Wer mit einem Anet A6 / A8 klargekommen ist, wird sich von einem Tronxy nicht abschrecken lassen.
Sodele, mal einen kleinen Zwischenbericht über den Tronxy. Von der ganzen Sache her bin ich total begeistert.
Was mir gut gefällt:
- Die Bauraum Größe, da sind schöne große Teile möglich.
- Die Lautstärke, das Verfahren der X, Y und Z Achse ist nicht zu hören. Das lauteste sind die Lüfter, habe die schon ausgetauscht aber der Lüfter über dem Mainboard ist noch fällig. Der Lüfter vom Netzteil ist auch schön leise.
- Die Stabilität, na ja wenn man gleich ein paar Zusatzwinkel verbaut macht sich das schon bemerkbar und hilft ungemein. ABER ACHTUNG , will man so was machen dann gleich beim Zusammenbau an die Nutmuttern denken. Außer man hat welche die auch nachträglich einzusetzen sind.
Was mir nicht so gefällt:
- Die Software, da hier ein geschlossenes System zur Anwendung kommt, man kann nur über den SD Kartenslot Änderungen vornehmen die aber nicht voll in das Systemprogramm geschrieben werden. Setzt man den Drucker auf Werkseinstellungen zurück muss man seine Daten wieder neu einlesen. Abhilfe schaffen könnte das aufspielen von Marlin, das ist jetzt möglich aber ich warte mal die ersten Berichte ab. Zur Not gibt es dann ein anderes Board, da muss ich noch entscheiden was es werden soll, zur Auswahl stehen: MKS , RAMPS oder Duet WIFI.
- Die Auswahl an Teilen die man selber drucken kann, vor allem für das Hotend. Mal sehen vielleicht kommt auch ein E3D Clone oder aber ein Mosquito Hotend zum Einsatz.
Welch Änderungen habe ich schon vorgenommen:
- Die GT2-6mm Zahnriemen Aluminium Riemenscheibe für Breite 6 mm GT2 Riemen 20 Zähne Bohrung 5 mm habe ich ersetzt, da das eine Original schön unrund lief.
- Der Riemen wurde auch gewechselt.
- Eine neue Hotend Kühler Aufnahme habe ich gedruckt, die funktioniert ganz gut. Thingiverse: 4009328
- Neue Lager für die Z Achse wurden verbaut.
- Da ja die Z Achse sich beim abschalten der Steppermotoren verstellen kann, habe ich ein paar einfache Indikatoren gedruckt. Das funktioniert ganz gut. Einfach nach den leveln auf Home fahren und die Anzeige einstellen, beim nächsten Start einfach auf Home fahren und die Achsen wieder ausrichten.
- Die Kabelkette anders angebracht, damit sie nicht mehr auf Riemen drücken kann.
Änderungen die noch anstehen:
- Backslash Muttern verbauen, sind schon bestellt.
- Beide Z Achsen mit einem Riemen verbinden um das absacken des Druckbettes einseitig zu vermindern oder sogar zu vermeiden.
- Heizbett zusätzlich zur vorhanden Isolierung noch besser isolieren.
- Z – Achsenträger verstärken und dadurch das Heizbett ein bisschen runter setzen, erhöht leicht den Druckraum.
- Motorhalterungen von den verbauten Acryl Teilen auf Alu wechseln.
- PTFE Schlauch wechseln, da kommt ein Schlauch von Capricorn dran. Dieser ist für Temperaturen bis 260°C ausgelegt und soll das Drucken PTEG OHNE Vollmetall Heatbreak ermöglichen
Mal sehen vielleicht fallen mir noch ein paar Dinge ein die man verbessern kann.
Den Drucker habe ich auf folgende Einstellungen überprüft:
- Stimmen die Verfahrwege der Achsen?
Dazu habe ich mit einem digitalen Messschieber immer die Stecke von 100 mm nachgemessen, die der Drucker verfahren sollte. Die stimmen für die X, Y Z Achse. Für den Extruder musste ich ein bisschen rechnen, da von den 100 mm weniger gefahren wurde. Hier ist auch wieder ein kleines Problem mit der Software. Hinter diesem Code verbirgt sich der Verfahrweg des Extruders: M8011, was bei mir stand weiß ich nicht mehr, aber die Berechnung war einfach. Man nimmt diesen original Wert multipliziert mit 100 und teilt das ganze durch den gemessenen Wert.
Beispiel: 0.001342 x 100 / 99.58 = 0,0013476601727254468768829082145 ( hier nimmt man nur max. 7 Stellen hinter dem Komma ) Das ganze mindestens 2 mal wiederholen um die Ergebnisse zu vergleichen. Im Original ausgelesenen Programm sieht das so aus ( vielleicht kann einer Chinesisch übersetzen ):
; E每一步的mm值,这个值等于挤出齿轮的周长除以3200,
; 如果有减速装置还需除以减速比,S0.0013085泰坦挤出机. S0.0053995
; 如果你发现设置出丝比较稀或是经常断层,建议将此值设置得比真实值小一点,出丝更好
M8011 S0.0013085
- Wird am Hotend die richtige Temperatur erreicht?
- Den Drucker mit dem USB Port vom PC verbinden
- Man benötigt Pronterface oder ein ähnliches Programm, mit dem man den Drucker vom PC aus steuern kann und auch Befehle senden kann.
- Zuerst den Bauteil Kühler einschalten mit dem Code:
M106 S255
Nur wenn das Material auch Bauteil Kühlung braucht! Sonst weglassen.
- Anschließend das PID Auto Tuning starten mit dem Code :
M303 E0 S200 C5
E0 = Hotend
S200 = Temperatur mit der später gedruckt werden soll
C5 = Anzahl der Heizintervalle vom Hochheizen und wieder abkühlen
Wenn der Code übertragen wurde heizt das Hotend hoch im mehreren Intervallen hoch und kühlt auch wieder ab, aus diesen Werten wird ein Mittelwert errechnet und angezeigt
In meinem Fall hat der Drucker die Werte vom PID Tuning automatisch übernommen
Sollte das dein Drucker nicht machen musst du folgendes aus diesen Werten eingeben:
ACHTUNG das die Daten für meinen Drucker, du musst natürlich deine Werte nehmen!
Kp: 19.619474 Ki:1.210855 Kd:79.473579 Daten vom 03.07.2020
Das sieht dann folgender Maßen aus:
M301 E0 P 19.619474 I1.210855 D79.473579
Nach erfolgtem einstellen müssen die Werte im Drucker gespeichert werden.
Beim automatischen PID Tuning erfolgt die Übernahme der Werte automatisch, man bracht nicht den folgenden Code!
Dazu folgenden Code eingeben :
M8500
- Anschließend den Drucker von PRONTERFACE trennen und den Drucker neu starten (Wichtig! Nach dem Speichern funktionieren die Endstopps bis zum Neustart nicht)
- Wenn das Tuning abgeschlossen ist das Hotend über das Drucker Menü aufheizen und schauen ob die Temperatur stabiler ist.
Wenn nicht das ganze Spielchen wiederholen.
Mit dem Drucken von PLA gab es keine Probleme, obwohl das verarbeitete PLA schon in zwar geöffnete aber einfach wieder zugeklebten Beuteln war. Teilweise lag das Material schon 3 Jahre herum.
Eine Vase mit der Höhe von 350 mm oder eine Schale mit einem Durchmesser von 300 mm drucken im Vasen Modus von CURA, einfach nur geil.
Material: PLA
Drucktemperatur: 220°C
Nozzle: 1mm Durchmesser
Druckgeschwindigkeit: 60 mm/s
Layerhöhe: 0,45 mm
Flussrate: 110%
Auch andere Teile habe ich mit 0,4 mm Nozzle und 60 mm/s auch bis zu 100 mm / s gedruckt und keinerlei Probleme gehabt. Waren alle sehr Maßhaltig und die Oberflächen sehr gut.
Jetzt kommt PETG oder besser gesagt „ Das Material was meine Nerven sehr arg strapaziert!“
Also zum PETG Material:
Hersteller: SUNLU
Vorgeschlagene Drucktemperatur auf der Rolle: 200°C – 220°C ( KANN NICHT STIMMEN! )
Datenblatt von SUNLU: Drucktemperatur: 220°C – 250°C
Alles mögliche probiert, aber das Material will nicht so wie es möchte. Vor dem Start mit PETG nochmal PID Tunng auf 235 °C gemacht und den Extruder neu kalibriert. Davor eine neue 0,4 mm Nozzle und ein Full Metall Heatbreak verbaut.
Meine momentanen Druckeinstellungen in Cura mit der ich zur Zeit Vasen und Schalen drucke, da ich nicht mit einer 1 mm Nozzle Versuche anstellen will. Erst wenn das mit dem PETG klappt gibt es die große Düse.
Hier mal ein paar Dinge die ich gedruckt habe: