Liebe T20-Veteranen,
es wird jetzt etwas länger aber dafür umso interessanter.
Mein T20 hat Probleme gemacht und ich bin seit enigen Tagen am Schrauben und fast am Verzweifeln. Doch der Reihe nach:
- Rechner 1 = T20 Arbeitsrechner - Das ist der im Einsatz befindliche und "defekte":
- Pentium-basiertes T20 Board
- 3 x Kingston 8GB DIMM, DDR3L-1600, CL11, ECC (KVR16LE11/8) und 1 x Original-Ram
- Xeon E3-1225 V3 (geswappet aus Rechner 2)
- Der Rest, eher unwichtig, ein paar SSDs und HDDs ein Raid-Controller, keine Mods und Grafikkarte
- Rechner 2 = T20 Ersatzrechner - Diesen habe ich als Ersatzteil(-lager) ca. 2014/5 gekauft und er war nie im Einsatz:
- Xeon-basiertes T20 Board, d.h. also mit (aktiviertem) Intel AMT / MEBx
- Pentium G3220 (geswappet aus Rechner 1)
- Der Rest ist jungfräulich
Problem #1 (betrifft Rechner 2):
Da also Rechner 1 (= Arbeitsrechner) Probleme aufwies, dachte ich mir:
"Ach komm, einmal Aufwand auf mich nehmen und ich ziehe alles inkl. CPU in Rechner 2 (= Ersatzrechner). Schließlich habe ich den Ersatzrechner genau für solch ein Szenario auf Halde gekauft. Dann kann ich auch endlich vPro-Funktionalitäten des Xeon mittels Intel AMT, KVM, blablabla nutzen."
Nachdem alles eingesetzt war im Ersatzrechner, habe ich ihn eingeschaltet aber er bootet nicht sondern blinkt mit Fehlermeldung.
Die Fehlermeldung blinkt, glaube ich, in der Sequenz 2,3 (= "system board, memory, or processor failure"). Ob es 3,2 - statt 2,3 "possible USB failure" - ist, kann ich nicht 100-%-ig sagen, da die Pausen zwischen den Blinkphasen, für mich zumindest, gleichlang scheinen. Jedoch habe ich keinen USB-Anschluss verwendet, um einen potentiellen 3,2-Fehler "auszuschließen".
Alle(!) RAM-Module in jeglicher(!) Konfiguration (= unabhängig der Reihenfolge der Slot 1-4 Belegung und unabhängig ob ein, zwei, drei oder vier RAM-Modul eingesetzt werden) funkionieren mit beiden(!) CPUs auf dem Arbeitsrechner, den ich ersetzen wollte. Auch dessen Onboard Prüfungen werden von allen Komponenten bestanden. Somit kann ich ausschließen, dass RAM oder CPU(s) defekt sind.
Beim T20 Ersatzrechner habe ich nach langem Testen festgestellt, das nur folgende Kombinationen booten:
- Pentium mit RAM (unabhängig welches Modul) auf Slot 3 und 1. Ich meine mich erinnern zu können, dass es kurz möglich war mit einem weiteren Slot. Im Idealfall habe ich also 16 GB RAM.
- Xeon mit genau einem RAM (unabhängig welches Modul) nur auf Slot 1 _oder_ nur auf Slot 3. Sobald andere Slots _oder_ Slot 3 und 1 gemeinsam belegt werden, wird nicht gebootet mit obigem Fehlerblinken. Im Idealfall habe ich also 8 GB RAM.
Ich will nicht glauben, dass wirklich das Board defekt ist, da es sich wie gesagt um einen neuen und nicht eingesetzten Rechner handelt.
Batterien habe ich auch ausgetauscht, die gesamte Peripherie, SDDs, HDDs Kabel ausgesteckt über Nacht und ohne Batterie vom Strom genommen, mit Druckluft jede Ritze des Boards sauber gemacht, PWD- und Service-Jumper gesetzt - und nachts dreimal um den T20 getanzt.
Zusammenfassung:
Nichts scheint, den Ersatzrechner (= Rechner 2) dazu zu bewegen, mit 32 GB RAM und Xeon (oder Pentium) laufen zu wollen. Habt ihr eine zündende Idee?
Oder habe ich wirklich das Pech, ein defektes Montags-Gerät vor Jahren gekauft zu haben, was mir jetzt auf die Füße fällt?
Dann dachte ich mir: "Ach, sch... drauf! Ziehst du halt wieder in den Rechner 1 zurück und flasht dessen Bios, um Intel AMT, MBEx, KVM und wie sich das alles noch so schimpft, zu aktivieren. Schließlich gab es hierzu im Forum auch mal folgenden Vorschlag:
@camolli ohne dir die Hände schmutzig zu machen, geht das nicht. Eine vergleichsweise "einfache" Methode wäre: PSWD-Jumper entfernen, mittels Intel FPT einen Full Dump (16MB) beider Dell T20 machen. Seriennummer, MAC usw. vom T20-ohne-AMT in das Dump des T20-mit-AMT übernehmen. Anschließend den editierten Dump mittels Intel FPT flashen (PSWD-Jumper raus) -> Intel AMT sollte nun aktiviert sein.
Es gibt deutlich elegantere Methoden, allerdings sind die komplexer von der Ausführung her. Im Win-RAID Forum gibt es mehrere Diskussionen zu dem Thema - wenn du danach suchst, solltest du fündig werden.
Somit komme ich zu...
Problem #2 (betrifft Rechner 1):
Auf Rechner 2 mittels angeschlossener SSD mit MS Server 2022 - bootable USB mit Windows 10 to Go hat auch funktioniert - und Intel FPT einen Full-Dump gezogen von Rechner 2 und auf Rechner 1 geflasht inkl. den Befehlen savemac und savesxid, um ID und MAC von Rechner 1 nicht zu überschreiben. Bios war nun zwar überspielt auf Rechner 1; ID und MAC wurden jedoch auch überschrieben, was mich aber nicht gestört hätte, wenn MBEx mittles STRG+P zugänglich und nutzbar wäre. Aber Pustekuchen, die Bios-Erweiterung gibt es immer noch nicht bzw. ist nicht aktiviert.
"Witzige" Randbemerkung:
Beim einem Test-Full-Dump-Flash von Rechner 1 (Pentium-Board) -> auf Rechner 2 (Xeon-Board), kommt man auf Rechner 2 tatsächlich nicht mehr ins MBEx.
Also, habe ich Dank meiner Flash-/Bios-Backups beide Rechner auf ihren initialen Zustand (samt MAC und Sevice-Tag-ID) gebracht, in der Hoffnung, dass wenn ich die T20 zu T1700 flashe, ich Zugriff auf das MBEx-Menü bekomme. Auch hier hat unser liebe tolga9009 eine Anleitung mit uns geteilt. Flashen hat funktioniert.
Weitere Randbemerkung:
Die MBEx-Fehlermeldung (auf Rechner 2 = Xeon-Board) mittels flashen einer bestimmten Bios-Sequenz (A19 -> A08 -> A16 -> A18 -> 19) wurde nicht behoben.
Zusammenfassung:
Nichts scheint, den Arbeitsrechner (= Rechner 1) dazu zu bewegen, MBEx-Einstellungen (Intel AMT) auf dem Board zu aktivieren. Habt ihr hierzu eine Idee?
Oder hat Dell wirklich physisch unterschiedliche Motherboards verbaut, die sich nicht softwaremäßig "aufbohren" lassen?
Aktuelle Bilanz:
Ich habe zwar wieder einen funktionierenden Rechner 1. Aber mich wurmt schon sehr, dass (1) im einen Fall angeblich "neue" Hardware nicht so läuft, wie sie soll, und (2) im anderen Fall ich MBEx nicht zum Laufen bzw. aktiviert bekomme.
Danke für jeden eurer Vorschläge, denn mir fällt nur noch Bespritzen mit Weihwasser ein.