Geforce3M3
Urgestein
- Mitglied seit
- 28.09.2012
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Danke, sehr nett von dir. Ich schreibe mal was zu meinem Hintergrund.Ich bewundere deine Arbeit und hoffe für dich, dass du dafür irgendwann gerecht belohnt wirst.
Ich wollte ursprünglich Psychotherapeut werden. Mein Plan war damals folgendermaßen: Bachelor in Psychologie, Master in klinischer Psychologie, und nach dem Master die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten machen. Meine Motivation kam aus meiner eigenen Historie, denn ich wurde u.a. mit ca. 13 Jahren selbst zum ersten mal selbst schwer depressiv. Hat aber damals keiner wirklich gecheckt, Hilfe bekam ich nicht.
Während des Studiums hatte ich ein Praktikum in einer Psychiatrie gemacht, d.h. ich habe so einen Laden mal aus der anderen Perspektive gesehen (einige Zeit zuvor als Patient ). Dort durfte ich die Psychoedukationsgruppen leiten. D.h. ich konnte ca. 25 Patienten versuchen zu erklären wie sie eigene Verhaltensweisen verbessern können damit es ihnen besser geht etc. pp. Und natürlich habe ich mir keine therapeutische Maske aufgezogen (so wie sie viele Therapeuten leider tragen und dadurch relativ oder teilweise auch stark fake wirken), sondern ich war absolut authentisch. Denn ich wusste ja aus eigener Erfahrung wie sich einige der Menschen die vor mir saßen fühlen. Ich habe daher die Theorie mit der Praxis verbunden und das kam in der Gruppe super an, das haben mir die Patienten selbst gesagt.
Gleichzeitig habe ich allerdings bereits im Bachelor gemerkt dass mich mehr theoretische Themen interessieren die ich als klinischer Psychologe und Psychotherapeut nicht verfolgen kann. Daher habe ich dann keinen Master mehr in Psychologie gemacht sondern habe ab dem Master das Feld in die Neurowissenschaften gewechselt.
Mit eigener Praxis als Psychotherapeut würde ich heute auf jeden Fall deutlich mehr verdienen und hätte dazu einen absolut sicheren Job. Allerdings könnte ich dann nicht mehr die Themen verfolgen die mich mehr interessieren. Ich verzichte lieber auf mehr Gehalt und mache was mir mehr Spaß macht. Ich habe allerdings auch schon Kollegen gehabt (also in den Neurowissenschaften) die nach ein paar Jahren wissenschaftlicher Arbeit in den Neurowissenschaften doch wieder zurück in die Psychologie/Psychiatrie sind. D.h. die hahen doch noch eine Ausbildung als Therapeut begonnen da sie so mehr verdienen und einen gleichzeitig Wortlaut " chilligeren Job haben".