[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Da ich als Vorgesetzter aus dem Sondermaschinenbau komme bin ich beim Thema Projektleiter noch etwas unerfahren.
Hat da jemand von euch nen Tipp bzgl. spezifischer Fragen usw.?
Hmm ich komme jetzt nicht aus dem Maschinenbau, aber neben den Fragen nach Beispielen (wie viele Projekte welcher Art hat man bisher betreut) gingen die Fragen/Case Studies eigentlich immer Richtung: wie schätzt man den zeitlichen und personellen Aufwand, was sind die Meilensteine, wie erklärt man einem Stakeholder den aktuellen Projektfortschritt, im Consulting manchmal noch wie generiert man Folgeaufträge, vielleicht noch wie geht man mit Verzögerungen/Problemen um.

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Ja, wenn ich so überlege, ich bin je nach Situation mal Teamleiter und mal Einzelkämpfer, nie Leiter eines größeren Projekts aber immer Leiter meiner eigenen Aktivitäten. Und ich bin aktives Mitglied in einigen Projekten, welche ich selber aber nicht leite. Was ich mir von einem Projektleiter (PL) erwarte:
  • Projekt Management, also Planung, Koordination und weniger den aktiven Part
  • Wenn die Möglichkeiten vorhanden sind, muss ein Projektleiter schaun, das richtige Team zusammen zu bekommen: Dinge sollen von demjenigen erledigt werden, der dazu am besten qualifiziert ist und aus keinen anderen Gründen
  • PL ist für Dokumentation verantwortlich - entweder delegieren oder selber machen. PLs die es nicht gebacken bekommen, dass es Sitzungsmitschriften gibt halt ich für inkompetent - entweder jemanden einteilen oder im worst case selber machen. Aber keine bedeutet, kaputten, zufälligen Kommunikationsfluss.
  • Als PL hast du viel Konfliktmanagement am Hals. Das darf dir nicht zu blöd sein.
  • PL macht viel Planung, Budget, Berichtswesen.
  • Für mich persönlich wäre PL wo es nur um ein Projekt geht, ich aber nicht disziplinarisch Vorgesetzter der Projektteammitglieder bin, recht unattraktiv. Da kann man auch in Situationen kommen, wo die einzelnen Player zu wenig unterstützen, weil sie keine Lust haben, weil sie zuviel anderes zu tun haben - mal absichtlich, mal nicht.
  • PL darf sich von den Auftraggebern des Projekts nicht fürchten und muss in diese Richtung ebenfalls stark kommunizieren.
  • Mit dem PL steht und fällt das ganze Projekt, also muss man das auch von der Persönlichkeit her schon auch etwas mitbringen. Aber man da kann auch viel lernen und sich mit Skills und Mindset vorbereiten und weiterentwickeln.
 
Für mich persönlich wäre PL wo es nur um ein Projekt geht, ich aber nicht disziplinarisch Vorgesetzter der Projektteammitglieder bin, recht unattraktiv.
Ich kenne das gar nicht anders, laterale Führung als Projektmanager ist doch quasi der Standard? Kann natürlich sein, dass das nur in meiner Tech Bubble so ist.
 
Ne, da hast du schon recht, das ist der Normalfall. Aber du hast dadurch halt nicht immer die nötige Gestaltungsfreiheit. Aber gut, das ist nichts neues, wollte es halt auf die explizite Frage oben erwähnen.
 
Klingt doch nicht schlecht für den Anfang!

Nur warum man so eine geringe Auslastung mit 10-30h pro Woche annimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Lieber längere Zeit etwas Gescheites suchen und dann direkt eine Vollauslastung von 40-60h erreichen. Der Stundensatz spielt am Ende gar nicht so eine große Rolle, sondern die Stunden bringen das Geld.

Ich kann dir noch als Tipp mit auf dem Weg geben, leg dir einen Puffer von 6 bis 10 Monaten zur Seite für Notfälle, falls es mal keine Aufträge gibt. Auch behalte das Thema Steuern und Krankenkasse im Auge. Da man ja meist 2-3 Jahre später erst das Steuerjahr abschließt, kann es zu Nachzahlungen kommen. Einfach die Zahlen im Hinterkopf behalten und das Geld entsprechend weglegen oder am Tagesgeld Konto parken.
Danke für den Input.

Ich habe einen Steuerberater, ich habe nicht vor "nachzuzalen". Laut Steuerberater werden wir immer im Herbst eine "Vorauszahlung" machen, hat irgendwie auch steuerliche Vorteile...


Was die 10-30 Stunden angeht:
Ich verdiene aktuell ca 3100 Netto + Urlaubs-Weihnachtsgeld.
Mit ca 1000 verrechenbaren Stunden komm ich auf etwa "das selbe Netto", mit paar netten Abschreibungen nebenbei.
Damit ist MEIN Ziel erreicht. Klar werde ich, hoffentlich, gerade anfangs, mehr machen wenn es denn klappt. Aber eben kein Muss.

Ich habe auch mittlerweile noch weitere Projekte in der Pipeline, mit potentiell höheren Stundensätzen. Was es dann konkret am 1.7. wird wird sich noch zeigen.

Insgesamt mache ich mir auch keine großen Sorgen, wegen großen Lücken. Hier um die Ecke sind so viele Firmen die meine Dienste brauchen würden. Ich frag aktuell nicht mal alle an, weil ich nicht alle bedienen könnte. Mir ging es jetzt anfangs wirklich nur darum die "sicheren" abzugrasen. (Um eben auch einen sicheren Buffer aufzubauen und wie es jetzt aussieht geht mein Plan mehr als nur auf)
 
Ich habe einen Steuerberater, ich habe nicht vor "nachzuzalen". Laut Steuerberater werden wir immer im Herbst eine "Vorauszahlung" machen, hat irgendwie auch steuerliche Vorteile...

Bei den meisten, die Probleme damit haben, ballt sich das zusammen.

Aus Sicht des Jahres 03:
Nachzahlung 01 aus Veranlagung
Vorauszahlung Ende 02, weil 01 höher war.
Vorauszahlungen 03 höher

Jeder anständige Steuerberater bewahrt einen davor.
 
Ich bin ja in einem ähnlichen Segment wie du tätig und möchte noch folgendes ergänzen.

Ich nehme immer nur Projekte mit 6MM+ an. Weil, wenn man neu in einer Firma ist und sich da erst einarbeiten muss, ist kürzer kaum sinnvoll. Außerdem habe ich keine große Lust, ständig nach neuen Projekte zu suchen. Meist sind auch bei so kurzen Sachen die Firmen sehr sparsam und das gibt das nur Probleme. Auch sind Firmen mit mind. 400 MA zu bevorzugen, einfach weil es da gefestigte Strukturen gibt und es nicht zwangsläufig so Bastelbude zu sein scheint. So kleines Zeugs erscheint mir eher Probleme zu bereiten als größere Strukturen.

Mein Jahresziel sind 2500h zu verrechnen, also monatlich etwa 200-220h. Da kommt man dann bei 10-15k netto raus in SK3 in DE.
Auf dein Gehalt gerechnet etwa Faktor 3-5. Das ist aber nicht besonders hochgegriffen oder utopisch hoch, sondern das kommt daher, dass Firmen viele Nullinger haben und sonstige Ausgaben kompensieren müssen, um profitabel zu sein. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber man kann sich das ja selber denken,
oder mal in der eigenen Firma reflektieren (nur als Gedankenanstoß zu verstehen!). Als One man show gibt es diesen Overhead nicht.

Wie du sagst, nur Laptop und los gehts. Bei mir aktuell gibts den Laptop sogar noch vom Auftraggeber gestellt, weil Datenhaltung und Sicherheit etc. Also man braucht eigentlich gar nichts selber einbringen! Und da erscheint einem die Summe nochmals höher, weil man quasi gar nichts einbringen muss und trotzdem ordentlich absahnt.
Aber das ist einfach so. Gute und sehr gute Leute kommen nicht von irgendwo her und kosten einfach Geld. Will man diese haben und halten, kostet es eben mehr Geld. Und genau da schreitet man ein und nimmt das Mehr an Kohle mit und bringt entsprechend Leistung und erfüllt die Erwartung.
Aber wenn man mal aus welchen Gründen auch immer diesem Leistungsdruck nicht oder nicht mehr gewachsen ist, ist man genauso schnell wieder weg vom Fenster als man denkt.
 
Oder man verdient einfach so viel, dass es völlig egal ist, wann welche Vorauszahlungen/Nachzahlungen kommen. 🤑😅
naja, skaliert ja mit dem Verdienst ;)
Muss man also so oder so zurückhalten :P


Danke für euren Input.
Ich kann alle Argumente von euch verstehen :)

ICH will definitiv keine 50 Stundenwoche haben. Wird sicher mal passieren, soll aber die Ausnahme bleiben!
Aber alle Firmen/Kunden die ich oben erwähnt habe kenne ich schon seit ~10-15 Jahren. Ich kenne deren Teams/Aufgaben/Stand der Technik.

Sind auch alles keine kleinen Buden, 250MA ist die Kleinste die ich aktuell abgrase.
 
naja, skaliert ja mit dem Verdienst ;)
Aber irgendwann ist es eben fast egal. Wenn Du jeden Monat z.B. 30K Nettoeinnahmen hast (& vergleichsweise wenig Kosten, so wie Du ja auch), kannste ne vierteljähliche Vorauszahlung von vielleicht 18-20K ganz entspannt aus den laufenden Einnahmen zahlen.
Ganz abgesehen davon, dass das Firmenkonto dann normalerweise eh immer "sehr gut gefüllt" ist, falls man nicht finanziell größenwahnsinnig wird. 🤗 Hab mir zumindest die letzten 20 Jahre nie Gedanken darüber machen müssen, bzw. nix extra für die Steuer weggelegt. Schaue einfach sowieso, dass das Geschäftskonto immer schön "gefüllt" ist.
 
Aber irgendwann ist es eben fast egal. Wenn Du jeden Monat z.B. 30K Nettoeinnahmen hast (& vergleichsweise wenig Kosten, so wie Du ja auch), kannste ne vierteljähliche Vorauszahlung von vielleicht 18-20K ganz entspannt aus den laufenden Einnahmen zahlen.
Ganz abgesehen davon, dass das Firmenkonto dann normalerweise eh immer "sehr gut gefüllt" ist, falls man nicht finanziell größenwahnsinnig wird. 🤗 Hab mir zumindest die letzten 20 Jahre nie Gedanken darüber machen müssen, bzw. nix extra für die Steuer weggelegt. Schaue einfach sowieso, dass das Geschäftskonto immer schön "gefüllt" ist.
Sehe ich ähnlich. Mein Steuerberater bekommt das ganz gut hin mit den Vorauszahlungen. Zahle momentan alle 3 Monate 24k im Voraus und die Dezemberzahlung wird dann an die Hochrechnung angepasst sodass im Folgejahr keine Überraschung kommt.
 
Aber irgendwann ist es eben fast egal. Wenn Du jeden Monat z.B. 30K Nettoeinnahmen hast (& vergleichsweise wenig Kosten, so wie Du ja auch), kannste ne vierteljähliche Vorauszahlung von vielleicht 18-20K ganz entspannt aus den laufenden Einnahmen zahlen.
Ganz abgesehen davon, dass das Firmenkonto dann normalerweise eh immer "sehr gut gefüllt" ist, falls man nicht finanziell größenwahnsinnig wird. 🤗 Hab mir zumindest die letzten 20 Jahre nie Gedanken darüber machen müssen, bzw. nix extra für die Steuer weggelegt. Schaue einfach sowieso, dass das Geschäftskonto immer schön "gefüllt" ist.
Klar das stimmt. Wenn das Business immer gleich gut läuft, hat man keine Probleme.

Ich meinte eher, wenn wieder sowas wie Corona kommt. Wenn man dann 10 Monate ohne Auftragseingang da steht und keine Rücklagen hat, gibts Probleme. Und meine Rücklagen wurde alle für den Neubau vom Haus mit eingeplant und auch die aktuellen Einnahmen eingerechnet.
Da wurde bei mir die Rate der Krankenkasse auf den Minimalsatz umgestuft und eben die Zahlungen ans FA ebenfalls reduziert und sogar teils wieder zurückbezahlt. Danach gings ja wieder bergauf und nun stehen eben die Nachzahlungen an. Steuerlich ist bei mir erst 2021 erledigt. Krankenkasse musste ich dafür 10k nachzahlen und FA will auch noch einen 6-stelligen Betrag für '22 und 23' haben. Da werde ich im August eine Vorauszahlung leisten.

Klar, dass so eine Krise wieder kommt, ist unwahrscheinlich, aber dass etwas anderes passiert und man nicht vorbereitet ist, ist dann bitter.
 
Ich meinte eher, wenn wieder sowas wie Corona kommt.
Oh, wow ... da kam ja eins zum anderen bei Dir. Mist, dass Dich Corona so stark betroffen hatte. :(

Bei mir war es nur für ein paar wenige Monate etwa 20-25 % weniger Umsatz (weil Kunden etwas unsicher waren wie es nun weiter geht, hatten wir teils bei einigen Monatsbeträge temporär reduziert), was aber ab Ende 2020 schon wieder in die andere Richtung kippte. 2021 brummte mein Business schon wieder mehr als vor Corona. Habe aber auch fast nur große Online-Shops als Kunden, die dann ja sogar von Corona profitiert hatten.

Zahle momentan alle 3 Monate 24k im Voraus.
War beim ersten Lesen etwas von der Höhe irritiert (nachdem wir ja schon mal festgestellt hatten, dass wir auf ähnlichem Niveau "rumwurschteln"), bis ich dann geschnallt hatte, dass Du ja keine Gewerbesteuer zahlst. Wenn ich die bei mir dazu rechne, liegen wir wieder in etwa gleichauf. Wird ja mit der EkSt. dann wieder gegengerechnet.

Hier hebt der Gehaltsballon gerade ab :fresse:
Ein Glück muss ich mir als Einzelfirma kein Gehalt zahlen und kann einfach alles so aus meiner Firma rausnehmen, wie ich gerade mag. War ein Grund, warum ich keine Lust auf ne GmbH & Co KG. hatte, wie es fast alle meine Kumpels in der Branche gemacht haben. Da geht das zwar letztlich auch, aber etwas komplizierter. Außerdem erscheinen meine Bilanzen so auch nicht öffentlich auf Bundesanzeiger.de. Immer schön undercover bleiben. 😅
 
Habe aktuell irgendwie Probleme mit der Motivation. Ich bin 33 5/12 Jahre alt und habe ein sehr gutes Gehalt über die nächsten 1-2 Jahre kommen nochmal 10.000€/Jahr oben drauf und dann sollte sich laut meinen Berechnungen so langsam das Ende der großen Sprünge einstellen. Von dort an nur noch Inflationsbereinigung.

Verdiene aktuell netto mehr als 97% der deutschen Bevölkerung - so weit so gut. Aber wo ziehe ich jetzt die Motivation raus?

a.) Bin ich gerade dabei uns am Markt besser zu platzieren (Webinare, Schulungen und Co.)
b.) lerne ich gerne.

Aber natürlich würde ich gerne auch finanziell noch weiterkommen und da ist irgendwo dann nun mal ein Deckel drauf.

War jemand mal in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht? Überlege die ganze Zeit wie man sich ein zweites Standbein mit 400-500 Euro zusätzlich im Monat aufbauen kann oder so...

(No-Flex aktuell siehts bei mir in der Rübe echt düster aus!)
 
Als Angestellter war ich immer sehr unmotiviert und hab (trotz auch schon guter Gehälter damals) immer nur das Nötigste gemacht. Das hat sich bei mir erst mit meiner Selbstständigkeit geändert. Da hatte ich tatsächlich plötzlich eine für mich greifbare Motivation, da ich ja alles nur noch für mich mache. Gut, die Motivation hat nach ca. 15-20 Jahren dann auch wieder etwas nachgelassen und ist einer Effizienzstrategie gewichen. Aber das ist dann mit 50+ schon altersbedingt, zumal ich mich nicht über Arbeit/Erfolge definiere.

Könnte ne komplette Selbstständigkeit nen Plan B für Dich sein?
 
Ich kenne dich nicht persönlich, denke aber, dass du, wie die meisten von uns, auch deine Dämonen hast, bist du sicher, dass das nicht nur ein "Tief" ist?

Wenn dein aktueller Job keine Perspektiven bietet in der Hinsicht, kannst du dich nur nach etwas anspruchsvollerem umschauen.

Ich würde Trainings, Weiterbildung, etc. erstmal nicht von 500€ mehr im Monat abhängig machen, ich bin aber generell weit weniger motiviert, meine Freizeit ist mir einfach viel zu heilig.
 
Überlege die ganze Zeit wie man sich ein zweites Standbein mit 400-500 Euro zusätzlich im Monat aufbauen kann oder so...
Macht für mich weniger Sinn, wenn ich gleichzeitig sowas lese:
(No-Flex aktuell siehts bei mir in der Rübe echt düster aus!)
Klingt eher nach vielleicht sogar weniger arbeiten und Privatleben/Freizeitgestaltung massiv "ausbauen" um mal wieder "Licht in die Rübe" zu bekommen.
 
lingt eher nach vielleicht sogar weniger arbeiten und Privatleben/Freizeitgestaltung massiv "ausbauen" um mal wieder "Licht in die Rübe" zu bekommen.
Das wollte ich auch gerade schreiben. Gehst du aktuell nur in Arbeit auf oder könntest du dir vorstellen irgendwelche privaten Hobbies zu forcieren? Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich wahrscheinlich z.B. wieder die Fliegerei anfangen, hatte 2015 nen PPL gemacht und würde gerne irgendwann noch Segelflug machen. Für mich ist das ein super Hobby aber braucht halt Geld und vorallem Zeit. Vielleicht findest du sowas ja auch für dich? Viele Hobbies (auch die Fliegerei) kann man auch ausschließlich am Wochenende ausüben, d.h. arbeitstechnisch müsstest du nichtmal kürzer treten wenn du das nicht willst, aber dann hast du ne neue Herausforderung.
 
Habe aktuell irgendwie Probleme mit der Motivation. Ich bin 33 5/12 Jahre alt und habe ein sehr gutes Gehalt über die nächsten 1-2 Jahre kommen nochmal 10.000€/Jahr oben drauf und dann sollte sich laut meinen Berechnungen so langsam das Ende der großen Sprünge einstellen. Von dort an nur noch Inflationsbereinigung.

Verdiene aktuell netto mehr als 97% der deutschen Bevölkerung - so weit so gut. Aber wo ziehe ich jetzt die Motivation raus?

a.) Bin ich gerade dabei uns am Markt besser zu platzieren (Webinare, Schulungen und Co.)
b.) lerne ich gerne.

Aber natürlich würde ich gerne auch finanziell noch weiterkommen und da ist irgendwo dann nun mal ein Deckel drauf.

War jemand mal in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht? Überlege die ganze Zeit wie man sich ein zweites Standbein mit 400-500 Euro zusätzlich im Monat aufbauen kann oder so...

(No-Flex aktuell siehts bei mir in der Rübe echt düster aus!)
Die erste Frage an dich selbst wäre doch, wozu mehr Kohle?! Macht die glücklich? Ich für mich kann es mit nein beantworten. Klar, mehr geht immer, aber ich hab andere Prioritäten im Leben. Anstatt dem Streben nach immer mehr, nutze die Zeit doch lieber für Dinge die dir Spaß machen. Wenn man deine Beiträge so verfolgt hast du aktuell ja schon mehr Verdienst als man "normal" ausgeben kann. Warum also noch nebenbei mehr Zeit für Arbeit verschwenden um mehr Geld zu bekommen, welches du eh nicht "brauchst"?!

Das Leben kann fix vorbei sein, daher arbeite ich um zu leben, nicht umgekehrt ;)
 
War jemand mal in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht?
Mir geht es recht ähnlich, die nächste Stufe ist in Sicht und danach gibt es noch eine recht limitierte Expert Rolle bzw. Richtung Leadership. Auch am Markt sieht es dann nicht viel anders aus und ich schätze, die Entscheidung bei mir ist, ob ich generell in dem eher technischen Stream bleiben will oder die Management Laufbahn weiter ausbaue. Letzteres ermöglicht natürlich weiter Laufbahnen und mehr Gehalt, aber realistisch auch mehr Arbeit, Stress und Firmenpolitik. Ich denke, man sollte die eigenen Motivationen mal strenger hinterfragen, wo man eigentlich hin möchte. Mit Anfang/Mitte 30 in den jetzigen Positionen und Gehaltsregionen ist halt etwas, wo andere lange drauf hinarbeiten.

Die erste Frage an dich selbst wäre doch, wozu mehr Kohle?! Macht die glücklich?
Was mich zu genau der gleichen Frage bringt. Ich hab mir mal anhand der aktuellen Sparraten usw. das projizierte Kapital und Rente/Pension mit 65 ausgerechnet und sehe für mich absolut keinen Grund noch mehr zu sparen. Also kommen wir wieder zu dem Punkt, mehr Geld geht immer, aber wofür genau? Sicher hat jeder andere Ziele, vorzeitiger Ruhestand, grosse Immobilie usw. und muss für sich selber entscheiden, wann es genug ist. Man sollte es eben nur nicht aus den Augen verlieren.

a.) Bin ich gerade dabei uns am Markt besser zu platzieren (Webinare, Schulungen und Co.)
b.) lerne ich gerne.
Kann man ja trotzdem weiterhin machen und sollte man auch. Vielleicht macht es ja aber Sinn, das rein berufliche mit Fokus auf die Laufbahn dann mal hinten anzustellen und andere Dinge zu tun. Schreib dich zB in einer Uni in einen Studiengang ein, der dich interessiert. Kann ja fachnah sein oder auch etwas komplett anderes.
 
@DiePike

Ganz einfache Kiste.

1. Ab in die Selbstständigkeit. Dort hat du nach oben wenig Grenzen, aber auch deutlich mehr Anforderungen um top noch zu werden.
2. Verstehen, dass Zeit wichtiger ist, als Geld (meine subjektive Meinung und der Spiegel meiner hauptsächlich selbstständigen Kumpel).

Die folgenden Worte sind absolut subjektiv geprägt.

Ich bin auch schon jemand, der im bundesdeutschen Schnitt deutlich besser verdient hat und muss mittlerweile einfach sagen, dass ich einfach meine Ruhe haben will. Gerade in jungen Jahren meinte man immer weiter und Gas geben. Das habe ich bis heute nie verloren. Jede Stelle war eine neue Perspektive. Jetzt, in leitender Position habe ich wieder die Krux, dass der Zeitaufwand deutlich höher ist und man nicht Dienst nach Vorschrift macht. Alles gut, wusste ich vorher, ich kann viel dazu lernen. Aber immer im Verhältnis zu etwas, was mir bisher mit am wichtigsten geworden ist. Ich hab mich neulich im Garten mit einem Kumpel meines alten Herren unterhalten. War selbstständig im Heizungsbau. Hat immer gut gelebt, aber auch malocht wie ein Schwein. Wir kamen auf das Thema Junge Leute (weil ich ja auch ausbilde und davon erzählt habe). Ich fragte ihn, was er anders machen würde. 'Weniger malochen, weniger den Kopf kaputt machen'. Spiegelt irgendwie das wieder, wobei ich eben auch viele meiner Kumpels ertappe, die Wochen- wie Feiertags nur durchmalochen. Derbe Autos, Häuser, Schmuck, Uhren usw.. Wenn sie dann mal bei einem persönlichen Treffen gerade nicht auf ihr Handy gucken, frage ich öfter mal 'und, Stress Keule?'. Ist immer süffisant, weil ich ja weiß was los ist. Ist aber alles hausgemacht. Und manchmal guck ich die Jungs an und denke mir 'na, machste bald den Arsch dicht?'. Ich bin immer jemand der sich nach oben verbessert hat. Aber ich sehe einfach auch, wie wichtig Freizeit ist. Pfeiff mal auf noch mehr Sparrate, die neue Uhr, nur um eine imaginäre Blockade in deinem Kopf zu befreien. Vermeintlich. Nach paar Wochen ist der gleiche Punkt wieder da. Such dir ein Hobby und Menschen, die dich erfüllen. Nichts wäre schlimmer, als wenn man zu Lebzeiten die einzige Motivation Kohle gehabt hat und dabei vergaß, wie schnell man die Augen wieder zuklappt.

Ja, ist bisschen ausgeufert, der Text. Denk in einer stillen Minute einfach mal drüber nach :)
 
War beim ersten Lesen etwas von der Höhe irritiert (nachdem wir ja schon mal festgestellt hatten, dass wir auf ähnlichem Niveau "rumwurschteln"), bis ich dann geschnallt hatte, dass Du ja keine Gewerbesteuer zahlst. Wenn ich die bei mir dazu rechne, liegen wir wieder in etwa gleichauf. Wird ja mit der EkSt. dann wieder gegengerechnet.


Ein Glück muss ich mir als Einzelfirma kein Gehalt zahlen und kann einfach alles so aus meiner Firma rausnehmen, wie ich gerade mag. War ein Grund, warum ich keine Lust auf ne GmbH & Co KG. hatte, wie es fast alle meine Kumpels in der Branche gemacht haben. Da geht das zwar letztlich auch, aber etwas komplizierter. Außerdem erscheinen meine Bilanzen so auch nicht öffentlich auf Bundesanzeiger.de. Immer schön undercover bleiben. 😅
Habe in dem Sinne wohl kein Gewerbe :). Bin auch nicht Umsatzsteuer-pflichtig. Die 24x4 sind reine Einkommensteuer inkl. Soli.. Dank 3x Kinderfreibetrag macht das ca. 33,x % vom Gewinn aus. Ich muss aber monatlich noch 1000€ Lohnsteuer für meine Angestellten zahlen.
So richtig sehe ich da aber manchmal auch nicht durch.
Wie setzt sich die Gewerbesteuer zusammen?
 
Wie setzt sich die Gewerbesteuer zusammen?
Puh, gute Frage. Der Endbetrag wird auf jeden Fall letztlich von der Gemeinde festgelegt. Gibt einen umsatzabhängigen Grundbetrag und einen sogenannten Hebesatz, den jede Gemeinde frei festlegen kann. Das ist quasi eine Stellschraube, um z.B. Industrieansiedlungen zu forcieren. Wie viel es genau aktuell prozentual ist, weiß ich gerade gar nicht. GwSt. schwankte zwischen 8-14K im Quartal die letzten 15 Jahre, je nach Gewerbeertrag und Wohnort. Als Einzelunternehmen habe ich aber nen jährl. Gewerbesteuer-Freibetrag von ca. 24K, d.h. bin dahingehend etwas besser gestellt, als ne Kapitalgesellschaft.

Klar, Märchensteuer läuft bei mir unabhängig davon, sind bei mir so etwa 6-8K monatlich zum Abführen. Aber ist ja eh nur ein durchlaufender Posten, wo ich dem Staat "zur Hand gehen darf". 😅

Ich lande zur Zeit als verheiratet/kinderlos bei etwa 36,x % EkSt - war auch schon mehr, als ich noch jünger und motivierter war, bzw. in den Goldgräberzeiten meiner Branche. Da hatte mich mein Steuerberater immer wieder zu Kosten/Investitionen genötigt, damit ich nicht zwei Jahre in Folge mehr als 300K zu versteuern habe. 🤑 Wenn man die Grenze als Gewerbebetrieb zweimal direkt hintereinander reisst, bekommt man ne fixe jährliche Steuerprüfung ins Haus. K.A. ob das noch so ist - war bei mir etwa 2008 bis 2014 jedenfalls Thema.

Als Freiberufler biste bei der Gewerbesteuer natürlich komplett außen vor.
 
Klingt ja mühsam... und undurchsichtig...

In Ö ist das alles easy, als Einzelunternehmen.

Ausgaben gehen vom Umsatz weg. Alles was über bleibt wird ganz normal versteuert... vlt bleibt dann nicht so viel, wie bei euch da oben. Aber es ist alles transparent und einfach gehalten...

Bei ca 95k Umsatz bleiben bei mir ca 40k Netto über (25% der Wohnung, 400 Spesen und Kleinzeug(Handy/Internet/Laptop/Kleinzeug...) gehen halt direkt vom Umsatz weg, vor Steuer)

Da ist aber auch schon Sozialbersicherung/Pension usw auch bezahlt.. (klar wäre privat besser...)
 
Klingt nur etwas mühsam - in der Praxis ist es recht easy. Bzw. hatte ich ab dem ersten Tag nen befreundeten Steuerberater - dadurch war der ganze Bereich immer ziemlich entspannt für mich. Hab allerdings auch Null Lust mich damit im Detail zu beschäftigen.
 
Ich finde es schwer nachvollziehbar, dass die kaum nach Leistung bezahlt werden.
Du musst bei der Bezahlung nach Leistung bei Lehrern halt auch gucken, dass du es nicht schlimmer machst.
Am Ende versuchen die Lehrer auch nur Punkte für eine gute Bezahlung zu sammeln und gucken dann weniger auf die Schüler.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Die Bezahlung der Abgeordneten richtet sich nach der Bezahlung für Beamte.
Funfact: Die Diäten hinken dem hinterher, weil Diäten schon gesenkt worden, Besoldungen aber nicht.
 
Du musst bei der Bezahlung nach Leistung bei Lehrern halt auch gucken, dass du es nicht schlimmer machst.
Am Ende versuchen die Lehrer auch nur Punkte für eine gute Bezahlung zu sammeln und gucken dann weniger auf die Schüler.

Die Bezahlung der Abgeordneten richtet sich nach der Bezahlung für Beamte.
Funfact: Die Diäten hinken dem hinterher, weil Diäten schon gesenkt worden, Besoldungen aber nicht.
Ich weiß. Aber es passt in meinen Augen nicht im Verhältnis was wir auf der Straße ausgesetzt sind. Egal ob Polizei, Rettungsdienst oder Pflegepersonal allgemein. Klar ist auch das man es keinem recht machen kann.
 
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