Lehrer ist insgesamt ein geiles Paket, wenn man eben Spaß am Unterrichten hat.
Allerdings muss man auch bedenken, dass man keine Gleitzeit oder sonstwas hat, zumindest was den Studenplan angeht. Wenn man alle Tage um 8.05 Unterricht hat, heißts strammstehen. Und die Zeit, die Unterricht ist, ist schon etwas stressiger als ein (normaler) Schreibtischjob, in dem Sinn, dass man immer Alleinunterhalter spielt und die ganze Zeit Programm liefern muss. Kurz mal ein Käffchen oder so geht nicht, bzw. nur, wenn man mal ne Freistunde hat.
Auch bei den Urlaubstagen muss man (etwas) Abstriche machen (natürlich ist der Urlaubsanspruch immer noch stark überdurchschnittlich). Einerseits ist man halt gebunden und kann sich den Urlaub nicht nach Lust und Laune legen. Und andererseits hat man (vor allem, wenn man Karriere machen will) deutlich weniger als die 75 Tage. Schulleitung und erweiterte Schulleitung (Oberstufenkoordination, Stundenplanung etc.) verbringen auch in den Ferien schonmal ein paar Wochen in der Schule.
Und last but not least: Schulen haben (oft) kein Geld. Man muss oft mit halb kaputten Sachen oder irgendwelchen Workarouds arbeiten, weil die längst nötige Modernisierung nie getätigt wurde. Ich kenne Schulen, die heute noch keinen Farbdrucker haben (was ein echtes Problem ist, da viele Vorlagenbücher etc. mittlerweile nicht mehr drauf achten, dass die Bilder und Graphen s/w tauglich sind), dann hängen noch Röhrenfernseher an den Decken (beste Story die ich hier kenne: Halterungen werden langsam morsch, alle paar Monate fällt mal einer runter - ist gefährlich. Schule sieht es aber nicht als nötig an, die Dinger abzuschrauben. Ersatz für die runtergefallenen gibts natürlich auch nicht.).
Dann kenne ich noch einen Fall, wo die IT von der Stadt verwaltet wird: 1 Typ für über 20 Schulen, und der hat keinen Plan. Da sind dann die Anmeldeseite von JugendForscht(!!!), Wikipedia und Youtube gesperrt, will man den Schülern ein Video zeigen, muss mans erst runterladen. Office gibts nicht auf allen PC's, in den Klassenräumen müssen Viewer reichen. Viele PC's noch mit XP und Office 2000, weil kein Geld da ist (und mit 256MB Ram läuft halt echt kein W7) - Schule muss um Spenden von PC's werben, z.B. von Firmen, die aufrüsten.
Das muss natürlich nicht überall so sein, aber grundsätzlich sind die Schulen eher schlecht ausgestattet.
Auf der anderen Seite stehen natürlich die Vorteile der Lehrer: Überdurchschnittlich viel Urlaub, Job auf Lebenszeit (den Vorteil finde ich in Geld kaum aufzuwiegen), gute Bezahlung, automatischer Gehaltsanstieg mit Dienstjahren (ÖD halt), je nach Fächerwahl gechiltes Leben außerhalb der Schule (sowas wie Erdkunde Sport, halt möglichst keine Korrekturfächer - Deutsch Englisch ist stressig), sobald man einmal alle Materialien zusammen hat, reicht jedes Mal eine leichte Überarbeitung -> Vorbereitungszeit geht runter.