Kurz mal dazwischen gefunkt, aber bin ich der einzige der Unverständnis für Aussagen a la "ich hab durch das Studium xx Jahre an möglichem Verdienst versäumt, deswegen muss ich mindestens xx €/p. a. verdienen" hat?
Was man verdient richtet sich nach dem Marktwert gemäß Angebot und Nachfrage und nicht nach möglichem Verdienstausfall... Wo kämen wir denn da hin..
Das nennt man marktwirtschaftliche Rechnung.
Wenn jemand auf eine Sache verzichtet, und erstmal in den Verlust geht, um dann später mit mehr Gewinn dazustehen, dann ist das marktwirtschaftlich legitim.
So arbeiten Firmen. Die verzichten auf Gewinn (oder nehmen einen Kredit, je nachdem), investieren dass erstmal wo anders und erwarten dann, bei rollout, einen RoI nach z.B. 3 Jahren.
Und was Firmen rechnen, kann ich als Mensch auch.
Das selbe kann ich auch mit einem eigenen Haus zur Weitervermietung machen. Altes Haus 1000EUR Miete. Investieren ich 100k, kann ich danach 2000EUR Miete verlangen.
Und wie gesagt, dass dient nur der Wirtschaftlichkeitsrechnung. Ich wüsste nicht, was daran nicht legitim wäre.
Dass keiner hingeht und sagt, hier, ich habe 100k Schulden gemacht, gib mir mal nen 10er mehr die Stunde. Genauso wenig argumentiert der Vermieter der renovierten Bude. Er sagt lediglich, kuckma, Strom haste, fließend Wasser auch und die Fenster sind auch dicht. Dafür nehme ich 1EUR/m² mehr.
@inso
Das stimmt nur teilweise. Es gibt genug Leute die studieren, weil es Spaß macht, sich intensiver in ein Thema einzuarbeiten. Weil man später auch bessere Positionen besetzen kann. Weil man mit einem Zettel ein anderes Standing hat, wenn es um Interaktionen mit anderen Firmen geht. Und es gibt leider auch genug Gebiete, da kann man nur studieren, weil das Fachgebiet anders garnicht gelehrt wird.
Ich kenne keine Ausbildung zum Physiker oder Mathematiker oder Geschichtswissenschaftler.
Aber ich muss dir zustimmen, dass es genug Leute gibt, die dem Studieren so garnicht gewachsen sind und den Zettel nachher garnicht in einen Hebel in der Arbeitswelt umsetzen können. Nur weil man in einer Klausur die Fragen richtig beantworten kann, bedeutet das nicht, dass man später im Job gut (wie auch immer man das definiert) ist.
Für viele wäre eine Ausbildung genau das richtige, da es ihrem Wesen entspricht. Leider stehen die dann bei einem auf der Matte und sagen, hier ich habe studiert. Ist aber nur in der Lage die Arbeit eines normalen (ordentlichen) Facharbeiters zu erledigen. Was soll man mit dem. Und mehr Geld verlangt der dann auch (oder der Tarifvertrag). Daher wandern viele Fachkräfte in den Hochpreissektor, obwohl sie das Geld nicht wert sind.