Genau so funktioniert doch der Lohnsteuerabzug jeden Monat?
Wenn du was zurückhaben möchtest, musst du dich halt schon auch ein bisschen bewegen.
Nein, tut er nicht.
Aktuell hast du 5k Brutto und deine Frau hat 3k Brutto.
Dann kuckt AG A in seine Tabelle und da steht drin, dass du bei der Steuerklasse 1k Steuern zahlen musst.
AG B kuckt in seine Tabelle und stellt fest, dass deine Frau 0,5k Steuern zahlen muss. In Summe also 1,5k Steuern, die aber unabhängig errechnet werden.
Es findet keine Aktualwert basierte Querprüfung statt. AG A und AG B wissen, bezogen auf die konkreten Zahlen, nichts voneinander. Das einzige, was die Quer"prüfung" aktuell macht, sind die Lohnsteuerklassen. Diese sind aber statisch und bilden nicht die tatsächlichen Werte ab.
Wenn nun aber diese komische Digitalisierung zuschlägt, meldet man 5k und 3k ans Finanzamt und sagt gemeinsame Veranlagung. Dann kommt raus, dass beide 8k verdienen und jeder also 4k Steuerlast hat.
4k bedeutet, dass jeder 0,6k bzw. zusammen zusammen 1,2k zahlen muss.
Diese 1,2k zu gleichen Teilen aufgeteilt sind dann 750EUR+450EUR. Das wird zurückgemeldet an die AGs und die führen dann anstelle von 1k nur 750 bzw. statt 0,5k nur 450 ab.
Dann gibt es keine Steuerklassen mehr. Es gibt einfach eine gemeinsame Veranlagung und alle Zahlen am Ende nach dem selben Schlüssel, egal ob nun alleinstehend oder verheiratet (oder welche Lebensform auch immer)
Irgendwelche Freibeträge etc. habe ich mal weggelassen. Das ist am Ende aber auch nur ne einfach Addition mit negativen Werten.
Mit diesem Verfahren sorgt man immer dafür, dass bei einer gemeinsamen Veranlagung immer exakt nach dem selben Schlüssel gleich verfahren wird. Es gibt keine Benachteiligung, wo man dann am Ende des Jahres erstmal 3k HAushaltsgeld fehlen, weil man sich das über den Jahresausgleich wieder zurückholen muss.
Es ist, vereinfach gesagt, der Jahresausgleich in jedem einzelnen Monat gemacht. Am Ende braucht man den Jahresausgleich dann nicht mehr. Zumindest nicht was die reine Steuerlast angeht. Man kann, muss das ggf. noch immer machen, wegen Randeffekten. Was aber nicht mehr passiert, dass bei 4/4 und ungleichen Gehältern dann irgendwas übers Jahr schiefgezogen wird.
Oder mit noch anderen Worten, es ist das Faktorverfahren in Echtzeit und per default.
Denn Rechner können sowas beliebig oft, mit beliebigen Zahlen und beliebig komplex rechnen.
Dazu muss man keine Anträge stellen oder die Schlüppi runterlassen.
Das ist, in der vereinfachten Darstellung, eben sehr einfach.
Nur dazu müssen man eben sowas bauen. Damit ist dieses schiefgezogene Lohnsteuerding einfach komplett aus der Welt geschafft. Mitunter spart man dann am Ende auch noch Geld, weil kein Lurch mit einfachen Steuerthemen mehr eine Steuererklärung machen muss.
Heute hingegen musst du ja schon zwangsweise einen Erklärung machen, damit du am Ende wirklich nur die Steuer zahlst, die du zahlen musst. Bei 3/5 und erst recht bei 4/4 entsteht bei ungleichen Gehältern immer nicht passende Vorauszahlung. (denn am Ende ist die monatliche Lohnsteuer genau das, eine Vorauszahlung, Abschluss wird dann am Ende gemacht, wenn man es denn macht)