[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Der Teil ist schlicht illegal. Das Arbeitszeitgesetz ist da sehr eindeutig.
Ja war's auch. Ein Teil meines Gehalts war auch auf Provisionsbasis, d.h. ich hab glaub 15% von den abgerechneten Stunden gegenüber des Kunden bekommen. War ich 3 Wochen im Urlaub, hab ich nur das Grundgehalt bekommen. Später hab ich dann irgendwann auch mal rausgefunden, dass mir der AG während da eigentlich die Durchschnittliche Provision hätte zahlen müssen.
Ich war halt jung und dumm und habe mich da voll ausnutzen lassen. Allerdings war der Job ein gutes Sprungbrett für meine nächsten Karriere Schritte, ich bereue es also nicht. Aber zu der Firma würde ich nicht mal meinen schlimmsten Feind schicken.
 
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hängt halt wirklich davon ab ob der Arbeitgeber das fair und zum beidseitigen Nutzen einsetzt oder einfach nur ausbeuten will.

Genau das. Ich kenne halt nur die unfaire Variante von Vertrauensarbeitszeit. Ich glaube aber auch, dass es bei einigen (oder vielen?) Arbeitnehmern dazu führt, dass sie gar keinen Überblick über ihre Arbeitsstunden haben. Mein ehemaliger Chef fühlte sich ja auch sehr auf den Schlips getreten als ich sagte, dass ich meine Arbeitszeit trotz Vertrauensarbeitszeit aufschreibe.
 
Ich denke auch, es kommt darauf an wie fair es für beide Seiten ist. Es ist halt nur schwierig das vorher rauszubekommen vor einem Wechsel. Da bin ich auch einfach gebrandmarkt.
Eine Stelle interessiert mich von allen am meisten, da ich mich da zusätzlich in den Bereich SAP einarbeiten kann. Ich weiß jetzt aber schon, dass das mit der Zeitaufwändigste Job wird. Was für mich kein Problem ist, aber wie gesagt, es sollte fair bleiben.
 
Wenn die Bude etwas größer ist, kann man das z. B. bei Kununu schnell rausfinden. So habe ich erfahren, dass sie bei der einen Firma 40h und 43/44h Verträge haben und es nur Vertrauensarbeitszeit gibt ohne Ausgleich. Und mehrere Bewerber haben auch geschrieben, dass man versucht die Leute zu den Verträgen mit mehr Stunden zu drängen.
 
ich hatte bei meinem vorherigen AG vertrauensarbeitszeit. ich würde sagen die positive variante. in 2,5 jahren keine einzige überstunde machen müssen. ja man bleibt mal 20 min länger wenn man mal was fertig macht aber mehr nicht.

ob das im gesamten unternehmen so war kann ich leider nicht sagen. die im support, zu denen ich gehört habe, war das immer maximal korrekt
 
Hatte früher Vertrauensarbeitszeit verbunden mit "Bereitschaft" von 6 bis 18 Uhr.. Gab Tage, da war wenig los und ich war fix zu Hause. Dafür hattest du zu den stressigen Zeiten gerne 2-3 Wochen lang Tage, die das Arbeitszeitgesetz so eigentlich nicht hergibt. Dazu kam halt aller 3 Wochen noch einmal Samstagbereitschaft, die so nirgends im Vertrag auftauchte und nicht ausgeglichen wurde. Dazu halt Grundgehalt + Umsatzbeteiligung, da siehst du automatisch drüber weg, wenn es mal mehr wird.. Alles in Allem sehr nervig/stressig, da du selbst an lauen Tagen nicht wusstest ob noch was kommt und du daher 0 planen konntest.
Würde ich so auch nicht noch mal machen. Als Einsteiger kann man über sowas mal hinweg sehen, damit erst einmal was in die Vita kommt, aber nach 3-4 Jahren sollte man dann spätestens schauen, dass man was anständiges findet.
Ich hab da inzwischen eine eindeutige Meinung: Wer mit Vertrauensarbeitzeit oder solchen dubiosen "Überstunden ink." Verträgen arbeitet, der weiß genau, dass die Arbeit mit der Personaldecke nicht zu schaffen ist ohne Überstunden. Da muss schon hoher Leidensdruck da sein, dass man sowas noch annimmt in der heutigen Zeit.
 
Diesen Monat sollte eigentlich die seit August 20 abgeschaffte Rufbereitschaft wieder anlaufen, da entsprechende Kundenverträge jetzt auch wieder anlaufen. Der Geschäftsführer ist aber immer noch erstaunt, dass sich niemand gefunden hat, der das übernehmen möchte, nachdem die Vergütung für März-August einfach nicht ausgezahlt wurde und ab sofort auf nicht mal die Hälfte der ursprünglichen Summe verringert wurde.

Sachen gibt's...
 
Ich hatte seit 5 Jahren bestimmt keine Überstunden mehr - da regelt der Schichtdienst. :d
Und wenn ich freiwillige Schichten mache, dann habe ich die Wahl ob ich die Stunden abfeiere oder mit auszahlen lasse. Beides ohne Probleme möglich.
 
Wer mit Vertrauensarbeitzeit oder solchen dubiosen "Überstunden ink." Verträgen arbeitet, der weiß genau, dass die Arbeit mit der Personaldecke nicht zu schaffen ist ohne Überstunden. Da muss schon hoher Leidensdruck da sein, dass man sowas noch annimmt in der heutigen Zeit.
Die Meinung will ich dir nicht absprechen, aber ich habe oben ausführlich erklärt, warum das nicht pauschal zutrifft. Gerade in der Tech-Branche in Großstädten ist das Vertrauensarbeitszeitmodell durchaus gängig. Hier gibt es nen extremen Arbeitnehmermarkt und wenn man hier ausgebeutet werden würde könnte man absolut problemlos wechseln.
 
Dazu stelle ich dir mal eine einfache Frage:

Warum macht man dann keine Zeiterfassung mit Gleitzeit? Dass dürfte gerade für ein Technikaffines Unternehmen kein Problem sein. Der Arbeitnehmer hat eine Kontrolle seiner Arbeitszeiten und wenn er es brsucht, kann er mal eher gehen und es zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufholen.

Aber das Kalkül ist halt ein Anderes: Ich mache die scheinbar "lange Leine", wo sich der Mitarbeiter denkt alles lässig, kann ja wenn nötig auch mal eher gehen. Aber in Wirklichkeit legt er wahrscheinlich jeden Monat drauf, weil er unbemerkt hier mal 20 Minuten länger da ist, dort mal 10 Minuten usw.
Seien wir mal ehrlich, wer bei Vertrauensarbeitszeitmodellen regelmäßig eher geht, wird irgendwann angesprochen/sonstwie unter Druck gesetzt, damit er wieder auf Kurs kommt..
 
"Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die über die werktägliche Arbeitszeit des § 3 Satz 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen und ein Verzeichnis der Arbeitnehmer zu führen, die in eine Verlängerung der Arbeitszeit gemäß § 7 Abs. 7 eingewilligt haben. Die Nachweise sind mindestens zwei Jahre aufzubewahren."
 
Wenn die Bude etwas größer ist, kann man das z. B. bei Kununu schnell rausfinden. So habe ich erfahren, dass sie bei der einen Firma 40h und 43/44h Verträge haben und es nur Vertrauensarbeitszeit gibt ohne Ausgleich. Und mehrere Bewerber haben auch geschrieben, dass man versucht die Leute zu den Verträgen mit mehr Stunden zu drängen.
Schon geschaut, dazu findet man da leider nichts. Aber du hast recht, kununu ist oftmals eine gute Anlaufstelle.
 
Seien wir mal ehrlich, wer bei Vertrauensarbeitszeitmodellen regelmäßig eher geht, wird irgendwann angesprochen/sonstwie unter Druck gesetzt, damit er wieder auf Kurs kommt..

Nicht nur wenn du früher gehst, sondern auch wenn du "außerhalb der vom Chef für angemessenen gehaltenen Uhrzeit gehst". Kernarbeitszeit war 9-15h. Gingen Leute um 16:30h oder gar 16h weil sie sehr früh angefangen haben, gab es regelmäßig Gerede.

Die Pflicht zur Dokumentation der Arbeitszeit hatte die Firma übrigens auf die Mitarbeiter übertragen. Da manche dann faul sind, hat der Arbeitgeber leichtes Spiel...
 
Sind Arbeitgeber nicht verpflichtet die Arbeitszeiten ihrer Angestellten/Arbeiter zu dokumentieren? :unsure:
Und das mit den Überstunden dürfte als bald nicht mehr ausreichend sein.

Gemäß EuGH ist die komplette Arbeitszeiterfassung notwendig. -> es gibt keine Vertrauensarbeitszeit mehr
Mal sehn ob, wann und wie das in Gesetze gegossen wird.
 
also bei uns war das so dass wenn man mal früher geht weil Arzt oder so, dann hat das niemanden gestört, solange das team ausreichend besetzt war. natürlich sollte man hier selbst einschätzen wie oft man sich das rausnimmt. wenn du das jede woche machst isses natürlich nicht so fair.

aufholen mussten wir diese zeiten nie. wenn ich 2 stunden für einen arzttermin brauchte, latte. dafür vertrete ich dann auch mal nen kollegen wenn er früher gehen muss. das ging in meinem team eigentlich immer.

ich bin aber auch nie früher gegangen weil ich keinen bock mehr hatte. war immer bis 17 uhr da.

und soweit ich weiß hat das in der gesamten firma so wunderbar funktioniert.
 
Seien wir mal ehrlich, wer bei Vertrauensarbeitszeitmodellen regelmäßig eher geht, wird irgendwann angesprochen/sonstwie unter Druck gesetzt, damit er wieder auf Kurs kommt..
Das muss nicht sein. In 12 Jahren bei meinem AG mit Vertrauensarbeitszeit hat noch nie ein Vorgesetzter ein Spruch über zu frühes gehen gemacht, oder wenn ich Gleitzeit genommen habe. Ich hatte bisher 3 unterschiedliche direkte Vorgesetzte und bin nicht dafür bekannt, länger zu bleiben. Ich bin nur dafür bekannt, meine Sachen auf die Rolle zu kriegen und abschließend in Time, Qualität und Budget zu erledigen.
 
Ich denke oftmals ist das ein Führungsthema und auch eine Sache von Vertrauen. Wenn die Firma oder die Vorgesetzten den Mitarbeitern nicht vertrauen ihre Arbeit zu machen, läuft sowieso etwas falsch. Und wie hier schon gesagt wurde, Vertrauensarbeitszeit geht in zwei Richtungen.
 
Und das mit den Überstunden dürfte als bald nicht mehr ausreichend sein.

Gemäß EuGH ist die komplette Arbeitszeiterfassung notwendig. -> es gibt keine Vertrauensarbeitszeit mehr
Mal sehn ob, wann und wie das in Gesetze gegossen wird.
Das „Wie“ wird das interessante. Da werden einige Lobbys viel Druck ausüben, um das ganze wieder etwas zu entschärfen.
 
Wir können uns aussuchen, ob wir Vertrauensarbeitszeit haben wollen oder Zeiterfassung. Finde Vertrauensarbeitszeit super praktisch, gerade im Home Office oder wenn man abends nochmal ne Stunde macht. Allerdings ist Vertrauensarbeitszeit bei uns nicht mit irgendwelchen Erwartungen verbunden.
 
Ich habe früher für mich dokumentiert, aber seit Corona habe ich es aufgegeben. Die Arbeitstage sind mittlerweile ziemlich fragmentiert. Verlieren muss man da bei uns als Mitarbeiter nichts. Ich kann auch flexibel stunden- und tageweise Überstunden abfeuern. Nur ins Langzeitkonto darf ich aus Vertrauensarbeitszeit keine nehmen.
 
Verstehe inmer noch nicht den Vorteil gegenüber Gleitzeit? Ich kann auch mittags 2h abhauen und mit der Freundin Essen gehen oder Abends um 7 noch ein paar Zeilen Codeln. Dafür sehe ich schwarz auf weiß wie viel Zeit meines Lebens für die Arbeit drauf geht - mein Chef dann auch.
 
das was du beschreibst ist gleitzeit...
du kannst in einen gewissen rahmen selbst entscheiden wann du arbeitest
 
Verstehe inmer noch nicht den Vorteil gegenüber Gleitzeit? Ich kann auch mittags 2h abhauen und mit der Freundin Essen gehen oder Abends um 7 noch ein paar Zeilen Codeln. Dafür sehe ich schwarz auf weiß wie viel Zeit meines Lebens für die Arbeit drauf geht - mein Chef dann auch.
Gleitzeit heißt, dass du erstmal prinzipiell keine festen Arbeitszeiten hast, also nicht von 8:00-16:00 oder von 6:00-14:00, sondern dass du eine Tagessoll hast und wie du das erbringst, ist dann deine Entscheidung.
Dann gibt es noch Gleitzeit mit Kernarbeitszeit. Also von 9:00-13:00 muss jeder am Arbeiten sein. Du kannst von 09:00-13:00 machen und dann um 16:00-20:00 noch ne Runde einlegen oder aber von 06:00-14:00 durchziehen.
Kernarbeitszeit dient dazu, dass quasi jeder weiß, wann man "am Platz" ist.

Vertrauensarbeitszeit hingegen ist was ganz anderes. Da geht es nicht darum, wann du deine Stunden machst oder in welchem Umfang.
Vertrauensarbeitszeit heißt, dass es keine Dokumentation gibt, woraus hervorgeht, wann du wieviel gearbeitet hast. Man geht davon aus, dass du deine z.B. 8h am Tag machst.

Das eine bedingt das andere nicht.
Du kannst auch keine Gleitzeit machen und immer von 8:00-16:00 arbeiten, für alle.
Dennoch dokumentierst du bei Vertrauensarbeitszeit nicht, dass du das auch gemacht hast.
Hat man keine Vertrauensarbeitszeit, gibt es prinzipiell die Dokumentation oder An- und Abmelden beim Chef.

Man kann also Gleitzeit haben und dabei jede Ankunft und Verlassen am/des Arbeitsplatzes dokumentieren, auch im Homeoffice (ich war von 12:00-13:00 Einkaufen, habe um 15:00 die Kinder abgeholt (bzw. warst du in der Zeit unspezifisch nicht am Platz) und habe aber am Tag die 8h gemacht, dann ist das eben ohne Vertrauensarbeitszeit.

Oder einfach:
Gleitzeit: Arbeiten "wann" man will
Vertrauensarbeitszeit: man vertraut dir, dass du deine geschuldete Arbeitszeit auch erbringst - kein Nachweis

(der Einfachheit halber die Pause ma weggelassen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe inmer noch nicht den Vorteil gegenüber Gleitzeit? Ich kann auch mittags 2h abhauen und mit der Freundin Essen gehen oder Abends um 7 noch ein paar Zeilen Codeln. Dafür sehe ich schwarz auf weiß wie viel Zeit meines Lebens für die Arbeit drauf geht - mein Chef dann auch.
Aufwand? Und nach 8 dürfen wir z.B. eigentlich nicht arbeiten.
 
wollt gerade sagen... Das ist bei Behörden gegeben.
 
behörden haben unendlich mitarbeiter zur verfügung. schließlich muss sie keiner der anwesenden am ende auch bezahlen...
 
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