Du übersiehst hier nur ein wichtiges Detail, Intel hat einen Compiler, dessen Entwicklung schon vor langer Zeit begann, AMD nicht. Hinzu kommt, dass der Microsoft Compiler (noch) eine ähnliche Basis besitzt, und damit indirekt nichts anderes als ein zweiter Intel Compiler ist. Ich kenne zwar keine Statistiken, würde aber mal vermuten, beide Compiler haben mehr als 90% Marktanteil bei Windows Anwendungen. DAS ist das Problem. AMD hat kurzfristig also nur zwei Möglichkeiten. Entweder man sorgt bei Compilern, die besser mit AMD Prozessoren zurechtkommen, auf Windows Plattformen für eine grössere Verbreitung. Im Consumer Bereich wäre eben GCC erste Wahl. Bei Servern arbeitet man ja schon enger mit der Portland Group zusammen. Oder man sorgt bei den dominierenden Compilern für einen besseren Support. Beim Intel Compiler ist das logischerweise keine Option. Bei Microsoft gibt es aber seit einiger Zeit zumindest Bestrebungen. Nur ist das auch nicht von heute auf morgen erledigt.
Man sollte übrigens bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, die wirkliche Rohleistung liegt in Zukunft bei den GPUs, nicht CPUs. Insofern könnte die Priorität wohl eher bei Schnittstellen wie OpenCL oder DirectX Computing liegen.
Eben genau, so sehe ich das auch.
Wie du aber auch schon sagtest muss AMD hier irgendwas tun, entweder selbst nen Compiler zusammen schrauben, welcher mehr Leistung aus ihren CPUs kitzelt, oder versuchen den Programmierern von Anwendungen den nicht Intelcompiler ans Herz legen...
Die Frage ist wohl nur, wann es mal soweit kommen wird...
Nur beist sich hier die Katze in den Schwanz, warum sollte ein Programmierer einer Software einen nicht Intel optimierten Compiler nehmen, wenn diese CPUs eben doch übermäßig stark am Markt vertreten sind (im Gegensatz zum Konkurenten)
AMD hat somit eigentlich fast keine Möglichkeit in dem Gesichtspunkt besser da zu stehen, es sei denn, man investiert in die ein oder andere Softwareschmiede Geld und bringt diese dazu, Optimierungen für ihr eigenes Produkt zu implementieren. Am Ende machen die Softwarehersteller sowieso was sie wollen bzw. programmieren für den, der am meisten Geld zahlt... Leider sitzt hier auch Intel wieder am längeren Hebel.
Ich denke mal hier sind wir wieder an dem Punkt von vorhin, dem Endkunden ist es egal, was und wie eine Software optimiert wurde, er kauft die Software und sucht sich anhand der Software eben seine Hardware aus. Ob nun Optimierungen für den einen oder anderen Vorhanden sind, interessiert ihn dabei ziemlich wenig. Vorteile davon, das man weis, das seine CPU eventuell benachteiligt wird und eigentlich schneller sein müsste, hat man eben auch nicht... und das ist das, was ich anfangs schon erwähnte, man sollte den Fakt definitiv nicht unter den Tisch kehren oder generell Ignorieren, nur deswegen eine Kaufentscheidung zugunsten des einen zu tätigen, wäre aber auch nicht das richtige, denn wie gesagt, so wie es ist es nun mal und ändern können wir daran nix, bzw. der Endkunde daran nix, da muss entweder AMD ran oder halt die Softwarehersteller.
Zum letzten, da hast natürlich recht, gänzlich ohne CPUs wirds aber wohl vorerst nicht funktionieren, sprich wir werden noch ne ganze Zeit vor dem gleichen Problem stehen.
Wobei man hier nicht vergessen sollte, das ganze wird wohl auch nur in speziellen Anwendungen zutreffen, die Ottonormaluser Software ala MS Office, Nero (zum brennen) oder irgend ein DVD Player wird auch in Zukunft mit Sicherheit nicht auf irgendwelche spezial Lösungen setzen, einfach, weil diese Software nahezu keine Leistung brauch... Für spezial Software ala Bild/Video/Audiobearbeitung, CAD oder auch Spiele, bzw. diverse Serverdienste wird das wohl früher oder später so kommen, da hast du recht.
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