Iron Man 2 (O-Ton,
imdb) 7,5/10
Nachdem der erste Teil von Iron Man bei den meisten Comicfans und vor allem auch beim "Mainstreampublikum" sehr gut ankam und auf Grund gewisser anderer Dinge (dazu später mehr), war es nur eine Frage der Zeit bis eine Fortsetzung gedreht wurde.
(ist sowieso als Trilogie gedacht ...)
Für mich vergingen die 2 Stunden wie im Flug.
Er bot zwar weniger - aber dennoch gut inszenierte und wuchtige - Action wie der erste Teil, konnte aber mit guten Humor, bissigen Onelinern, einem Gros mehr Charakterentwicklung und einer relativ "guten" Story aufwarten.
Nur versagt die Story mehr oder weniger auf ganzer Linie, denn es werden teils unwichtige Nebenstränge erzählt und überflüssige Figuren eingeführt, die den Film und dessen Geschichte eher bremsen als forantreiben.
Die angesprochene Charakterentwicklung ist zwar vorhanden und für meine Begriffe auch vollkommen in Ordnung (ist sie doch ein essentieller Bestandteil aller Comics), aber sie ist einfach nicht konsequent genug und dümpelt nur so vor sich hin.
Das gilt vor allem auch für die beiden Kontrahenten Hammer und Ivan Vanko. Hammer wird als "Komplettversager" dargestellt dessen Waffen nicht funktionieren (ich sage nur "Ex-Wife" und "pfft"
) obwohl er Hauptlieferant der Army ist und Ivan Vanko bekommt nicht genug Spielraum um als Whiplash ordentlich aufzuräumen.
Die "teils unwichtigen Nebenstränge und überflüssigen Figuren" sind zwar für diese Fortsetzung hinderlich, da sie einfach deplaziert wirken (besonders die Rolle von Scarlett Johansson) und sich für den "Mainstreamzuschauer" nicht wirklich erschließen. Allerdings haben sie auf Grund "gewisser anderer Dinge" ihre Berechtigung, denn Iron Man ist als Trilogie geplant (Favreau gab entsprechende Hinweise) und dient - da Tony Stark/Iron Man neben einem anderen Helden eine wichtige Rolle spielt - als Sprungbrett für einen
anderen Film.
Die Parallelen zu Tie-Ins, Kreuzrefenzierungen und anderen Tricks wie sie in Comics genutzt werden sind nicht zu verkennen. Ob das auf lange Sicht wirklich funktioniert ist abzuwarten, denn problematisch ist die Zeit die zwischen den jeweiligen Filmen vergeht.
Daneben sind es aber noch die vielen kleinen Ungereimtheiten in der Story, die den Film und dessen "Fahrt" stören. Ich gehe da jetzt aber nicht näher darauf ein, da ich sonst "spoilern" müsste.
Schauspielerisch bietet der Film insgesamt solides Handwerk.
Robert Downey Jr. spielt Tony wie gewohnt sehr gut. Daneben können aber auch Sam Rockwell und Mickey Rourke überzeugen, den beide brillieren in ihren Rollen. Auch wenn Rourke ziemlich entstellt wirkt durch seine OPs, so kann er dennoch als ruhiger Bösewicht überzeugen. Und Rockwell verleiht Hammer das gewisse Etwas, auch wenn die Figur selber komplett falsch dargestellt wurde.
Leider war es das auch schon, der Rest der Cast wird dank des Drehbuchs sehr an der Leine gehalten. Gerade bei Pepper Pots bekommt man das zu spüren, da hilft auch das "Happy End" nicht. Es fehlen einfach die grandiosen Wortfgefechte aus dem ersten Teil.
Und wie schon erwähnt konnte mich Scarlett Johansson absolut nicht überzeugen. Ihre Kampfeinlagen wirken unfreiwillig komisch und teils träge, da hilft auch die Optik nicht. Es gibt wesentlich bessere Filme mit ihr.
Schade finde ich allerdings nur, dass der Schauspieler von James "Rhodey" Rhodes getauscht wurde. Es ist doch eine arge Umgewöhnung.
Was Optik, Effekte und Sound anbelangt, so steht er dem ersten Teil in Nichts nach! Alles ist auf gewohnt hohem Niveau.
Für die Comicnerds gab es auch wieder ein paar sehr schöne Details, wie. z.B. Stark's Kofferanzug, das Schild von Captain America oder der obligatorische Auftritt von Stan Lee!
Zum Schluß noch ein Tipp für die Leute die sich den Film noch anschauen wollen:
Schaut euch die Credits bis zum Schluß an! Es ist einfach nur großartig ... ich hatte ein breites Grinsen im Gesicht.