@Payday
Wenn du keinen Urlaub nimmst, dann hast du in 200Tagen z.B. für 10k vorgearbeitet. Diese 10k muss dir der AG aber noch ausbezahlen, in Form von Zeit, Urlaub.
Wenn er das Geld aber ausgibt, dann würde er deinen Urlaub investieren, nicht in dich, sondern in einen neuen Satz Werkzeug. Damit wäre dein Anspruch weg.
Das kann schon rein von den Kosten her nicht sein.
Das Thema Rückstellungen ist auch nur ein buchhalterischer Begriff für das Übertragen von Kapitalbelastungen in das neue Geschäftsjahr, da man normalerweise immer bei 0 anfängt. Das, was man dann übererwirtschaftet hat, liegt ja quasi erstmal nur auf dem Konto.
@Cyrrel
Große Firmen, insbesondere AG sind sehr stark auf die Geschäftsbilanzen fixiert, denn damit erklären sie ja gegenüber den Eigentümern, wie viel Geld über ist und was man als Dividende und anderen Gewinnbeteiligungen auszubezahlen hat.
Würde man die beispielhaften 10k da mit reinpacken, dann nimmt sich jeder einen Kuchen des "Urlaubsgeldes" des Mitarbeiters.
Deswegen wird mit der Rückstellung quasi der Gewinn verringert.
Das Problem skaliert natürlich mit der Anzahl der Teilnehmer. Und damit das keine Überhand nimmt, schiebt man da mit lustigen Maßnahmen einen Riegel vor.
In kleinen Firmen steht es das Zahlenschiebereiproblem nicht so sehr im Fokus, obwohl da in Relation wohl die meisten Ü-Stunden anfallen.
Allerdings sollte man auch da schon wissen, nicht dass das gesamten Firmenkapital in MA-Stunden steckt.
Hinzu kommt natürlich auch die Fürsorgepflicht. Denn ein totalüberarbeiteter MA ist nicht leistungsfähig, das wäre noch die harmloseste Form der Maximalarbeit.
In meinem näheren Arbeitsumkreis hat es schon sehr harte Herzkasperle gegeben. Ein Kollege ist am nächsten Morgen nicht mehr erschienen, aus die Maus. (war aber schon nahe der Rente, was also auch mit dem Alter korrespondiert, wird ja nicht jeder 80Jahre)
In jungen Jahren steht man da oft drüber, aber man sollte da echt aufpassen. (bin auch so nen Kandidat für Maximalarbeit)
@Boehse und Inso
Genau diese Staffelung ist ein Problem. Wenn man das weiterspinnt, was Inso ja schon gemacht hat, dann endet das darin, dass es einen skalaren Anteil gibt. Du zahlst z.B. immer 0,1% des Brutto an Essensgeld. Am Ende muss über alle Zahler der Gesamtbetrag für die Essensaufwendungen rumkommen. Und wenn man da wieder weitermacht, dann ist man am Ende bei einer vollskalaren Kostenlandschaft, egal wo. Die Butter kosten für den Vorstandsvorsitzenden dann eben 100EUR, während der H4ler nur 50ct zahlt.
Das wiederum würde darin enden, dass man gleich von einem bedingungslosen Gehalt spricht. Wenn eh jeder relativ bezahlt, dann kann man auch jedem das gleiche Geld geben, dann zahlt jeder absolut das gleiche.
Das wiederum würde darin enden, dass man garkein Geld braucht, wenn eh jeder das Gleiche bekommt.
Kann man so machen, aber nicht mit der Menschheit.
Ich denke, um es wirklich einheitlich zu machen und vor allem auch den ganzen Verwaltungsoverhead abzuschaffen, sollte es eben "von der Schule" bezahlt werden. Dann werden eben die Steuern um 0,0001% erhöht und am Ende zahlt dann der H4 einen Anteil, der Facharbeiter und der Manager. Der eine müsste dann überhaupt was zahlen und der Manager zahlt dann eben deutlich mehr.
Dazu müsste man dann aber als Besserverdiener auch bereit sein und diese Mehrbelastung in Kauf nehmen. Da schreien aber viele rum, oh, soviele Steuern.
Wer sowas nicht will, der kann ja gerne in die USA, da kann jeder mit seinem Geld fast das machen, was er für richtig hält. Aber Sozialstaat?...
Ich denke, man sollte sovielen Kindern wie möglich die Teilnahme am Schul-/Kita-/Kigaessen ermöglichen. Neben der reinen Nahrungsaufnahme (hoffentlich nicht nur jeden Tag Nudel mit Tomatensauce), die auch der Gesundheit, damit Leistungsfähigkeit und damit auch Erfolg und usw. als mögliche "Nebeneffekte" vorweisen kann, hat man auch die soziale Komponente am gemeinsamen Mittagstisch.
Da sollte man eigentlich keine Kompromisse machen.
@HWK
Kinder sind aber nun mal der Kostentreiber. Sofern man nicht jeden Tag seines kompletten Urlaubs im 5Sterne Hotel in Dubai verbringt.
Damit sind sie auch ein Armutsfaktor und stehen damit eigentlich immer zur Debatte, wenn man über den gesellschaftlichen Erfolg spricht.
Klar sollte man jetzt deren Kosten nicht als Argumentationsgrundlage für irgendwas nehmen.
Wenn du allerdings kein Geld hast, dann wird es idR. durch Kinder auch nicht mehr. Sofern man da nicht alles auf das Minimalste zusammenstreicht und nur noch deren Überleben aber nicht deren Leben absichert.
Wer, als Staat, diese Diskussion nicht will, der muss was dafür tun. Und das fängt auch bei 2Mark50 für die Bratwurst mit Sauerkraut, Kartoffelpü und einem Fruchtzwerg an.
EDIT:
Bei einem Arbeitskollegen kratzen die Eltern das Geld für die Klassenfahrt von weniger gut betuchten Familien zusammen. (mit gut betucht meine ich jetzt nicht die 10k Brutto im Monat Leute)
Das kann die Schule, also der Staat, nicht abfangen, eigentlich schon traurig. Aber hier folgt man ja auch wieder dem Grundsatz, jeder ist seines Glückes Schmied...