Das ist eben leider auch ein Thema, dass viele Firmen keine wirkliche Führungs u. Weiterentwicklungskultur haben.
Ich war eher in kleinen Firmen unterwegs, große Konzerne waren mir immer zu bürokratisch. Hatte nie Bock drauf 5 Anträge stellen zu müssen um eine Fucking neue Tastatur zu kriegen, weil ein Kollege während meines Urlaubs Cola in meine Tastatur gekippt hat (bzw in seine Tastatur, weswegen er seine Tastatur mit meiner ausgetauscht hat, was wirklich so passiert ist und das hat er wohl gemacht, weil er genau gewusst hat, das es mit der IT endlose Diskussionen gibt, nur um eine neue Tastatur zu kriegen. Das diese unntüzen Diskussion, das 100-fache einer neuen Tastatur an Arbeitszeit gekostet haben, muss man nicht extra erwähnen).
Da gabs keine entsprechend niemanden der dich rangeführt hat, sondern es war eher ein offener, vorher nicht existenter Posten. Und das ging bei mir ziemlich schief. Rückblickend hätte ich mich strikter verhalten sollen, aber ich glaube selbst das wäre schief gegangen, nur auf andere Weise.
Aber da habe ich trotzdem gemerkt, das es mir an Menschenkenntnis, Diplomatie, Egoismus und vorallem an manipulativem Verhalten mangelt.
Wenn die ganze Aktion einen positiveren Ausgang hätte nehmen sollen, hätte ich vorallem die letzten beiden Punkte beachten müssen. Und das widerstrebt mir grundsätzlich.
Ich sehe es auch heute bei meinen Vorgesetzten, das vorallem der letzte Punkt wichtig ist (gepaart mit der Diplomatie). Da bin ich aber zu direkt und zu ungeduldig dafür.
Gegenüber einem Kunden ist "das geht so nicht" keine akzeptable Antwort. Man muss da diplomatisch und manipulativ um den heißen Brei rumreden um dem Kunden das was denn ginge unterzuschieben, so das er glaubt, es wäre seine eigene "geniale" Idee gewesen. Und genau an dem Punkt bin ich raus, denn da war ich schon lange bei "wenn du nicht verstehen willst was ich sage, dann fick dich doch ins Knie". Da bin ich halt einfach "Techniker" und kein "Diplomat".
Seitdem bin ich raus aus der Idee "Karriere" zu machen, bin zufrieden mit dem was ich so habe und überlasse den Psychoterror gerne anderen.
Heisst nicht, das ich nichtmehr sagen würde, wenn ich was Kacke finde, das tue ich durchaus, aber eben meist nicht gegenüber dem Kunden, sondern gegenüber meinem Vorgesetzten. Und der hat das dann dem Kunden irgendwie zu verklickern und wenn er das nicht schafft, mach ichs halt so Kacke wies der Kunde will und sag 3 Monate später "ich habs euch ja gesagt".
Lange Rede kurzer Sinn: Man muss sich nicht unbedingt in eine "Manager"-Rolle drängen lassen, man muss nicht unbedingt dem "aber das gibt mehr Geld" hinterherlaufen, es ist einfach nicht für jeden was. Wenn man sich das... falls es denn so ist.... mal eingestehen kann, lebt es sich viel viel einfacher.
Ausserdem habe ich keine Lust auf einen Job, wo man praktisch nichts tut, sondern nur von Meeting zu Meeting hetzt.
In meinem aktuellen Projekt gibts z.B. auch einen Projektmanager, ehrlich gesagt weiß ich aber nichtmal was der überhaupt tut. Er ist in jedem Meeting dabei, er erzählt in jedem Meeting, das er keine Zeit hat, weil schon das nächste Meeting ansteht, er verteilt keine Tickets an die Mitarbeiter.... ja wie gesagt, ich weiß nicht was der tut, ausser das er halt "da ist".
Dagegen gibts dann auch noch einen TPO, der das alles "wirklich" organisiert, Tickets verteilt, ebenfalls in den Besprechungen ist, aber der ist auch Entwickler und mit all dem zusammen eigentlich heillos überfordert. Also nicht persönlich überfordert, sondern der ganze Arbeitsablauf unter allen Mitarbeitern stockt andauernd, weil er sich eben um 12 Sachen gleichzeitig kümmern müsste, was er aber natürlich nicht kann.