Sieht man sich dann später wieder, ist es manchen Menschen nicht begreiflich zu machen, dass der Erfolg nicht vom Himmel gefallen ist, sondern dass man selbst lange und hart dafür gearbeitet hat.
Schonmal auf die Idee gekommen, dass genau das mitunter der Fall sein könnte?
Du gehst offenbar davon aus, dass es der Regelfall ist, dass Erfolg und Wohlstand von Fleiß und harter Arbeit kommen.
Ich gehe davon aus, dass Erfolg und speziell finanzieller Wohlstand (was ja zumeist der Gradmesser dafür ist) ganz erheblich das Ergebnis von Glück in diversen Variationen (genetisch bedingter IQ, Reichtum der Eltern, Bildung der Eltern, Familiensituation, Staatsangehörigkeit, körperliche Gesundheit, Hautfarbe, Geburtsjahr) sind und Fleiß zwar einen Einfluss hat, aber eher nachrangig ist.
Und ich sage das nicht aus Neid sondern weil ich sehe, dass ich einer der wenigen bin, die in der Kategorie Glück einfach gut abschneiden.
Ich habe gut 3,5k netto bei 30h, mache keine Überstunden und habe auch nie studiert oder neben dem Job noch was nennenswertes (abseits der privaten IT-Interessen, die sich mit dem Beruf zufällig überlagern.) dazugelernt.
Ich würde mich also nicht als übermäßig fleißig betrachten. Ich habe einfach Glück gehabt, zum einen weil ich ne gewisse Intelligenz habe und zum anderen weil ich einfach Glück beim AG (den ich nie gewechselt habe) gehabt habe.
Zudem habe ich reiche Eltern. Wenn alles weiterläuft wie bisher werde ich durch eigenes Einkommen (Haus einberechnet) bis zur Rente die Millionen packen und zusätzlich irgendwann noch 7-stellig erben.
Hätte ich arme Eltern, wäre mit nem IQ vonn 100 auf die Welt gekommen und hätte an den entscheidenenden Stellen nen Hauch mehr Pech gehabt, dann würde ich irgendwann mit 1000 Euro auf dem Konto abtreten, selbst mit doppelt so viel Fleiß.
Ich habe in der Bekanntschaft jemanden, der sagen wir mal eher wenig intelligent ist. Seine Eltern haben ne Firma mit ca. 20 Angestellten. Der wird die irgendwann übernehmen und als Multimillionär sterben wenn nichts schiefläuft. Der ist zwar fleißig, den würstest du aber auch als erfolgreich und Teil des 5000er Clubs wahrnehmen wenn er faul wäre.
Ich kenne Leute für die es gerade so in nem Handwerksberuf gereicht hat, die nicht nebenbei schwarz arbeiten und trotzdem weit überdurchschnittlich leben weil Papa bei der Haus"finanzierung" geholfen (aka die Bude bar bezahlt) hat.
Ich kenne allerdings zumindest persönlich und wissentlich keine Person, die ohne den Background der Eltern und ner lausigen Startsitiation raus zum Überflieger geworden ist.
Ich kenne aber ein paar Leute, die fleißiger sind als ich und trotzdem nichts erreicht haben.
Das mag jetzt meine Bubble sein (keine Ahnung wie realistisch sie ist), aber wer die Welt ebenso wahrnimmt, der verbindet mit Erfolgt eben nicht harte Arbeit, Fleiß und Entbehrungen.
Es kann durchaus sein, dass ich falsch liege (und hier statistisch nur totale Ausreißer um mich rum habe), es kann aber auch sein, dass du den Leuten Neid nachsagst obwohl sie einfach nur eine realistischere Sicht auf die Dinge haben.
Schonmal in Betracht gezogen?