allem Herumtheoretisieren. Wenn man seine Wakü halt verstehen und wirklich beherrschen will, nicht, dass noch was Unerwartetes passiert. Außer einem nicht richtig sitzenden Graka-Block, der einem erst nach dem Befüllen auffällt.... ok, genug von dem Grund, weswegen ich seit einem halben Jahr weder richtig gezockt noch gebencht hab.
Das Ausbremsen findet insofern statt, dass alle Luft, die vorher durch zwei Radiatoren ging, nun durch einen muss und nicht aktiv durch Lüfter transportiert wird. Aber alles von vorn. Du kennst ja meinen
Kennlinien-Artikel. Das ist im Grunde nur praktische Anwendung. Die einblasenden Radiatoren bauen Gegendruck auf, die Lüfter haben Druck, Resultat ist der Gegendruck. Ebenso beim ausblasenden Radiator. Jetzt müssen wir die aber zusammen betrachten. Klar, das Gehäuse hat noch paar enge Schlitze und bla bla (an die Luft-geht-durch-Schlitze-raus-Fraktion); wie gut Luft durch paar enge Schlitze kommt, sieht man an den restriktiven Gehäusen. Der Löwenanteil der Abluft muss also durch den Out-Radiator. Idealerweise alle. Heißt, der ausblasende Radiator hat den doppelten Luftstrom. Ergebnis, der Gegendruck eskaliert. Deswegen passiert das in der Praxis nicht. Es strömt natürlich annähernd doppelt so viel Luft durch den Out-Radiator wie durch einen einzelnen In-Radiator. Und wer ist für diesen Luftstrom verantwortlich? Die Lüfter auf dem Out-Radi können es nicht sein, die würden nur so viel schaffen, wie sie durch einen In-Radi schaffen, der nicht durch andere Radis beeinflusst wird. Es sind also die Lüfter auf den In-Radis, die den zusätzlichen Druck aufwenden müssen, um den zusätzlichen Widerstand, der durch den erhöhten Durchsatz am Out-Radi entsteht, zu überwinden (was ein Satz!). Und sowas geht nur, wenn sie weniger Druckverlust am In-Radi haben. Was wiederum nur über weniger Durchsatz dort geht. Diese Lüfter müssen also auch einen Anteil des Drucks aufbringen, um die Luft durch den Out-Radi zu schaffen. Und deshalb bremst dieser die In-Radis aus. Genauso, wie die schmalen Schlitze des Gehäuses im Bereich des Out-Radis auch eine stärkere Bremse werden, wenn da oben mehr Luft durch muss. Geht man dann weiter und entfernt den Out-Radi, hat man dort 3 Lüfter, die nur das Gehäuse überwinden müssen. Und wenn man davon ausgeht, dass ein freier Lüfter etwa 2 Radi-Lüfter ausgleicht, können die Radi-Lüfter so ungestört arbeiten, als wäre die Seite des Gehäuses offen.
Das war jetzt irre theoretisch, aber so habe ich es mir anhand der Kennlinie und des Gegendrucks zusammengereimt und ich sehe jetzt nichts, was dagegen spricht.
Die Wassertemperatur ist mit einem 360er + Mora besser als mit zwei 360er +Mora.
Wow, das überrascht mich jetzt tatsächlich. Der 2. 360er sollte eigentlich noch einen geringen Mehrwert bringen. Außer die Luft wurde durch die sonstigen Komponenten so sehr aufgeheizt, dass sie wirklich auf Wassertemperatur war.
Ich habe nur einen 120er auf der Graka stehen, da der RAM mit 4300 MHz Cl17 und 1,49 V ein bisschen airflow braucht.
Das sieht halt aus.... Dafür laufen meine B-Dies auch unter Wasser. Nur mit Gehäuselüftern wurden die doch unnötig warm.
Wenn du beide Mora in den Kreislauf eingebunden hast, würde ich keinen Radiator intern nutzen. Ein Mora hat enorme Kühlleistung bei geringer Drehzahl. Zwei sind mehr als Overkill.
Und wenn man Overkill erreicht hat, ist man genau da, wo sich die Wakü rentiert und man einen wirklich massiven Mehrwert gegenüber Luft hat.