Falsch. Solltest du Bu werden, jedoch nicht erwerbsunfãhig, stehen dir die 2200 Euro nicht zur Verfügung, da du deine Sozial und Steuerleistungen selbst tragen musst und bei deinem Lebensstandard dürfte nach Abzug aller Angaben ein Negativbetrag das Ergebnis sein und dann wirst du auf deine Rücklagen zurückgreifen müssen, denn die Krankenversicherung z. B. trägt sich im Bu Fall nicht autark, dazu wäre dann der Erwerbsunfãhigkeitsanspruch notwendig. Desweiteren muss man nicht behindert sein um in die Berufsunfähigkeit zu geraten, branchenüblich bedingen 50% Berufsunfähigkeit bereits einen Anspruch an die Versicherungsleistung. Wer glaubt das nur schwere körperliche Behinderungen den typischen Versicherungsfall darstellen, liegt komplett daneben, vielmehr sind es Herz Kreislauferkrankungen, Krebs, Allergien. Desweiteren gilt zu prüfen, ob eine abstrakte Verweisbarkeit Vertragsbestandteil ist, was sich stark negativ im möglichen Schadensfall auswirken kann.
Hast du überhaupt meine Ausgaben betrachtet? Mehr als die Hälfte davon sind Altersvorsorge und weitere Sparinstrumente, die ich bei BU sofort einstellen könnte. Meine Tilgungsrate für die Wohnung wäre kein Problem, da ich meine Wohnung jetzt SOFORT vom liquiden Vermögen abzahlen könnte.
D.h. sollte ich BU werden, würden meine Ausgaben minimal auf das hier schrumpfen:
- 400€ PKV -> mit Option später in GKV zu gehen, da ja kein großes Einkommen mehr
- 200€ Hausgeld -> ETW abbezahlt
- Strom 40€
- Grundsteuer 17€
- Rechtsschutz 16€
- Haftpflicht 3€
- Hausrat 5€
- Auto Versicherung+Steuer 40€
- Benzin 60€
- Internet + Handy 60€
- GEZ 18€
- Lebensmittel 200€
- Essen gehen 100€
- Haushalt+Freizeit 150€
- Unternehmensbeteiligungen (geschl. Fonds) 325€ (Private Equity)
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Macht in Summe 1574€, bei 2200€ Brutto sind ca. 1650€ Netto bei Stkl. 1 (ohne KV!). D.h. meine BU is aktuell genau richtig. Allerdings führe ich da die Unternehmensbeteiligungen noch auf, da diese wohl nur schwer kündbar sind, auch weiß ich gerade nicht inwiefern man da Beiträge aussetzen/reduzieren kann. Auch ist fraglich, ob ich dann noch ein Auto brauche und wenn würde ich mir vermutlich ein Günstigeres besorgen. Sprich meinen Golf für 10k verkaufen und eins für 3-5k kaufen. Den Überschuss als Sicherheit aufs Konto.
Eine weitere Möglichkeit wäre es die ETW zu verkaufen und in eine kleine Wohnung zu ziehen mit vielleicht 500€ Warmmiete. Den Erlös in ein Dividendendepot zusammen mit meinen weiteren Mitteln und ich könnte die Miete von Dividenden zahlen, sprich weitere 200€ Ausgaben gespart.
Keine Sorge, andere mögen Statussymbole wie Autos oder Häuser haben. Mein Statussymbol liegt darin, wie lange ich vernünftig mit 0€ Einkommen (-> weniger als H4) leben kann. Idealerweise habe ich in 20J. den Zeitpunkt erreicht, an dem aus dem vernünftig ein "gutes Leben" mit Zeitspanne "unendlich" wird
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Die Frage ist: Siehst du deine Arbeit als Mittel zur Selbstverwirklichung oder als "notwendiges Übel" an?
Wenn du so Vokabeln wie "Arbeitssklave" verwendest, denk dran: Mit höheren Positionen kommt nicht automatisch weniger oder leichtere Arbeit auf einen zu. Mit steigender Verantwortung hast du irgendwann mal keine festen Arbeitszeiten mehr, und damit werden die Möglichkeiten zum Abschalten doch deutlich weniger. Die Last wird anders, aber mehr. Ich wüsste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich die Geschicke eines Unternehmens leiten, mehrstellige Millionenbeträge hin und herschieben oder die Verantwortung für hunderte Menschen haben würde. Wenn ich in der Position wäre, würde ich die spärliche Freizeit nicht dafür nutzen, mir mein Leben oder meinen Lebensstandard künstlich einzuschränken.
Ich habe das Glück, dass meine Arbeit lange Zeit auch teilweise Selbstverwirklichung war. Ich hatte sehr viel Spass in den letzten Jahren, weil ich zu 90% Dinge getan habe, die mir gefielen. Seit 1 Jahr ändert sich das in der Tat etwas, es sind zunehmend auch Elemente dabei, die weniger Spass machen, aber dazu gehören. Trotzdem finde ich auch hierbei eine gewisse Selbstverwirklichung, da ich persönlich sehr gerne anderen Menschen helfe. Und da ich oft für Kunden und Kollegen etwas tun muss, bin ich daher stets sehr motiviert
. Und in höhere Position will ich schon, aber ganz so hoch wie du beschreibst eher nicht, Vorstand z.B. weiß ich nicht, ob das was für mich ist, aber wie gesagt so Abteilungsleiter würde mir reichen. Bei IGM kann man da mit >100k p.a. + Bonus rechnen und das ist mehr als genug Geld für einen Normalo wie mich.
Und Arbeitssklave war vielleicht etwas hart, aber ich meinte das relativ. Gemeint ist damit eigentlich ganz einfach, dass man am Morgen nicht einfach so sagen kann: "Nö, heute habe ich keinen Bock irgendetwas zu tun". Ok, das kann man ggf. 30x im Jahr machen, aber die restlichen 200 Werktage eben nicht
. Natürlich ist das mit Sklaverei nicht zu vergleichen, da man doch auch als Angestellter durchaus Jobs mit Freiheiten finden kann. Vielleicht wäre Geldsklave der bessere Begriff hier, denn man muss an Geld kommen, um zu Leben, anders geht es heutzutage ja nicht. Einzige Ausnahme ist, wenn das eigene Geld, neues Geld schafft. Nur muss man dazu erstmal genug eigenes Geld anhäufen und darauf wollte ich hinaus.
Weiterhin weiß ich nicht wie es bei dir steht, aber wenn für dich 5000€ Netto pro Monat zu einschränkend sind, dann ist es vielleicht schwer für dich, meine Ansichten zu verstehen. Aber ich sehe es so, dass der Unterschied zwischen 5k und 15k Netto zwar signifikant ist, man aber trotzdem noch weit weg von superreich ist. Klar kann man dann den Porsche leasen, die Villa mieten, etc. aber man muss trotzdem auch mit 15k Netto noch auf Ausgaben achten, da man sonst durchaus in der Schuldenfalle landen kann. Und insbesondere wenn man least oder mietet, ist man umso mehr auf das Einkommen angewiesen, d.h. alles andere als "frei".
Und in ein Hobby, deren Haustiere. Und im Endeffekt ist es für die beiden wichtiger, dass diese gut versorgt sind als sie selbst. Habe ich dazu eine klar Meinung? Ja. Würde ich es anders machen? Ja. Darf ich über sie urteilen? Nein.
Ich urteile über niemanden, ich habe nur wie du gesagt, dass ich es anders mache. Respekt und Toleranz sind für mich sehr wichtig und daran halte ich mich. Auch sind mir Begriffe wie Sozialschmarotzer fremd, ich kann diese Abneigung auf H4-Empfänger nicht nachvollziehen. Ich zahle gerne meine Steuern und füttere damit auch ein paar Faule durch (ein Großteil der H4-Empfänger sind nicht faul!), sofern sie dafür von der Straße wegbleiben und es zumindest hier in der Gegend weiterhin so sicher bleibt wie bisher. Zustände wie in den USA will ich hier nicht haben, da ist mir Steuerverschwendung viel lieber.
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Und dann? Für mich irgendwie so gar keine Perspektive, mit 50 aufzuhören und nichts sinnvolles mehr zu tun zu haben. Sich mehr Freizeit gönnen, gern, aber nur noch Freizeit?
Ist schon fest eingeplant: studieren an Uni und freier Dozent sein!
Das ist alles brotlose Kunst, macht mir verdammt viel Spass und wenn ich 4-5k aus Dividenden pro Monat raushole, genau das richtige für mich
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