Der Meze 109 Pro ist gerade angekommen. Der Ananda fehlt noch als Vergleich, derweil tauche ich halt beim 109 ein. Ich glaube nicht, dass das wirklich mein Ding wird, aber vielleicht ergibt sich das ja noch.
Was mir an den 109 Pro in der ersten Stunde direkt wirklich extrem gefällt, ist der Komfort. Man vergisst die direkt auf dem Kopf und ich meine das wirklich, wie ich es sage. Automatische Bandverstellung, einfach rauf, nichts drückt und zwickt, superweiche Polster, ein Träumchen. Was mich sonst sehr schnell stört ist meist weniger das Gewicht irgendwelcher Hörer als vielmehr der Anpressdruck, der 109 schmiegt sich einfach an. Toll. Komfort klingt manchmal beliebig und eher nach einem Punkt der Vollständigkeit halber, aber ich arbeite 100% im Home Office und hab im Zweifelsfalle die ganze Zeit KH auf, da ist das ja dermaßen viel wert...
Was mir auch sehr gefällt, ist der Bassbereich. Relativ kraftvoll, scheint mir auch präzise. Wenn ich jetzt Slaughter Beach - Acolyte spiele, ist's vielleicht mehr Bassanhebung, als ich brauche. Dagegen mal in die klassische Richtung, Prokofievs Romeo und Julia, Montagues et Capulet, das klingt toll. Dafür merkt man dann auch, dass die Mitten eher zurückgenommen sind. Ich spiele hier z.B. Yeah Yeah Yeahs - Wolf, unten rum hat der Meze mehr Punch als der Sundara, aber dafür wirkt Karen O's Stimme dann zurückgenommen. Da ich aktuell vermutlich eher an den Sundara gewöhnt bin, möchte ich da noch nicht urteilen, auf welchem Hörer ich den Titel jetzt besser finde. Aber auch bei Big Thief - Real Love habe ich das Gefühl, dass Adrienne Lenker mitunter etwas in den Hintergrund tritt. Bei Männerstimmen ist das nicht so der Fall, z.B. Nick Cave and the Bed Seeds - Red Right Hand klingt richtig gut.
Dann spiele ich dagegen Stella Donnelly - Beware of the Dogs und meine Güte!, warum höre ich die auf einmal so laut einatmen? Ist mir noch nie aufgefallen. Die holt ja richtig Luft und zischt manchmal noch dabei. Ganz anderes Bild also, aber das mag auch daran liegen, dass ich die Hörer hier nicht präzise auf die selbe Lautstärke kriege. Ich glaube, dass über 90% meiner Favorite Songs eines gemeinsam haben: Frauenstimmen. Da holt mich der Meze jetzt am Anfang nicht ganz so ab. Ich höre wohl einfach die falsche Musik für den Hörer?
Bei Fleetwood Mac - Second Hand News kam gerade ein Schlag aufs Becken, der mich auch etwas aufschrecken ließ. Da sind mir die Höhen vielleicht zu sehr angehoben. Ich werde glaube ich auch noch mit oratory's EQ Presets probieren.
Bühne, Ortbarkeit, Räumlichkeit finde ich nicht herausragend. Bisher sehe ich den klanglich eher als Sidegrade zum Sundara, wobei ich kein Sidegrade haben will, sondern nur einen Hörer. Aber der ist locker 2 Klassen komfortabler, puh. Obendrein ist er mehr als 2 Klassen teurer und da ist mein erster Höreindruck eher ein großes NOPE.
Kleiner Nachtrag: Hab mir gerade mal Frequency Response Graphen von Sundara und 109 Pro angesehen und festgestellt, dass der 109 im Bassbereich gar nicht wirklich angehoben ist - beim Sundara ist einfach alles bis 50 Hz im Keller vergessen worden. Ich gewöhne mich derweile ein wenig an den 109.